Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Männer im Alter zwischen vierzig und fünfundvierzig Jahren festgenommen, nachdem eine Polizeistreife auf den LKW der drei aufmerksam geworden war. Wie die Polizisten berichteten, waren ihnen Spuren des Transporters aufgefallen, und als sie ihnen, wegen des hohen Schnees zu Fuß, folgten, hörten sie ein merkwürdiges Klirren und Klingeln, das sie geradewegs zu den mutmaßlichen Holzdieben führte. Die Männer waren so überrascht, dass sie sich ohne Gegenwehr festnehmen ließen. Einer von ihnen sei verletzt, so der Sprecher der Polizei. Es handelt sich offenbar um einen Hundebiss, der sich entzündet hat, weswegen die drei Männer sich unvorsichtigerweise länger als geplant in dem Waldstück aufgehalten hatten. Inzwischen liegen der Staatsanwaltschaft bereits drei Geständnisse vor...«
Andrea drehte den Ton wieder leiser. »Na, so was! Zum Glück seid ihr den Dieben nicht begegnet.«
»Wir nicht. Aber vielleicht Otter?« Emma blickte auf den Hund hinab, der neben dem Küchentisch lag und hingebungsvoll an einem Kauknochen nagte.
Als sich nun plötzlich aller Blicke auf ihn richteten, hob er verwundert den Kopf.
Was ist denn? Ich hab wirklich nichts angestellt!
»Meinst du wirklich?«, fragte Tommi.
»Könnte doch sein«, erwiderte Emma. »Denn dass er ein echter Weihnachtsheld ist, wissen wir ja.«
Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
Prolog
Ein sanfter Windhauch wehte durch den kleinen verwilderten Garten. Billa zwängte sich durch den Busch am Rande des Grundstücks, blieb mitten in einem überwucherten Blumenbeet stehen und schüttelte sich. Die Sonne, die gerade durch die Wolken stieß, ließ ihr schwarz-beige geschecktes Fell aufleuchten.
Sie blickte sich in dem Gärtchen um und dann an der Fassade des alten Hauses hoch. Ein guter Ort, schon immer.
Von der Straßenseite des Hauses her ertönte Kinderlachen. Billa spitzte die Ohren und ging langsam zum Rand des Grundstücks. Der niedrige Zaun, von dem es umgeben war, war nicht immer morsch gewesen, jetzt aber war er es, und sie konnte sich ohne Probleme durch eine Lücke hindurchzwängen. Neugierig schaute sie um die Hausecke und erblickte zwei Frauen und ein kleines Mädchen im Vorgarten.
Das Mädchen gefiel ihr, und sie prägte sich sogleich die Gesichtszüge der Kleinen ein. Dann schnüffelte sie kurz in die Luft; der Wind trug ihr den Geruch des Mädchens zu. Billa blickte nach oben zu den Wolken, die schnell vorbeizogen und sich dabei immer wieder teilten. Das Sonnenlicht blitzte hindurch und kitzelte Billas Nasenspitze. Sie schnaubte und schüttelte sich erneut, dann schaute sie wieder zu dem Mädchen hin.
Die Kleine tobte durch den Vorgarten, doch als erneut ein paar Sonnenstrahlen die Erde berührten, blieb sie stehen und sah zu Billa hinüber. Die Hündin erwiderte für einen Herzschlag lang den Blick des Mädchens, dann verschwand sie rasch. Zu früh. Es war noch zu früh.
1. Kapitel
Verflixt und zugenäht!« Vergeblich versuchte Hannah, die Hintertür ihres neuen Domizils zu schließen. Doch jedes Mal sprang sie wieder auf. »Was ist denn das bloß?« Verärgert warf Hannah sich gegen die Tür und drückte gleichzeitig die Klinke. »Na endlich!« Stirnrunzelnd betrachtete sie den Zugang zu dem verwilderten kleinen Garten. Warum war ihr nicht schon bei der Hausbesichtigung aufgefallen, dass die Tür defekt war?
»Mama, in welcher Kiste sind meine Schlafanzüge?«, schallte die Stimme ihrer fünfjährigen Tochter aus dem Obergeschoss. Seufzend drehte Hannah sich um. »In dem Karton mit dem roten Punkt!«, rief sie zurück. »Warte, Paula, ich komme gleich.« Sie machte einen Schritt in Richtung Treppe, doch im nächsten Moment hörte sie hinter sich ein Klacken. Die Tür war wieder aufgesprungen, und durch den Spalt wehte ein feucht-kalter Luftzug herein.
»Das kann ja wohl nicht wahr sein!« Wütend lief Hannah in die Küche, schnappte sich einen noch fast vollen Umzugskarton und knallte ihn vor die Tür. Auf diese Weise blieb sie zumindest geschlossen, doch der Schlüssel ließ sich nicht drehen. »Eine Einladung für Einbrecher, was?«, brummte sie aufgebracht.
»Mama, hier sind zwei Kartons mit einem roten Punkt!«, rief Paula von oben.
Hannah warf der Tür noch einen bösen Blick zu, dann stieg sie ins Obergeschoss. »Mach doch beide Kisten auf!«, sagte sie zu Paula, die ratlos vor den beiden gekennzeichneten Kartons stand. Hannah riss selbst das Klebeband von einer der Kisten und griff hinein. »Siehst
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