Weihnachten mit Hund und Engel (German Edition)
Hause kam, würde er gleich bei ihm anrufen, dann brauchte er sich nicht selbst damit zu befassen.
2. Kapitel
»Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ich mich geärgert habe«, erzählte Hannah drei Tage später, während sie ihre Freundin Silke durch das Haus führte. »Aber zum Glück kam am nächsten Nachmittag dieser Herr Bogner und hat die Tür repariert. Er muss wohl ein Onkel oder so was von meinem Vermieter sein. Frau Bogner hat mir ja damals auch das Haus gezeigt. Ein nettes älteres Ehepaar. Dieser Herr Marbach hingegen ...«
»Ach, er konnte doch bestimmt nichts dafür, dass er gerade in einem Funkloch war«, beschwichtigte Silke und schüttelte ihren schwarzen Lockenkopf. »Und er hat ja jemanden geschickt, der sich um die Tür gekümmert hat. Ist doch alles in Ordnung, oder nicht?«
»Ja, schon. Trotzdem habe ich mich eben ziemlich darüber aufgeregt.«
»Kein Wunder nach einem anstrengenden Umzug mit Kind und Kegel.« Silke lächelte. »Wo steckt Paula eigentlich?«
»Sie ist in ihrem Zimmer und schläft. Heute war der erste Tag im neuen Kindergarten, und danach war sie ziemlich erschöpft. Aber sie brachte gleich eine Einladung zur Halloween-Feier mit nach Hause. Jetzt muss ich mich wohl noch schnell um ein passendes Kostüm kümmern.«
»Ist doch toll, dann lernst du gleich ein paar der Eltern kennen!« Silke blinzelte ihr zu. »Und wer weiß, vielleicht ist ja ein netter alleinerziehender Vater dabei.«
»Nun hör schon auf.« Hannah stieß ihre Freundin kichernd in die Seite. »Du schaust dir zu viele von diesen Hollywood-Schnulzen an. Glaub mir, eine Kindergartenfeier ist der letzte Ort, an dem man den Mann fürs Leben findet.«
»Das dachte ich von Supermärkten bisher auch.« Silke hielt Hannah lächelnd zum wiederholten Male ihren Verlobungsring unter die Nase.
»Das ist etwas anderes. Du hast dir gleich den Filialleiter geangelt.«
»Ein guter Fang, nicht wahr?«
Die beiden Frauen lachten herzlich, dann wurde Hannah wieder ernst. »Aber mal etwas anderes. Meinst du, ich sollte für Paula langsam ein Haustier anschaffen? Eine Katze vielleicht? Sie wünscht sich schon lange ein Tier. In der alten Wohnung war ja kein Platz, aber hier ... Das wäre doch ein schönes Geschenk zu Weihnachten.«
»Warum nicht?« Silke goss sich noch einen Kaffee ein und lehnte sich auf der Couch zurück. Ihr Blick wanderte zum Fenster, das auf den Garten hinausging. »Eine Katze würde sich hier bestimmt wohlfühlen. Kommt doch einfach mal bei uns im Tierheim vorbei.«
»Vielleicht machen wir das. Ach, Paula, da bist du ja!« Hannah winkte ihre Tochter zu sich, die mit geröteten Wangen und verstrubbelten Haaren in der Wohnzimmertür aufgetaucht war. »Schau, ich habe dir einen warmen Kakao gemacht.«
Paula lächelte. »Danke, Mama. Hallo, Silke, hast du wieder neue Tiere im Tierheim?«
»Aber klar doch. Gestern bekamen wir ein Chamäleon herein. Aber das konnten wir gleich weiter vermitteln. Und zwei Papageien, die machen vielleicht einen Krach!«
»Was ist ein Camelon?«
»Chamäleon«, verbesserte Silke, doch bevor sie zu einer Erklärung ansetzen konnte, sprang Paula plötzlich auf und rannte zum Fenster. »Da ist er wieder!«
»Was? Wer ist dort?« Alarmiert stand auch Hannah auf und trat ans Fenster heran.
»Na, der Weihnachtsengel!«
Verblüfft schaute Hannah auf ihre Tochter hinunter. »Was für ein Weihnachtsengel? Ich sehe nichts.«
»Jetzt ist er wieder weg. Aber er war im Garten, ich hab’s genau gesehen!« Paula starrte noch einen Moment in die Wildnis vor dem Fenster, dann ging sie zurück zur Couch und setzte sich.
»Wovon spricht sie denn?«, wunderte sich Silke.
Hannah zuckte mit den Schultern. »Wenn ich das wüsste! Sie behauptet schon, seit wir das Haus besichtigt haben, das Haus würde von einem Engel beschützt, deshalb wollte sie auch unbedingt hier einziehen.«
»Von einem Engel?« Silke schmunzelte. »Nun, ich kann mir Schlimmeres vorstellen. Wie sieht dieser Engel denn aus, Paula?«
»Na, wie Engel eben aussehen«, antwortete das Mädchen mit ernstem Gesicht. »Mit Flügeln und Licht und so. Aber dieser Engel ist auch ein Hund.«
»Ein was bitte?« Hannah und Silke blickten sie überrascht an.
Paula nickte. »Ja, der Weihnachtsengel ist ein Hund. Und er passt auf uns auf.«
»Also, ich habe noch nie von einem Hundeengel gehört. Und Weihnachten ist doch erst in knapp zwei Monaten«, meinte Silke skeptisch.
»Na und? Er ist aber hier«, beharrte
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