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Weihnachten mit Maigret

Weihnachten mit Maigret

Titel: Weihnachten mit Maigret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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Sie ihn? Haben Sie einen wichtigen Grund, sich mit ihm zu beschäftigen?«
    Er brachte einige Kinder im Hintergrund zum Schweigen.
    »Entschuldigen Sie bitte. Die ganze Familie ist beisammen und...«
    »Sagen Sie, Monsieur Godefroy, wissen Sie, ob sich in den letzten Tagen jemand an Ihr Büro gewendet hat, um den Ort zu erfahren, an dem Monsieur Martin sich zur Zeit aufhält?«
    »Sicher.«
    »Können Sie mir Genaueres darüber sagen?«
    »Gestern Morgen hat jemand im Büro angerufen und mich persönlich verlangt. Ich war wegen der Feiertage sehr beschäftigt. Er hat wohl einen Namen genannt, aber ich hab ihn vergessen. Er wollte wissen, wo man Jean Martin wegen eines dringenden Telefongesprächs erreichen konnte, und ich hab keinen Grund gesehen, nicht zu sagen, dass er in Bergerac ist, wahrscheinlich im >Hotel de Bordeaux<.«
    »Sind Sie noch etwas gefragt worden?«
    »Nein. Er hat sofort wieder aufgelegt.«
    »Ich danke Ihnen.«
    »Sind Sie sicher, dass nichts faul ist an der Sache?«
    Die Kinder klammerten sich wohl an ihn, und Maigret nutzte die Gelegenheit, um sich schnell zu verabschieden.
    »Hast du gehört?«
    »Das, was du gesagt hast, habe ich natürlich gehört, aber nicht das, was er geantwortet hat.«
    »Gestern Morgen hat ein Mann im Büro angerufen, um herauszubekommen, wo Jean Martin ist. Sicher hat derselbe Mann abends in Bergerac angerufen, um sich zu vergewissern, dass er noch immer dort war, sich also in der Weihnachtsnacht nicht am Boulevard Richard- Lenoir aufhalten konnte.«
    »Und das ist der Mann, der in das Haus eingedrungen ist?«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach. Das beweist immerhin, dass es nicht Paul Martin war, denn der hätte diese beiden Telefonanrufe nicht nötig gehabt. Er könnte sich ohne weiteres bei seiner Schwägerin erkundigen.«
    »So langsam begeisterst du dich dafür. Gib zu, du bist froh, dass diese Geschichte passiert ist.«
    Und, als er sich entschuldigen wollte:
    »Schon gut, das ist ganz natürlich! Ich interessiere mich doch auch dafür. Wie lange, glaubst du, muss die Kleine noch das Bein in Gips halten?«
    »Ich hab nicht gefragt.«
    »Ich frage mich, welche Komplikationen auftreten konnten.«
    Damit hatte sie, ohne es zu wissen, Maigret wieder auf eine neue Spur gebracht.
    »Was du da sagst, ist gar nicht so dumm.«
    »Was hab ich denn gesagt?«
    »Nun, da sie ja bereits seit zwei Monaten im Bett liegt, hat sie gute Aussichten, nicht mehr lange in Gips liegen zu müssen, falls nicht noch wirklich schwere Komplikationen auftreten.«
    »Wahrscheinlich wird sie anfangs an Krücken gehen müssen.«
    »Darum geht es nicht. In einigen Tagen, oder spätestens in einigen Wochen, wird die Kleine also ihr Zimmer verlassen. Manchmal wird sie mit Madame Martin Spazierengehen. Das Feld wird frei sein, und jedermann wird mühelos in die Wohnung gelangen können, ohne sich als Weihnachtsmann zu verkleiden.«
    Die Lippen von Madame Maigret bewegten sich, da sie ihrem Mann zuhörte, ihn ruhig ansah und gleichzeitig ihre Maschen zählte.
    »Die Anwesenheit Colettes in dem Zimmer hat den Mann zu einer List gezwungen. Sie liegt jetzt seit zwei Monaten im Bett. Er wartet vielleicht schon fast zwei Monate. Ohne die Komplikation, die die Genesung verzögert hat, hätte er bereits seit ungefähr drei Wochen an die Dielen herankommen können.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Auf nichts. Bloß, dass der Mann nicht länger warten konnte, dass er zwingende Gründe hatte, unverzüglich zu handeln.«
    »In einigen Tagen wird Martin von seiner Geschäftsreise zurück sein.«
    »Das stimmt.«
    »Was konnte man unter dem Fußboden wohl finden?«
    »Hat man tatsächlich etwas gefunden? Wenn der Besucher nichts gefunden hat, bleibt das Problem für ihn genauso dringend, wie es gestern war. Er wird also erneut handeln.«
    »Wie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sag mal, Maigret, hast du keine Angst um die Kleine? Glaubst du, dass sie bei dieser Frau drüben in Sicherheit ist?«
    »Ich könnte es sagen, wenn ich wüsste, wohin Madame Martin heute Morgen unter dem Vorwand einzukaufen gegangen ist.«
    Er hob den Telefonhörer ab und rief noch einmal die Kriminalpolizei an.
    »Ich bin’s noch einmal, Lucas. Diesmal musst du dich um Taxis kümmern. Ich möchte wissen, ob ein Taxi heute Morgen zwischen neun und zehn Uhr in der Nähe vom Boulevard Richard-Lenoir einen weiblichen Fahrgast aufgenommen hat, und wohin es gefahren ist. Warte! ... Ja. Ich denke daran. Sie ist blond, wirkt etwas älter als

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