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Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Titel: Weihnachtsglanz und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Giselberts Stelle wäre sauer ohne Ende. Aber gut, ich bin anders als dein Freund. Wie man so hört, ist er völlig verzweifelt. Er liebt dich, Rese, doch du willst so gut wie nichts von ihm wissen.«
    »Mpf«, machte meine Schwester. Ausgerechnet ihm gegenüber konnte sie unmöglich zugeben, dass Giselbert nur eine Übergangslösung war, bis sie sich Jan endgültig unter den Nagel gerissen hatte.
    »Jedenfalls«, fuhr Jan fort, »sagen die Jungs in meiner Klasse, dass er jede Menge Aufnahmen von dir in seinem Handy gespeichert hat UND drei Fotos von dir an drei verschiedenen Stellen mit sich herumträgt: eins in seinem Mäppchen, eins im Geldbeutel, eins in der Brusttasche seines Anoraks.« Jan klopfte sich an die Stelle, wo sein Herz schlug. »Ihr passt aber auch supergut zusammen. Wie lange seid ihr eigentlich schon befreundet?«
    Rese war das Gespräch so unangenehm, dass sie immer schneller in die Pedale trat und vorgab, taub zu sein.
    Als wir unsere Räder auf dem Schulhof abstellen, schob Jan heimlich ein Zettelchen in meine Hand.
    »Falls deine Schwester wieder an unserer Seite klebt und wir nicht reden können – du solltest nachts nicht allein durch einsame Straßen radeln«, las ich im Klassenzimmer.
    Wie bitte???
    Dass ich vom Unterricht so gut wie nichts mitbekam, wuchs sich zum Dauerzustand aus. Die ganze Zeit grübelte ich über Jans Botschaft nach und kam endlich zum Ergebnis, dass er für das komische Gefühl in meinem Rücken verantwortlich war. Der Schuft war mir gefolgt!
    Aber weshalb hatte er sich nicht zu erkennen gegeben, der Feigling?
    Hatte er mich dabei beobachtet, wie ich die Girlande vom Haken nehmen wollte?
    Und wie mich gerade noch rechtzeitig die heimkehrenden Bewohner vor einem fatalen Irrtum bewahrten?
    Und wie die Frau und der Mann über das Geheimnis der herunterhängenden Seite der Girlande rätselten?
    Zum Donnerwetter noch mal! Konnte ich denn keinen Schritt mehr vor den anderen setzen, ohne von Jan verfolgt zu werden?
    Dem werde ich’s zeigen, schwor ich mir.
    Während der großen Pause stand er mit seinen Jungs zusammen, Rese hielt sich in seiner Nähe auf und ging ihrem Überbrückungslover Giselbert aus dem Weg. Der Arme ließ den Kopf mit den glatt gebügelten Haaren hängen und schaute so todtraurig aus, dass er mir echt leid tat. Natürlich schnitt er im Vergleich zu Jan nicht besonders vorteilhaft ab, aber er betete Rese an. Und bis Jan auftauchte, stand er immerhin ganz oben auf der Liste ihrer Lover! Man müsste, dachte ich weiter, ihn unterstützen, schließlich war er ziemlich unbeholfen und viel zu fantasielos, um Rese zu beweisen, dass er nicht einer unter vielen sein wollte. Das wäre auch so was wie eine »Hilfe für den armen Nachbarn«, oder etwa nicht? Und eine echt gute Tat – eine weihnachtliche Tat der Liebe, sozusagen.



Tja … warum eigentlich nicht???
    Ich grübelte und grübelte, während der Unterricht an meinen Ohren vorbeirauschte.
    Als Jan am Nachmittag zum Reitunterricht erschien, passte ich ihn ab. »Du hast mich gestern verfolgt. Gib’s zu!«
    »Du bist so schnell abgehauen, dass ich mir Sorgen um dich gemacht hab«, erklärte er sofort.
    Mir blieb die Spucke weg. »Du? Dir? Sorgen? Um mich? Du hast echt einen Sprung in der Schüssel.«
    »Lieber einen Sprung in der Schüssel als eine falsche Girlande am Lenkrad«, verteidigte er sich. »Wirst du heute Abend wieder eine Radltour unternehmen?«
    »Was geht es dich an? Kümmere dich lieber um die Rese. Die betet dich nämlich an«, empfahl ich ihm. Lotta, die kleine Reitschülerin, die so gerne Pferdeäpfel jagte, kam auf uns zu. »Ally, seit wann habt ihr einen Esel? Kann man auf dem auch reiten?«
    Hab ich’s doch gewusst! Der kleine Nick hatte uns den Esel untergejubelt! Ich rannte in den Stall – tatsächlich. Der Esel fraß mit unschuldiger Miene unser Heu. Ob das mein Pa schon wusste?
    Ne, wusste er nicht.
    Er brüllte: »Nick!«
    Wer angehinkt kam, war Hektor. Er schleppte sich in die Box des Esels, jaulte heiser und hatte nichts dagegen, dass ihn der Esel anstupste. Mit einem zufriedenen Seufzer sank er ins Stroh, ganz so, als wolle er ihm und uns mitteilen, dass er dem Fremdling bei der Eingewöhnung in die neue Umgebung beistand.
    Nick war weg. Meine Ma wusste noch nichts vom tierischen Neuzugang, aber dass Nick auf dem Weg zu seinem neuen Freund war, war ihr bekannt. Keiner von uns hatte aber eine Ahnung, wo der wohnte.
    Als Jans Reitstunde begann, ging ich zu meiner Ma in die

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