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Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Weihnachtsglanz und Liebeszauber

Titel: Weihnachtsglanz und Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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Bruder, dem Vielfraß, am liebsten noch eine geknallt hätte. »Du klaust Sachen aus der Küche! Und willst mir was Falsches anhängen? Du … du … du absolutes Miststück, du!«
    Nick stand da wie ein Häufchen Elend. »Hab’s nicht so gemeint«, flüsterte er.
    Ich wurde nicht ruhig, aber ruhiger. Etwas in den Augen meines Bruders machte mich stutzig. »Nick, was ist? Hast du Sorgen?«
    »Pfff! Ich doch nicht!«
    Das war gelogen, aber jetzt, kurz nach Mitternacht, hatte ich keine Lust, mich noch länger mit ihm zu streiten. Wir streichelten Hektor und Jash, die uns nur kurz und träge anblinzelten, und gingen wieder ins Bett.
    Am Morgen überhörte ich den Wecker, sodass mich Rese viel zu spät aus dem Bett warf und ich nur noch einen Becher Kakao hinunterstürzen konnte; zum Glück war die Milch nicht mehr heiß. Einige Minuten nach Rese und Nick radelte ich los, trat ordentlich in die Pedale, stoppte aber an der Kreuzung, an der ich mich immer mit Jan traf.
    Kein Jan war in Sicht; klar, nicht er, sondern ich hatte mich verspätet.
    Kurz vor Unterrichtsbeginn bog ich in den Schulhof ein, düste zu den Fahrradständern und bremste. Na servus aber auch: Rese hing an Jans Hals. Da gab ich aber Vollgas. »Rese! Was ist mit deinem Giselbert? Willst ihn zum unglücklichsten Menschen machen? Und das auch noch in der Adventszeit?«



Rese warf ihre blonde Mähne nach hinten und drehte sich langsam zu mir herum. »Kleine, du bekommst den Giselbert ganz für dich allein. Ist das nichts?«
    Ich schnappte nach Luft. »Annahme verweigert!«, brüllte ich, als ich wieder normal atmen konnte.
    Jan schloss sein Rad ab. »Deine Schwester hat sich ganz normal verhalten; erst als wir dich sahen, hat sie sich an mich gehängt.«
    »Was geht’s mich an? Von mir aus könnte ihr so lange und so viel knutschen, wie ihr wollt«, sagte ich und marschierte schon mal Richtung Schulgebäude.
    Rese war beklötert, kein Zweifel. O Gott, weshalb musste ausgerechnet ich mich mit einer so behämmerten Schwester durchs Leben schleppen?
    Neben der großen Eingangstür lehnte Giselbert an der Wand. »Wartest du auf jemand?«, erkundigte ich mich, weil er mir leid tat.
    Er nickte. »Hat sich Rese verspätet?«
    »Nee – doch, sie hat sich verspätet«, verbesserte ich mich rasch und packte Giselbert am Arm. »Komm mit! Ich muss dir etwas Wichtiges sagen. Es handelt sich um Rese.«
    Er folgte mir so willig wie Sepi, unsere Katze, wenn Nick sie mit Kitekat lockte. Schließlich standen wir hinterm Schulhaus in der dunklen Ecke, in der sich normalerweise die Liebespaare knutschten. »Ich glaube«, flüsterte ich verschwörerisch, »meine Schwester hat sich in Jan Jörk verliebt.«
    Giselbert ließ den Kopf hängen. Mein Gott, der Kerl brauchte wirklich eine Megaspritze Mumm! »Macht dir das was aus?«
    »Mensch, Ally! Rese ist … ich meine, Rese hat … was ich sagen will: Ja, es macht mir was aus.«
    Bestens!
    »Warum unternimmst du nichts, Giselbert?«
    »Was denn?«, meinte er kummervoll. »Wenn sie sich doch in Jan verliebt hat …«
    »Hör mal, Giselbert!« Ich hob den Zeigefinger. »Erstens: Wenn es dir ernst ist, darfst du nicht gleich aufgeben. Zweitens: So wie ich meine Schwester kenne, wartet sie nur auf Beweise dafür, dass du sie liebst. Drittens: Beweise ihr, dass sie dir wichtig ist. Hast du das kapiert?« Wir beide hörten die Schulglocke, aber das war so ein Moment, wo man sie einfach ignorieren musste.
    Fand ich.
    Giselbert sah das anders. »Ally, ich muss ins Klassenzimmer. Du auch.«
    »Quatsch. Der Unterricht ist jetzt unwichtig.«
    »Wir haben Bio bei Ebi Rattelhuber«, jammerte er.
    Ein Junge kann leider nicht behaupten, er habe seine Tage. »Sag einfach, du hattest eine Radpanne.«
    »Ich bin aber zu Fuß gekommen!«
    Der Kerl war einfach zu blöd. »Gut, dann sagst du eben, du hättest verschlafen. Das kann jedem mal passieren. Ich wette, du hast noch nie verschlafen, was?«
    »Ne.«
    Giselbert war ein außergewöhnlich braver Junge. Langweilig eben. Um ihn wachzurütteln, musste ich anders vorgehen. »O.K. Giselbert, ich hab’s ja nur gut gemeint. Wenn dir Rattelhuber wichtiger ist als Rese, dann kann ich dir auch nicht helfen.«
    Der Kerl kam aus dem Jammern nicht heraus. »Nun sei doch nicht gleich beleidigt, Ally. Hilf mir lieber!«
    Das klang schon besser.
    »Weißt du, meine Schwester steht auf energische Jungs. Auf solche, dir ihr beweisen, dass sie jedes Opfer wert ist. Sie ist dir doch ein Opfer wert,

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