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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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Präsidentin des Einzelhandelsverbandes der Innenstadt, die gerade die Schleife für den ersten Platz im Dekowettbewerb an der Türgirlande befestigte. Und wie könnte es anders sein – sie war blau.

9
    »Die Bowle!« Unvermittelt wurde ich wieder in die Rolle der Ladeninhaberin und Gastgeberin katapultiert. »Ein Weihnachtsempfang ohne Bowle geht gar nicht.«
    Als Vierzehnjährige hatte ich zum ersten Mal Chatham Artillery Bowle probiert. Auf einer Hochzeitsfeier hatte ich eine Tasse stibitzt und den Rest des Abends unter dem Piano in der Knights-of-Columbus-Hall verschlafen. Meine Mutter war sicher, dass ich entführt worden war und Gefahr lief, versklavt zu werden, und war kurz davor, die Polizei zu rufen – bis mein Cousin Butch mich zusammengerollt unter dem Steinway entdeckte.
    Chatham Artillery Bowle kippt man nicht einfach aus ein paar Kannen Fruchtsaft zusammen und gut ist. Weit gefehlt! Das Rezept, das ich immer benutze, ist eine Abwandlung des Rezepts im Kochbuch der Savannah Junior League, in dem der Gastgeberin empfohlen wird, die Bowle bereits zwei Monate vor der Party anzusetzen, vorzugsweise in einem 150-Liter-Fass.
    Ich hatte weder zwei Monate zuvor angefangen, noch hatte ich irgendwo ein 150-Liter-Fass herumstehen.
    Stattdessen hatte ich meine Bowle letzte Woche in einer brandneuen verzinkten Mülltonne angesetzt, die ich extra für diesen Zweck angeschafft hatte.
    Mein Rezept lautet wie folgt:
    2 Liter Rum
    1 Liter Gin
    1 Liter Bourbon
    1 Liter Brandy
    3 Flaschen Roséwein
    ¼ Pfund grüner Tee, aufgegossen mit 2 Litern kochendem Wasser
    2 ½ Tassen brauner Zucker, aufgelöst im heißen Tee
    2 Tassen Maraschinokirschen
    2 große Dosen Ananasstücke samt Saft
    Saft von 9 Zitronen
    Beim klassischen Originalrezept fügt man noch eine Prise Schießpulver für den eigentlichen Knalleffekt hinzu, aber ich hatte beschlossen, dass meine Variante auch ohne Schießpulver explosiv genug war.
    Ich hatte die Bowle angesetzt, den Deckel zugemacht und mit einem Gummiband verschlossen und die Mixtur die ganze Woche draußen auf meiner Terrasse ziehen lassen, wo das kühle Wetter sein Übriges tat. Nach fünf Tagen hatte ich die Bowle in leere und gespülte Plastikmilchkannen umgefüllt.
    »Mein Gott«, sagte BeBe, als sie die Schüssel festhielt und ich mein Gebräu eingoss. »Das riecht ja wie eine ganze Schnapsbrennerei. Wie hoch ist der Alkoholgehalt von dem Zeug, was meinst du?«
    »Absolut tödlich«, versicherte ich ihr. Ich ging in den Lagerraum, öffnete das Gefrierfach des Kühlschranks und holte den eisverkrusteten Kirsch-Zitronen-Ring heraus, den ich tags zuvor hineingestopft hatte.
    Sobald der Eisring in der Schüssel schwamm, fügte ich als letztes i-Tüpfelchen eine Flasche Champagner hinzu.
    Ich füllte zwei Becher mit der Bowle und reichte BeBe einen davon. BeBe stieß mit mir an.
    »Holla«, sagte sie, nachdem sie gekostet hatte. »Seit meinem Debütantinnenball habe ich das Zeug nicht mehr getrunken.«
    »Was geschah an dem Abend?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung.« Sie grinste. »Ich hab ein paar Gläser von dem Zeug in mich reingekippt, und als ich am nächsten Tag aufwachte, hatte ich mit dem Bassisten der Rockband, die Mama für die Party engagiert hatte, eine Spritztour nach Jacksonville gemacht. Außerdem hatte ich plötzlich ein Tattoo.«
    »Mach bloß langsam«, riet ich ihr blinzelnd, als der erste Schluck bei mir einschlug wie eine Bombe. »Ich zähle darauf, dass du hier hinten bei den Erfrischungen die Stellung hältst, während ich mich um den Laden kümmere.«
    Kaum hatte ich die Tür aufgeschlossen und den Empfang offiziell für eröffnet erklärt, strömten die Leute in den Laden.
    Judy McConnell kam als Erste auf mich zu. »Du weißt aber schon, dass du sämtliche Wettbewerbsregeln gebrochen hast, oder?«
    »Ach, diese albernen, kleinen Regeln«, sagte ich. »Trotzdem habt ihr mir den ersten Preis gegeben.«
    »Ich hätte gerne diesen Aluminiumbaum im Fenster«, sagte sie und zückte ihr Scheckheft. »Wie viel?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, der ist unverkäuflich. Der gesamte Kram im Fenster stammt aus meinem Privatbesitz.«
    Sie legte den Kopf schräg und lächelte gewinnend. »Und trotzdem haben wir dir den ersten Preis gegeben.«
    »Neunzig Dollar«, sagte ich rasch. »Aber du kannst ihn nicht vor Samstag abholen. Und wenn du das irgendjemandem erzählst, muss ich dich umbringen.«
    »Abgemacht«, sagte sie. »Wir hätten dir den ersten Preis so oder so

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