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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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vorwärts und leckte meine nackten Fußknöchel ab.
    »Jethro«, schimpfte ich. »Warum hast du nicht gebellt, du böser Hund?«
    Er klopfte nur weiter mit dem Schwanz.
    Ich überprüfte den Kühlschrank. O nein! Das Silbertablett, auf dem ich sorgfältig fünf Pfund Shrimps in Speckmantel in konzentrischen Kreisen ausgelegt hatte, trug jetzt nur noch ein welkes Blatt Salat und die ausgehöhlte Zitronenhälfte mit der Cocktailsoße.
    Ich rannte ins Esszimmer und riss die Schublade meiner Mahagonianrichte auf. Das Hochzeitssilber meiner Großmutter, alle elf Gedecke mit dem Savannahmuster, waren noch da. Meine Sammlung silberner Kerzenleuchter auf dem Esstisch war ebenfalls unberührt.
    Im Wohnzimmer hob ich meine Handtasche auf, die ich auf den Sessel neben der Haustür geworfen hatte. Mein Portemonnaie war wie immer vollgestopft mit Bargeld und Kreditkarten.
    Ich ging zurück in die Küche, griff zum Telefon und rief Daniel auf seinem Handy an. Ich störte ihn so gut wie nie, wenn er im Restaurant war, besonders in dieser Zeit des Jahres, aber dies hier, entschied ich, war ein Notfall. Ich musste den beruhigenden Klang seiner Stimme hören.
    »Eloise?«, sagte er, als er beim zweiten Klingeln ranging. »Was ist los?«
    »Hi.« Ich zwang mich, ruhig zu bleiben. »Warst du gerade hier?«
    »Wo? Bei dir zu Hause? Nein. Ich stecke bis zum Hals in Shrimps-Suppe. Wieso fragst du?«
    »Komisch, dass du gerade die Shrimps erwähnst. Meine sind nämlich weg«, sagte ich und sank auf einen Küchenstuhl. »Jemand war hier«, erklärte ich langsam. »In meiner Küche. Ich hatte mich gerade umgezogen und kam die Treppe herunter, als ich jemanden in der Küche hörte. Die Kühlschranktür wurde geöffnet und wieder geschlossen. Zuerst dachte ich, du wärst es. Aber als ich deinen Namen rief, verschwand derjenige, wer immer es auch war. Ich glaube, ich habe ihn überrascht. Er ist durch die Hintertür entwischt. Mitsamt meinen Shrimps in Speckmantel.«
    »Ist dir etwas passiert?«
    »Nein«, sagte ich. »Die Shrimps sind verschwunden. Alles andere ist mir egal.«
    »Fehlt sonst noch irgendetwas? Hast du die Polizei gerufen?«
    »Nein, ich habe dich zuerst angerufen«, erklärte ich. »Mein ganzes Silber ist noch da. Meine Handtasche lag offen und gut sichtbar herum. Nichts darin wurde angerührt, dabei hatte ich die ganzen Tageseinnahmen in meiner Brieftasche, fast fünfhundert Dollar.«
    »Jesus!«, sagte er. »Wie sind sie hereingekommen?«
    »Ich weiß es nicht«, räumte ich ein und ging zur Vorderseite des Hauses. »Die Haustür ist immer noch verriegelt. Hier ist niemand hereingekommen.« Ich ging zurück zur Küche. »Als ich aus dem Laden kam, habe ich die Hintertür benutzt. Ich bin den ganzen Nachmittag zwischen Haus und Laden hin und her gerannt …«
    »Und, hast du beim letzten Mal abgeschlossen?«, wollte er wissen.
    »Ich kann mich nicht erinnern«, jammerte ich.
    »Eloise!«
    »Ich war so im Stress«, sagte ich, den Tränen nahe. »Die Jury für den Altstadt-Wettbewerb kommt um sechs, und ich musste noch duschen und mich umziehen, und das Essen für den Empfang rüberbringen …«
    Zum ersten Mal sah ich zu den anderen Silbertabletts mit dem restlichen Essen, die auf den Arbeitsflächen der Küche standen, alle ordentlich mit Frischhaltefolie abgedeckt. Die mit Spinat und Feta gefüllten Pilze waren stark dezimiert. Auch die Platte mit den Hack- und Käsebällchen war geplündert worden, genau wie die Mini-Krabbenquiches.
    »Verdammt!«, schrie ich. »Sie haben die Hackbällchen. Ganz zu schweigen von den Shrimps. Weißt du, wie viel ich für die Jumboshrimps bezahlt habe?«
    »Um Himmels willen«, rief Daniel. »Vergiss die Hackbällchen und die Jury. Das ist kein Spaß. Jemand ist in dein Haus eingebrochen, während du in der Dusche standest! Du hast denjenigen verscheucht, andernfalls … Hör zu, leg auf und ruf die Polizei an. Sofort. Ich bin gleich bei dir.«
    »Nein!«, sagte ich. »Mir fehlt nichts. Sonst haben sie nichts mitgenommen. Niemand wurde verletzt. Wenn du mir helfen willst, dann schick mir irgendwas vorbei, das ich an die Unmengen von Leuten verfüttern kann, die ich erwarte.«
    »Ich komme«, beharrte Daniel.
    »Auf gar keinen Fall«, erwiderte ich dickköpfig. »Du musst arbeiten. Ich muss arbeiten. Bitte beruhige dich! Okay? Vielleicht war es BeBe. Ja, genau, es war bestimmt BeBe. Sie sollte vorbeikommen und mir mit dem Essen helfen, und sie wollte ihre silberne Bowlenschüssel für die

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