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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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schenken. Heute hatte ich einen Werbezettel in der Post. Von Trader Bob. Er verschickt sonst nie Werbezettel. Aber als er oben in den Bergen in North Carolina war, hat er den Weinkeller von irgendeinem alten Knacker aufgekauft. Und jetzt versteigert er sämtliche Weinflaschen. Morgen! Du weißt doch, was für ein Snob Daniel ist, wenn es um Wein geht. Ich werde gleich morgen früh hinfahren und ihm die beste Flasche Wein kaufen, die ich finde.«
    »Du hast doch überhaupt keine Ahnung von Wein«, gab BeBe zu bedenken.
    »Ich nicht«, sagte ich und drückte sie. »Aber du.«

14
    Um acht Uhr am nächsten Morgen holte ich BeBe ab. In der Nacht zuvor hatte es leicht geregnet, doch jetzt war es sonnig, aber kühler als Anfang der Woche. So langsam fühlte es sich richtig nach Weihnachten an. Mit unsicheren Schritten kam BeBe auf den Truck zu und schob sich schwankend auf den Beifahrersitz. In der einen Hand hielt sie einen riesigen Becher Kaffee, in der anderen eine zusammengerollte Zeitschrift.
    »Fühlst du dich nicht gut?«, fragte ich und fuhr los.
    Sie sah mich böse an. »Weißt du, wie viel Wein wir gestern Abend vernichtet haben?«
    »Eine Menge?«
    »Drei Flaschen. Und ich glaube, ich habe mehr als die Hälfte getrunken.«
    »Das tut mir leid«, sagte ich.
    »Nicht so leid wie mir.« Sie erschauderte. »Ich glaube, ich werde nie wieder eine Flasche Wein anschauen können. Nie im Leben.«
    »Tja, aber genau das steht dir bevor«, sagte ich heiter. »Als ich gestern Abend nach Hause kam, hatte ich eine Nachricht von Leuveda, Trader Bobs Schwester, auf dem Anrufbeantworter. Sie sagte, sie würden heute etwa zweitausend Flaschen Wein versteigern.«
    BeBe schloss die Augen und lehnte den Kopf zurück. »Du bist der einzige Mensch auf der Welt, der mich dazu bringen kann, in meinem derzeitigen Zustand eine Weinauktion zu besuchen.«
    Ich warf einen Blick auf die zusammengerollte Zeitschrift in ihrem Schoß.
    »Äh, ich glaube nicht, dass du Zeit haben wirst, während der Auktion zu lesen. Trader Bob zieht seine Versteigerungen ziemlich zügig durch. Und da ich keine Ahnung von Wein habe …«
    »Entspann dich«, sagte sie und rollte die Zeitschrift auf, ohne die Augen zu öffnen. »Das ist der Wine Spectator . Der jährliche Preiskatalog. Das ist Recherche, meine Liebe.«
    »Ach so. Gut.« Ich nippte an meinem eigenen Kaffee. »Also, ich habe ein wenig nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen. Wenn der Preis angemessen ist, würde ich gerne zwei wirklich gute Flaschen kaufen. Eine Flasche Roten – du weißt ja, wie gerne Daniel Rotwein mag – und eine Flasche richtig edlen Champagner.«
    »Champagner!« Sie stöhnte. »O Gott. Das Einzige, was schlimmer ist als ein Weinkater, ist ein Champagnerkater.«
    »Vergiss den Kater. Konzentrier dich darauf, mir zu helfen, ein tolles Weihnachtsgeschenk für Daniel zu finden.«
    »Rot.« Sie öffnete ein Auge. »Besser geht’s nicht? Ich meine, könntest du vielleicht etwas genauer werden? Mag er lieber Bordeaux oder Burgunder oder was auch immer?«
    »Einfach rot«, sagte ich. »Du kennst mich doch. Ich trinke alles, was alt ist. Daniel dagegen mag das gute Zeug. Also suchen wir nach etwas Aufsehenerregendem. Nur über den Jahrgang bin ich mir sicher.«
    »Ach ja?«
    »1970«, sagte ich. »Es muss eine Flasche von 1970 sein.«
    »Unmöglich«, sagte sie rundheraus.
    »Warum?«
    »1970 gab es keine aufsehenerregenden Weine«, erklärte sie. »Such dir bitte einen anderen Jahrgang aus.«
    »Aber das geht nicht. Er wurde in dem Jahr geboren. Ich wurde in dem Jahr geboren. Es muss ein 1970er Jahrgang sein. Aus diesem Jahr kann doch nicht alles scheußlich sein!«
    Sie gähnte. »Na ja, es ist auf jeden Fall nicht mit 1961 zu vergleichen – dem Geburtsjahr des sagenhaften Château Latour und des faszinierenden Harry Sorrentino.«
    »Was? Und alles aus 1970 ist Mist?«
    Sie schlug die Augen auf. »Ich habe nicht gesagt, dass alles Mist ist. Was ich sagen wollte, ist, dass es größtenteils kein besonders spektakuläres Jahr war. Reg dich ab. Wir finden bestimmt etwas Trinkbares auf deiner kleinen Auktion.«
    »Vergiss den Champagner nicht. Ich will eine richtig edle Flasche Champagner.«
    »Cristal ist ganz nett.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ist das nicht das Zeug, dass die Rapper und Rockstars immer trinken? Ich möchte etwas haben, das Daniel sich nicht mal eben im Weinladen kaufen kann. Etwas für den Fall, dass er etwas zu feiern hat.«
    »Hm.« Sie hatte die Augen

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