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Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition)

Titel: Weihnachtsglitzern: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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altes Haus«, rief er und öffnete die Tür.
    »Warte!«, setzte ich an. »Er darf nicht …«
    Doch es war zu spät. Jethro sprang in die Küche und freute sich, ebenfalls zur Party eingeladen zu sein. Sobald er Stimmen aus dem Wohnzimmer hörte, flitzte er los.
    »O nein. Jetzt musst du mir helfen, ihn wieder einzufangen. Er kann nicht im Haus bleiben, nicht bei so vielen Leuten. Und Sondra und Derek haben diesen kleinen Hund mitgebracht, den Jethro mit einem Happs verschlucken könnte.«
    »Wauwauwauwau«, hörte ich. Wir rannten gerade noch rechtzeitig ins Wohnzimmer, um zu sehen, wie Jethro, dicht an den Boden gepresst, entsetzt vor dem Kampfzwerg zurückwich, der aus Sondras Tasche auf dem Boden neben ihr heraushing.
    »Jethro! Hierher!«, rief ich.
    Er drehte sich um, warf mir einen vorwurfsvollen Blick zu und verzog sich in sein Lieblingsversteck unter dem Couchtisch.
    »Wauwauwauwau.« Barkley sprang aus seiner Einkaufstasche, die Ohren zuckten vor Empörung über diesen Eindringling.
    »Hierher, Jethro«, rief Harry und ließ sich auf alle viere nieder. »Komm her, Kumpel. Komm zu Onkel Harry.«
    Doch statt zu Harry zu gehen, schoss Jethro auf der anderen Seite unter dem Tisch hervor. Er hatte den heißen Krabbenauflauf entdeckt.
    Wie der Blitz stürzte er sich darauf und hatte den gesamten Inhalt der Schüssel heruntergeschlungen, ehe jemand ihn aufhalten konnte.
    »Jethro! Aus!«, brüllte ich.
    Er warf mir erneut diesen vorwurfsvollen Blick zu und trottete in Richtung Fernsehzimmer.
    »Ich hole ihn«, bot Harry an.
    »Tut mir leid wegen des Auflaufs«, sagte ich zu den Frauen. »Aber das Essen ist ohnehin fast fertig, und jetzt werdet ihr euch wenigstens nicht den Appetit verderben.«
    »Ich komme mit in die Küche und helfe dir, das Essen aufzutragen«, sagte Mama und stand auf.
    »Huuuuuuhuuu«, jaulte Barkley.
    »Sie stehen auf seinem Schwanz!«, schrie Sondra und riss den Hund an sich.
    »Huuuuuhuuu«, heulte Barkley.
    »Armes Baby«, gurrte Sondra und wiegte den Hund in den Armen. »Armer, kleiner Engel.«
    »Tut mir wirklich leid«, sagte Mama. »Ich habe ihn nicht einmal gesehen.«
    »Sie hätten ihn umbringen können!«, fauchte Sondra.
    BeBe und ich folgten Mama in die Küche.
    »Ich hätte ihn umbringen sollen«, murmelte Mama. »Wer bringt denn einen Hund zu einer Dinnerparty mit?«
    »Genauso gut könnte man fragen, wer Tofu-Truthahn mitbringt«, fiel BeBe mit ein.
    Ich bugsierte gerade den echten Truthahn auf die Servierplatte, als ich jemanden im Fernsehzimmer kreischen hörte.
    »Guter Gott«, sagte Mama. »Was ist denn jetzt schon wieder los?«
    »Ich kümmere mich darum«, erklärte ich und eilte davon. »Alles kann raus auf die Anrichte gestellt werden. Bis auf den Lachs. Lasst ihn im Ofen, bis alle sitzen.«
    Im Fernsehzimmer drängten sich die Männer voller Spannung um den Fernseher und sahen sich ein sechsundzwanzig Jahre altes Footballspiel an, dessen Ausgang bereits in ihr Gedächtnis eingebrannt war. Ein Blick auf die Szene verriet alles – Florida führte vor Georgia mit 21 zu 20. Alle schienen kurz vor einem Nervenzusammenbruch zu sein, alle außer Eric. Er und Ellen versuchten vergebens, die schluchzende Stormy zu beruhigen.
    »Was ist passiert?«, fragte ich.
    »Dein Hund!«, schrie Eric mich an. »Dein blöder …«
    Jethro saß zusammengekauert in der Ecke.
    »Hat er sie gebissen?«, fragte ich ungläubig. »Jethro hat noch nie jemanden gebissen, in seinem ganzen Leben nicht.«
    Halt. Plötzlich roch ich es. Ein widerlicher, abscheulicher Geruch.
    »Nein«, sagte Eric. »Er hat meinem Kind die Schuhe vollgekotzt.«
    »Auf die nagelneuen Lacklederschuhe von Stride Rite«, sagte Ellen schmallippig.
    »Meine Schuuuuhhhhe!«, heulte Stormy.
    Mein Krabbenauflauf, wollte ich weinen.
    Zum ersten Mal drehte Derek sich vom Fernseher weg und wandte sich an seine tränenüberströmte Nichte.
    »Stormy, Liebes«, sagte er freundlich. »Es ist die vierte Runde, und das Spiel dauert keine zwei Minuten mehr. Buck Belue wird gleich die Kartoffel zum alten Lindsay Scott werfen, und dein Onkel Derek möchte gerne Larry Munson schreien hören ›Lauf, Lindsay, lauf‹, aber das können wir nicht, solange du nicht deinen verdammten Mund hältst.«
    »Derek!«, kreischte Ellen und hielt ihrer Tochter die Ohren zu.
    »Meine Schuuuuhe«, jaulte Stormy.
    Seufzend hielt ich dem Kind die Hand hin. »Komm mit, Stormy«, sagte ich. »Wir gehen hoch und waschen dich. Das mit deinen Schuhen tut mir

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