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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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Schwester war so freundlich, hilfsbereit und mitteilsam, als ich Ihr Haus aufsuchte und mich nach meinem lieben Freund Jack erkundigte.“
    Also war er im Cottage gewesen. Und er hatte mit Anne gesprochen. Bei diesem Gedanken spürte Francesca, wie sich ihr der Magen umdrehte.
    „Was zum Teufel machst du hier, Grosely?“, fragte Jack.
    „Meinst du – während ich hinter Gittern schmachten und auf meine Hinrichtung warten müsste?“ Grosely zog die Brauen hoch. „Was dachtest du denn, welche Maßnahmen der gute Papa ergreifen würde? Sollte er mit der gesamten Verwandtschaft anreisen, um mich hängen zu sehen?“ Höhnisch grinste er. „O nein, so etwas dürfen wir dem Namen unserer Familie nicht zumuten. Natürlich wird er deine Beschuldigungen anfechten, Jack. Du hast die belastenden Papiere an Bord der
    ‚Swift‘ geschmuggelt und mich verleumdet. Weißt du es nicht mehr? Glasklar trat deine Niedertracht zutage, nachdem mein Vater ein paar ausgestreckte Hände geschmiert hatte. Wenn man sich vorstellt, was du einem Freund angetan hast, um deine eigene Haut zu retten! Einfach skandalös!“
    „Zu der Schmuggelei hast du mich verleitet. Erinnerst du dich? Andersherum war es nicht. Und es gibt viele Leute, die deine Missetaten bezeugen werden.“
    „Wie du bald herausfinden wirst, sind alle deine armseligen Zeugen verschwunden.
    Weihnachten ist so eine gefährliche Jahreszeit. Da erwachen heftige Emotionen in den Gefängnissen. Ebenso auf den Straßen vor den Gentlemen-Clubs. Tote können nicht im Zeugenstand erscheinen.“
    „Schon immer warst du ein elender Schurke“, schleuderte Jack ihm entgegen und musterte ihn verächtlich.
    „Genau wie du“, konterte Grosely und trat vor.
    „Warum beantwortest du meine Frage nicht, Edmund? Was machst du hier?“ Jack übergab Francesca den Korb und wollte sie hinter seinen Rücken schieben. Doch sie hielt ihre Stellung.
    „Sicher hast du’s schon erraten, mein lieber Junge.“ Spöttisch verzog Grosely die Lippen. „Ich kam hierher, weil ich dich töten will. So langsam und schmerzhaft wie nur möglich.“
    Die grausigen Worte ließen Francesca erstarren. „Wenn Sie das tun, berauben Sie sich eines Sündenbocks.“
    „Nicht unbedingt. Mein Vater wird behaupten, Holberton sei auf den Kontinent geflohen, um der Verhaftung zu entrinnen. Treibt er es immer noch mit Ihnen, Miss Linden?“, fragte er im Konversationston.
    Sie sah Jack erblassen. In seinem Kinn zuckte ein winziger Muskel, seine Augen funkelten gefährlich. Heißer Zorn und Ekel erfassten sie. „Oh, was für ein widerwärtiger, gemeiner Kerl Sie sind, Lord Grosely!“
    „Bald werden Sie einen anderen Ton anschlagen, meine Teure.“
    „Das alles betrifft nur dich und mich, Edmund“, stieß Jack hervor. „Lass die junge Dame gehen!“
    „Leider kann ich das nicht. Sie weiß zu viel – was auch für ihren Bruder gilt.“
    Herausfordernd begann Grosely zu lachen und wandte sich wieder zu Francesca.
    Jack bewegte sich so blitzschnell, dass sie verwirrt zusammenzuckte. Kraftvoll traf seine Faust das Kinn des Widersachers. Groselys Kopf ruckte nach hinten. Als er taumelte, glaubte sie, er würde benommen zu Boden fallen. Aber er blieb stehen und schwang seinen Stock empor, der mit einem beängstigenden dumpfen Geräusch gegen die Brust seines Gegners prallte.
    Dann zog Grosely den Stock zurück und holte zu einem neuen Schlag aus. Zu spät –
    Jack trat nach der Hand des Schurken. In hohem Bogen flog die provisorische Waffe durch die Luft und landete polternd auf einer abgebröckelten Mauer der Ruine.
    Grosely griff nach Jack, handelte sich aber nur mehrere Fausthiebe ein.
    Schwankend wich er zurück. Jack folgte ihm, hämmerte gnadenlos auf ihn ein, und jeder Schlag fand ein Ziel. Trotzdem kapitulierte Grosely nicht, schwang beide Fäuste, traktierte seinen Feind mit Fußtritten und versuchte ihn zu beißen.
    Die beiden Kämpfer sprangen vor und zurück und wirbelten Schneeklumpen auf.
    Ohne es zu merken, rückten sie immer näher an Francesca heran. Hastig entfernte sie sich, sah jedoch immer noch das Blut, das nach den Fausthieben aus Platzwunden quoll. Ihr Herz raste so schmerzhaft, dass sie fürchtete, ihr könnte übel werden. Verzweifelt fragte sie sich, wie sie Jack helfen sollte.
    Immer härter prasselten die Schläge in beide Richtungen. Jack war stärker und drängte Grosely mit vernichtenden Attacken gegen eine Mauer der Ruine.
    Die Hände geballt, betete Francesca um Jacks Sieg.

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