Weihnachtszauber 02
erheben.
Sie verharrte jedoch reglos, nur ein leiser, wehmütiger Seufzer entwich ihr, kurz bevor seine Lippen die ihren gefangen nahmen. Der Kuss war nicht sanft, sondern voller verzweifelter Leidenschaft. Ungestüm erforschte er mit seiner Zunge ihren Mund. Mary erwiderte seinen Kuss mit gleicher Inbrunst. Sie schwelgte in seinem Duft, seiner Berührung und genoss es, ihn zu streicheln, sich in dem Gefühl zu verlieren, als sei sie blind über einen Abgrund gesprungen und genau dort gelandet, wohin sie gehörte.
Sein Kuss weckte die gleichen Gefühle, an die sie sich erinnerte – flirrende, heiße Begierde überflutete sie. Und doch war dieser Kuss auch schöner. Sie waren älter, erfahrener – er zumindest. Seine Liebkosungen waren kundiger. Geschickt strich er über ihren Körper, neckte sie, verweilte an genau den richtigen Stellen, sodass seine Berührungen sie aufstöhnen ließen. Sie wünschte, auch sie könnte ihn mehr beglücken, doch sie besaß lediglich diese überbordende Leidenschaft, die viel zu lange in ihr geschlummert hatte.
Ihre Finger verfingen sich in den feuchten Falten seines Hemdes, genießerisch kostete sie das Gefühl der Wärme, die er ausstrahlte. Durch den Stoff hindurch spürte sie seine muskulöse Brust, seine straffen Schultern.
Er stöhnte auf, löste sich von ihren Lippen und ließ seinen Mund ihren Hals hinunterwandern. Unwillkürlich legte sie den Kopf in den Nacken und umklammerte ihn so fest, als fürchte sie zu ertrinken, wenn sie losließe.
Wie lebendig sie sich mit einem Mal fühlte! So lange hatte sie in einem Kokon aus trostreicher Stille und Schweigen geruht. Nun war diese schützende Hülle weit aufgesprungen und hatte sie in eine Welt voller Farben und Geräusche und stürmischer Gefühle entlassen. Die langen Jahre mühsamer Beherrschtheit verblassten, und sie fühlte sich wieder jung. Jung und frei.
Das war sie natürlich in Wirklichkeit nicht. Sie hatte immer noch Familienverpflichtungen, musste immer noch dort draußen nach Ginny suchen. Doch für den Moment schob sie all ihre Sorgen und Gedanken beiseite und hielt sich mit aller Kraft an Dominick fest.
Auch er hielt sich an ihr fest. Mit starken Armen umfing er sie, ließ die Hände zu ihren Hüften gleiten und zog sie an sich. Sie spürte jede Faser seines schlanken Körpers, jedes Muskelspiel, und das schärfte ihre Wahrnehmung bis aufs Äußerste.
Sie fühlte mit all ihren Sinnen.
Er öffnete den hohen Kragen ihres Kleides und küsste sie auf den Hals. Ihr Blut geriet in Wallung, als er sie auf die Stelle küsste, wo ihr Puls raste, sie mit sanften, prickelnden Küssen neckte.
„Dominick“, flüsterte sie heiser und schob das Hemd von seinen Schultern. Sie strich über seine nackte Brust, genoss das warme, samtweiche Gefühl seiner Haut unter ihren Händen, die schiere Kraft seines Körpers.
Er zog sie mit sich auf das improvisierte Bett, und sie versanken im Heu. Der kalte, heftige Sturm war vergessen, obwohl er immer noch über ihnen tobte. Plötzlich schien es nur noch sie beide zu geben.
Wieder gab Dominick ihr einen Kuss, stürmisch und voller Glut. Sie spürte, wie seine Hand über ihre Hüfte glitt, dann über ihr Bein. Er schob ihren schweren Rock nach oben, und die kalte Luft, die durch ihre Strümpfe drang, ließ sie einen Augenblick lang erschauern. Ob seiner Berührung indes wurde ihr gleich darauf wieder flammend heiß.
Er raubte ihr den Atem. Die Beine um seine Hüften schlingend, zog sie ihn an sich.
Sie spürte seine Erregung heiß durch den Stoff ihres Kleides – er begehrte sie. Hatte auch er sie in all den Jahren vermisst? Es schien ihr unmöglich, aber es war ihr auch genug, dass er sie in diesem Moment brauchte. Dass sie diesen Augenblick miteinander teilen konnten.
Mit der Fingerspitze fuhr sie über seinen Rücken und sein Gesäß, umfing ihn noch enger mit den Beinen und schmiegte sich an ihn, während sie ihn hingebungsvoll küsste. All ihre Begierde, ihre Sehnsucht und die einstigen Träume legte sie in diesen einen Kuss.
Wie wunderbar es war, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Kein Wunder, dass William ihr immer Einhalt geboten hatte. Er musste gefühlt haben, zu welch für eine Dame unschicklicher Zügellosigkeit sie fähig war. Dominick indes hielt sie nicht zurück. Voller Verlangen fuhr er mit den Lippen über ihre Brust.
Immer noch ganz in dem befreienden Gefühl der Zügellosigkeit aufgehend, streichelte Mary seinen Oberkörper. Wagemutig ließ sie ihre
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