Weihnachtszauber 02
feuchten Hände über den Hemdenstoff wandern, bis hinunter zu seinem Hosenbund, und wölbte sich ihm entgegen.
Dominick hob den Kopf und blickte sie unter gesenkten Lidern an. Das Haar fiel ihm in goldenen Wellen in die Stirn, seine Haut war gerötet. „Bist du dir sicher, Mary?“
Ihre Kehle war wie zugeschnürt, keinen Ton brachte sie heraus. Also nickte sie nur.
Morgen wäre sie sich wahrscheinlich gar nicht mehr so sicher, aber in diesem Augenblick wollte sie nicht eine Minute länger ohne ihn leben.
Er schmiegte sein Gesicht an ihre Schulter und fasste nach unten, um seine Hose zu öffnen. Ihr Rock bauschte sich auf, und umgeben von Wolle, Leinen und Spitze, wurde er eins mit ihr, Zentimeter um köstlichen Zentimeter.
Unwillkürlich ließ Mary den Kopf in den Nacken fallen und schloss fest die Augen. Sie genoss, wie er sie eroberte, und verspürte das seltsame Gefühl, genau dort zu sein, wohin sie gehörte. Sie schob die Finger in sein seidenweiches, zerzaustes Haar und umschloss ihn fester.
Er zog sich zurück, um dann noch tiefer in sie zu gleiten, und sie passte sich seinem Rhythmus an, schneller und immer schneller, immer begieriger, bis sie tief in ihrem Inneren eine ungeheure Erregung verspürte. Nie zuvor hatte sie etwas Derartiges gefühlt, und sie klammerte sich voller Begierde an ihn.
Stärker und stärker wurde diese Erregung, sie wuchs und wuchs, bis sie all ihre Sinne gefangen nahm und ihr eine Wonne bereitete, die so rein, so warm, so wundervoll war. Es war, als ginge ein goldenes Licht von ihm aus, das ihren Körper immer mehr einnahm, bis es sie schließlich ganz verzehrte.
„Dominick!“, rief sie mit erstickter Stimme. Das lodernde Feuer ihrer Gefühle jagte ihr einen Schrecken ein. Würde sie innerlich verbrennen?
„Mary, Mary“, flüsterte er rau. „Lass es einfach zu. Bei mir kann dir nichts geschehen.“
Und diese Worte wirkten befreiend. Sie öffnete ihr Herz, ließ sich von ihren Empfindungen überwältigen und verschlingen, wie die Flammen eines Freudenfeuers das Holz verschlangen. Lustvoll stürzte sie sich in dieses Feuer, wollte seiner alles verzehrenden Macht nie wieder entkommen.
Dominick stöhnte auf, spannte sich an und erreichte selbst den Gipfel der Lust. Noch einmal erfüllte er sie, rief keuchend ihren Namen, und in diesem Augenblick wusste Mary, dass sie einem anderen Menschen niemals wieder so nahe sein würde. Er hatte ihr Herz, das so lange hinter einer Mauer gefangen gewesen war, wieder befreit – und nun sehnte es sich nach seinem Herzen.
Doch sie fürchtete, sein Herz würde ihr nie gehören. Zu viel Zeit, zu viele Erfahrungen trennten sie. Am nächsten Morgen wäre sie wieder Lady Derrington und er Lord Amesby. Nun aber war sie schlicht Mary, das junge Mädchen, das blind vor Liebe zu Dominick war.
Er sank neben sie auf ihr Bett aus Heu. Sein Arm lag schwer auf ihrer Hüfte. Sein keuchender Atem und das rasende Pochen ihres Herzens mischten sich mit dem Geräusch des auf das Dach prasselnden Eisregens. Eine wohlige Schläfrigkeit überkam sie. Die Hand auf seinen Arm legend, schloss sie die Augen, hielt ihn fest, als könne er ihr davonfliegen wie ein Traum.
„Mary ...“, sagte er mit ernster, rauer Stimme. Bereute er ihr Handeln etwa schon?
Sie wollte jedoch die Reue – ihre und die seine – bis zum nächsten Morgen verbannen. Sie wollte ihre Verpflichtungen vergessen, ebenso wie die dringende Aufgabe, die sie zu erledigen hatten.
„Pst“, flüsterte sie und strich leicht über seinen Arm. Die feinen Härchen auf seiner warmen Haut kitzelten sie, und sie musste unwillkürlich lächeln. Er war so männlich, ihr attraktiver Dominick. „Lass uns später reden. Ich bin müde.“
Einen Augenblick glaubte sie, er wolle ihr widersprechen, würde darauf bestehen, ihr das zu sagen, was er zu sagen hatte. Möglicherweise darauf beharren, sich zu entschuldigen. Oh nein, das wollte sie nicht hören. Nicht jetzt.
Schließlich rückte er näher zu ihr heran und legte den Kopf auf ihre Schulter. Zum ersten Mal seit sehr langer Zeit fühlte sie sich vollends geborgen und sicher. Weit weg von allen Sorgen und schmerzlichen Erinnerungen. Dominick hatte ihr dieses kostbare Geschenk gemacht.
Doch auch er konnte die Realität nicht ewig von ihr fernhalten. Selbst in seinen Armen holte sie die Wirklichkeit schon wieder ein. Sie dachte an ihren Sohn und die bedauernswerte Ginny, die irgendwo dort draußen dem Sturm ausgesetzt war –
dachte daran, dass es
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