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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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hat die Köchin viel zu viele Köstlichkeiten vorbereitet, mehr als ich allein verspeisen könnte. Oder werden Sie in der Stadt vielleicht erwartet, Lady Derrington?“
    „Lediglich von meinem Schwager und seiner Gemahlin. Sie sind solch liebenswerte Menschen“, antwortete Mary. Sie dachte an ihren Sohn, der nie wieder auf sie warten würde, und verspürte unvermittelt einen heftigen Stich im Herzen. Der Kummer überfiel sie allerdings nicht mehr mit solch überwältigender Macht wie einst. „Ich habe ihnen gleich nach unserer Ankunft eine Nachricht geschickt und mitgeteilt, dass wir hier zu Besuch weilen und wohlauf sind.“
    „Dann müssen Sie unbedingt bleiben“, sagte Lady Amesby mit Nachdruck. „Es herrscht immer noch eine Eiseskälte.“
    Mary warf Dominick einen flüchtigen Blick zu. Er musterte sie erneut mit dieser undurchdringlichen Miene. Das Kerzenlicht ließ seine Haut und sein Haar golden schimmern und verlieh seinen saphirblauen Augen einen besonderen Glanz. Fast wirkte es, als umgebe ihn ein Glorienschein. Sein Anblick raubte ihr den Atem. „Das ist sehr freundlich von Ihnen, Lady Amesby.“
    Ginny klatschte erfreut in die Hände. „Oh, wir werden solch großen Spaß haben. So wie in unserer Kindheit, Mary. Soll ich nach dem Dinner Weihnachtslieder auf dem Pianoforte spielen?“
    Lächelnd sah Mary ihre Schwester an, froh, dass sie endlich nicht mehr weinte und schmollte, sondern Freude an der Weihnachtszeit empfand. Sie sparte es sich auch, darauf hinzuweisen, dass sie, während Ginny noch in den Kinderschuhen gesteckt hatte, längst erwachsen und mit William vermählt war. Sie wollte sich nicht alt fühlen, nicht an diesem Abend. Nicht in Dominicks Gegenwart.
    „Ginny ist die talentierteste Musikerin, die ich kenne“, sagte Captain Heelis. Es war seine erste Bemerkung, seit der Fisch serviert worden war. Ginny schenkte ihm ein verschämtes Lächeln. Ihre Schüchternheit mutete seltsam an, nach allem, was die beiden gemeinsam erlebt hatten.
    „Ich würde sehr gerne einige Weihnachtslieder hören“, sagte Lady Amesby. „Mein armes Pianoforte ist schon ganz verstimmt, weil es so wenig benutzt wird, fürchte ich.“
    „Oh nein, Lady Amesby! Es ist ein ganz wundervolles Instrument“, widersprach Ginny. „Es hat einen sehr viel schöneren Klang als meines zu Hause.“
    Und als sie sich nach der Mahlzeit im Salon versammelten, zeigte sie ihnen, welch schönen Klang das Instrument hatte. Captain Heelis blätterte für sie die Seiten um, während sie sang: „I saw three ships come sailing in on Christmas Day, on Christmas Day ...“
    Mary lehnte sich an das Pianoforte, nippte an ihrem Glühwein und lauschte der glockenklaren Stimme ihrer Schwester. Dank der Musik, dem prasselnden Kaminfeuer und dem Wein wich endlich die lähmende Anspannung der Reise, und sie verspürte eine gewisse Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Ihre Schwester war wohlauf, und sie selbst konnte ein wenig mehr Zeit in Gesellschaft von Dominick verbringen. Sie saßen behaglich im Warmen, geschützt vor der eisigen Kälte vor der Tür und auch der Kälte in ihrem Leben.
    Ich werde diesen Augenblick genießen, dachte sie, entschlossen, diesen Moment der Zufriedenheit wie einen Schatz in ihrem Gedächtnis zu bewahren.
    Ginny beendete das Lied und schaute lächelnd zu ihrer Gastgeberin. „Welches Weihnachtslied mögen Sie am liebsten, Mylady?“
    Lachend bedeutete Lady Amesby dem Lakaien, mehr Wein zu bringen. „Meine Mutter sang immer ‚The Holly and the Ivy‘. Bei diesem Lied muss ich stets an sie denken.“
    Ginny nickte und schlug die ersten Akkorde des alten Liedes an.
    Zum Schluss sangen sie alle mit, sogar Dominick.
    „Du hast eine wunderschöne Stimme, Mary“, sagte Ginny, als die letzte Note verklungen war. „Und doch höre ich dich nie singen.“
    Mary lachte. „Das liegt daran, weil nur meine Schwester behaupten würde, ich singe wunderschön.“
    „Nein, Miss Smythe hat ganz recht“, erwiderte Dominick ruhig. „Sie haben eine wunderschöne Stimme.“
    Ginny sah ihn mit großen Augen forschend an. „Siehst du, Mary, ich stehe mit meiner Meinung nicht allein. Möchtest du uns nicht etwas vortragen?“
    Immer noch lachend, schüttelte Mary den Kopf. „Ich fürchte, ich erinnere mich nicht gut genug an die Liedtexte, um allein vortragen zu können.“
    „Unsinn!“, sagte Ginny. „Wie ging noch gleich dieses Lied, das du mir immer vorgesungen hast, als ich noch ein kleines Mädchen war?

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