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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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Keiner kannte es.“
    „Ach ja, das Lied, das mir mein Kindermädchen aus Cornwall immer vorgesungen hat, als ich noch ein kleines Mädchen war.“
    „Oh, Sie müssen es uns beibringen“, meinte Lady Amesby. „Ich bestehe darauf.“
    „Bitte, Lady Derrington“, sagte auch Dominick. Sein Lächeln ließ ihren Widerstand schmelzen.
    „Also schön. Aber geben Sie mir nicht die Schuld, wenn der hübsche Spiegel dort hinten zerspringt, Lady Amesby.“
    Mary nahm Ginnys Platz auf der Klavierbank ein. Ihre Finger schwebten über den Tasten, während sie sich an das Lied zu erinnern versuchte. Es war so lang gewesen, und doch war die Melodie ihr noch im Sinn und der Text irgendwo tief im hintersten Winkel ihres Gedächtnisses vergraben.

    „Tomorrow shall be my dancing day; I would my true love did so chance to see the legend of my play ... “, sang sie. Morgen ist der Tag, an dem ich tanze; ich wünschte meine wahre Liebe hat die Chance, mein Spiel zu sehen.
    Sie sah auf und begegnete Dominicks Blick. Mit einem rätselhaften Ausdruck in den Augen sah er sie an.
    „Sing oh my love, oh my love, my love, my love. This have I done for my true love ...“
    Sing oh meine Liebe, oh meine Liebe, meine Liebe. Das habe ich für meine wahre Liebe getan.
    Sie sang alle Strophen, an die sie sich erinnerte, dann ließ sie ihre Hände reglos auf den Tasten verharren. Bittersüße Traurigkeit, warm wie der Glühwein, überflutete sie, denn das Lied hatte ihr eine lang verleugnete Erkenntnis enthüllt. Sie hatte in ihrem Leben nur eine einzige wahre Liebe gehabt – Dominick.
    Und sie liebte ihn immer noch. Gleich, was er in den Jahren ihrer Trennung auch getan haben mochte. Es war ihr auch gleich, dass seine wahre Liebe wohl die arme, inzwischen verstorbene Lady Newcombe gewesen sein musste. Allerdings durfte er nie von ihrer Zuneigung erfahren. Sie würde ihn vergessen müssen. Mühsam gegen die Tränen ankämpfend, faltete sie die Hände in ihrem Schoß und schaute lächelnd zu ihrer Schwester.
    Auch in Ginnys Augen schimmerten Tränen. „Hast du dieses Lied gemeint, Ginny?“
    „Oh ja“, antwortete Ginny. „Das habe ich gemeint.“
    „Das war wirklich wunderschön, Lady Derrington“, sagte Lady Amesby. „Werden Sie uns mit einem weiteren Lied erfreuen?“
    „Ich fürchte, ich bin recht müde“, antwortete Mary. „Ich würde mich gerne zurückziehen, wenn Sie mich entschuldigen, Lady Amesby.“
    „Ich bringe Sie zu Ihrem Zimmer“, meinte Dominick.
    Lady Amesby hob zwar die Augenbrauen, sagte aber nichts, da es in dieser privaten Gesellschaft nicht angebracht schien, auf einer strengen Wahrung der Etikette zu beharren.
    Dominick war jedoch der Letzte, mit dem Mary nun allein sein wollte. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich verletzlich und traurig. Indes war sie zu erschöpft, um aufzubegehren, und sie sehnte sich auch immer noch allzu sehr nach seiner Nähe.
    „Vielen Dank, Lord Amesby.“ Sie erhob sich und legte ihre Hand auf seinen dargebotenen Arm. Er fühlte sich so warm und stark an. „Gute Nacht allerseits.“
    „Gute Nacht, Lady Derrington“, erwiderte Lady Amesby. „Gönnen Sie sich etwas Ruhe. Morgen planen wir das Weihnachtsfest.“
    Dominick geleitete Mary die mit Immergrün geschmückte Treppe hinauf und führte sie einen langen dunklen Korridor entlang. Der weiche Teppich dämpfte ihre Schritte. Bis auf das gelegentliche leise Zischen der Kerzen in den Wandhaltern war kein Laut zu hören. Sie waren allein.
    „Wir sind da“, sagte er schließlich und blieb vor einer Tür stehen.
    „Danke.“ Sie nahm zögernd die Hand von seinem Arm. „Danke für alles, Dominick.
    Du hast dich mir und meiner Schwester als guter Freund erwiesen.“

    Er schüttelte den Kopf. „Ich war überhaupt kein guter Freund, Mary. Es gibt Dinge, die ich dir sagen muss. Dinge, die du wissen solltest, wenn ich mich wahrlich als dein Freund erweisen soll.“
    Ein vertrauliches Gespräch? Was wollte er ihr anvertrauen? Sie fühlte sich noch nicht stark genug, um die Wahrheit über seinen Lebenswandel und seine Geliebten zu ertragen. „Du musst mir nicht ...“
    „Doch, ich muss“, erwiderte er. „Bitte, Mary, ich muss dir die Wahrheit sagen. Das zumindest bin ich dir schuldig.“
    Nun war sie völlig verwirrt. „Du willst jetzt mit mir sprechen? Hier?“
    Er sah den verlassenen Korridor hinunter. Schwach drangen die fröhlichen Stimmen der anderen zu ihnen hinauf, ihr Lachen, die Klänge des Pianofortes. „Darf ich

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