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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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musterte Mary mit ihrem scharfsichtigen, eindringlichen Blick. „Und so hübsch ist sie. Bist du endlich sittsam und achtbar geworden, mein Junge?“
    Dominick lachte reuevoll, und Mary glaubte, eine leichte Röte auf seinen gebräunten Wangen zu entdecken. Schockierend.
    „Tante Beatrice, darf ich dir Lady Derrington vorstellen? Sie ist eine langjährige Freundin, und ich fürchte, wir haben eine dringende Mission zu ...“
    Ein durchdringender Schrei unterbrach ihn. Die Musik endete abrupt, dann kam jemand aus der Tür hinter Lady Amesby geschossen.
    „Mary!“, rief Ginny und warf sich ihrer Schwester in die Arme.
    Überrascht von der plötzlichen Umarmung, taumelte Mary gegen die Wand. Ginny klammerte sich schluchzend an sie.
    „Ginny ...“, sagte Mary leise. „Bist das wirklich du?“

    „Oh, Mary! Ich habe mich so nach dir gesehnt, und jetzt bist du hier. Es ist ein Wunder.“
    Marys Furcht und Wut wandelten sich in große Erleichterung. Ginny war in Sicherheit. Sie war nicht dem kalten Sturm ausgesetzt, sondern hier in diesem warmen Haus, und noch dazu gesund und munter. Und ... Mary lugte auf Ginnys Hand, ob sie einen Ring sah. Nein, sie war nicht vermählt.
    „Ginny, du törichtes Mädchen“, sagte sie und drückte ihre Schwester fest an sich.
    „Was hast du dir nur dabei gedacht, einfach fortzulaufen?“
    Ginny schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, ich habe überhaupt nicht gedacht. Es war so kalt, und Arthur hat die Orientierung verloren, und dann war da dieser schreckliche Gasthof mit all den Betrunkenen ...“
    „Betrunkene?“, sagte Mary entsetzt. „Sie haben dir doch nichts angetan?“
    „Oh nein, nachdem Arthur gezwungen war, sich mit einem von ihnen einen Faustkampf zu liefern, sind wir sofort weitergefahren. Aber es war dunkel, und es hat geschneit. Ich dachte, mir friert die Nase ab.“
    „Ganz sicher wird die Nase Ihrer Schwester abfrieren, Miss Smythe, wenn sie sich nicht bald am Feuer aufwärmen kann“, sagte Lady Amesby. Sie schien amüsiert ob dieser kleinen Szene, als säße sie im Theater in der Drury Lane und schaue sich eine Komödie an.
    „Oh Mary, das tut mir leid! Du siehst wahrlich verfroren aus. Komm setz dich und erzähl mir, wie du mich gefunden hast“, sagte Ginny. Sie zog Mary an der Hand mit sich in den Salon.
    Mary wurde erst bewusst, wie müde sie war, als sie vor dem prasselnden Kaminfeuer in den weichen Sessel sank. Sie lehnte sich in die Polster, erschöpft von der Reise, ihrer Sorge um Ginny, der plötzlichen Erleichterung über das Wiedersehen –und besonders wegen ihrer verwirrenden Gefühle für Dominick. Oder seiner Gefühle für sie – falls er überhaupt Gefühle für sie hegte.
    Ginny setzte sich auf einen Schemel zu Marys Füßen und versteckte das Gesicht in ihrem Rock, als wäre sie ein kleines Kind. Mary hätte beim Gedanken daran, dass dies dieselbe junge Dame war, die so beherzt darauf bestanden hatte, sie wäre bereit für eine Ehe, beinahe laut gelacht.
    „Wo ist unser junger Ritter in schimmernder Rüstung?“, fragte Dominick seine Tante.
    Sein sachlicher Ton verriet Mary nicht, ob er wütend war. Wieder einmal wusste sie nicht, was in ihm vorging.
    „Ich glaube, Arthur ist nicht der einzige Ritter in schimmernder Rüstung in meinem Haus“, sagte Lady Amesby. „Du wirst natürlich mit ihm sprechen wollen. Er ist in der Bibliothek. Ich werde uns Tee kommen lassen, während ihr jungen Leute eure ...
    Bekanntschaft erneuert.“
    Mary legte die Hand sanft auf Ginnys glänzendes kupferrotes Haar und warf Dominick über den Kopf ihrer Schwester einen prüfenden Blick zu. Er beobachtete sie ernst. „Oh Ginny“, sagte sie leise, als er sich abwandte. „Du liebes, törichtes Mädchen.“

    „Mary, es tut mir aufrichtig leid“, schluchzte Ginny. „Durchzubrennen war nicht annähernd ein solch großes Vergnügen, wie ich es mir vorgestellt habe.“
    „Nein“, sagte Mary leise, insgeheim an Dominick und seine Flucht mit Lady Newcombe denkend, die auf solch schreckliche Weise geendet hatte. Sie dachte auch an die letzte Nacht im Heu und daran, dass Ginny nicht die einzige Unvernünftige in der Familie Smythe war. „Das kann ich mir vorstellen.“
    Nun aber musste sie aufhören, sich so töricht zu gebärden, und wieder zur Vernunft kommen. Wenigstens für einen Augenblick. Mary hielt Ginnys zitternde Hände fest in den ihren und sagte streng: „Ginny, dir muss klar sein, in welch schreckliche Situation du uns gebracht hast.“
    „Oh,

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