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Weihnachtszauber 02

Weihnachtszauber 02

Titel: Weihnachtszauber 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE , CAROLE MORTIMER , Gayle Wilson , Margaret McPhee
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dich später aufsuchen, wenn sich alle zur Nachtruhe begeben haben?“
    Als sie diese Worte hörte, verflog ihr Vorsatz, Vernunft walten zu lassen und die Nacht mit ihm zu vergessen, so schnell, als trüge ein Vogel ihn auf schneeweißen Schwingen davon. Vor Beklommenheit, Aufregung und törichter Hoffnung wurde ihr ganz flau. Was wollte er ihr anvertrauen? Waren es gute oder schlechte Neuigkeiten? Was konnte es überhaupt Gutes an ihrer Situation geben? Und doch –
    es gab einen Hoffnungsschimmer. Ein Schimmer der Hoffnung, den sie längst erloschen glaubte.
    Prüfend glitt ihr Blick über sein Gesicht. Schatten tanzten darauf, doch seine Miene konnte sie immer noch nicht deuten. In seinen Augen lag ein wachsames Funkeln, als ob auch er Unsicherheit verspürte und das Gefühl hatte, am Rand einer Klippe zu stehen. Ein Stoß genügte, und sie würden in ein völlig unbekanntes Leben stürzen.
    Sie wusste, sie sollte ihn wegschicken, ihn nicht wiedersehen. Indes brachte sie es nicht übers Herz. „Ja, komm später zu mir“, sagte sie leise.
    Er nickte und streckte die Hand nach ihr aus. Einen Augenblick lang glaubte sie, er wolle sie umfassen und an sich ziehen. Der Gedanke allein ließ sie erschauern. Doch er griff an ihr vorbei und öffnete die Tür. „Danke, Mary“, sagte er. Gleich darauf wandte er sich um und verschwand in der Dunkelheit des Korridors.
    Mary betrat das Zimmer, schloss die Tür und sank zu Boden. Sie schlug die zittrigen Hände vors Gesicht und fühlte sich wieder so jung wie Ginny. Ihr war, als hätte es all die Jahre zwischen diesem Abend und ihrer ersten Begegnung mit Dominick nie gegeben.
    Aber dem war nicht so. Viel Zeit war vergangen, und sie hatten beide viel erlebt. Die Meilensteine ihres Lebens hatten ihren Körper gezeichnet und lasteten auf ihrer Seele – und ganz besonders auf ihrem Herzen. Niemals würde sie ihren Sohn vergessen und die große Liebe, die sie für ihn verspürt hatte. Vielleicht aber konnte sie ihren großen Kummer überwinden und nur die schönen Erlebnisse mit ihm in ihrem Herzen bewahren. Kann ich das? Ist es möglich?
    Sie sah ihr Bild in dem großen Spiegel an der Wand. Ihre braunen Locken waren in einem strengen Knoten zusammengefasst, die Schlaflosigkeit hatte unter ihren Augen tiefe Schatten hinterlassen. Und um ihre Lippen hatten sich winzige Fältchen gebildet, die es noch nicht gegeben hatte, als sie Dominick kennenlernte. Sie trug eines der wenigen Kleider, die sie für die Reise eingepackt hatte. Es war schlicht geschnitten, grau, mit hochgeschlossenem Kragen und matronenhaft wirkenden langen Ärmeln.
    Gleich, was Dominick ihr auch sagen wollte, was immer zwischen ihnen in dieser Nacht geschehen sollte, sie konnte ihn nicht empfangen, solange sie aussah wie eine alte Schachtel. Sie rappelte sich auf und ging zum Kleiderschrank. Unbedingt musste sie ihn – und auch sich – an frühere Zeiten erinnern ...
    Dominick stand vor Marys Tür und lauschte in die Stille. Endlich hatten sich seine Tante und das junge Liebespärchen zur Nachtruhe zurückgezogen, und die meisten Lichter im Korridor waren gelöscht. Nur eines brannte noch neben der Treppe und vertrieb die Düsternis des Winters. Der Sturm hatte sich gelegt. Der Schneeregen klatschte nicht mehr an die Scheiben, der Wind heulte nicht mehr. Nur die Kälte war geblieben.
    Er sollte in sein Zimmer zurückkehren und Mary in Ruhe lassen. Sie führte das Leben, das ihr immer bestimmt war. Ein Leben, in dem sie das respektable Ansehen genoss, das ihr großmütiges Herz und die Liebe zu ihrer Familie verdienten. Die Flamme, die offensichtlich immer noch zwischen ihnen loderte, sollte ihr das nicht nehmen – er sollte ihr das nicht nehmen.
    Aber sie verdiente es, die Wahrheit zu erfahren. Er ertrug es nicht, sie länger vor ihr geheim zu halten. Also klopfte er an ihre Tür.
    Nach einem Augenblick, der ihm wie eine Ewigkeit vorkam, hörte er ein Rascheln und das Klicken des Riegels. Dann schwang die Tür auf, und Mary stand vor ihm, beleuchtet vom goldenen Licht Dutzender Kerzen. Ihr Haar floss über ihre Schultern wie eine dunkle weiche Wolke. Sie trug ein hellrosa Negligé, das mit flauschigem weißem Pelz besetzt war. So jung sah sie aus, so schön und strahlend wie ein Sommermorgen. Sie lächelte ihn an, und er vergaß, was er sagen wollte.
    Unvermittelt hatten sich seine ehrenwerten Absichten in Luft aufgelöst.
    Sein Körper schien dies zu begrüßen und reagierte ganz eindeutig darauf. Der Anblick

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