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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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wollen.«

94
    »WALTER, HIER IST Steve Frawley. Kathy ist auf Cape Cod. Sie müssen dort anfangen zu suchen.«
    »Steve, ich wollte Sie gerade anrufen. Wir wissen jetzt, dass Downes nach Boston geflogen ist, aber beim Mietwagen-Service hat er nach einer Karte von Maine verlangt.«
    »Vergessen Sie Maine. Kelly versucht uns seit gestern zu sagen, dass Kathy auf Cape Cod ist. Wir haben nur nicht begriffen, dass sie nicht einfach nur ›Cape Cod‹ gesagt hat. Sie hat sogar versucht, diesen Schlager vom ›guten, alten Cape Cod‹ zu singen. Diese Frau, die von den Zwillingen Mona genannt wird, singt es jetzt gerade Kathy vor. Glauben Sie mir, bitte. Sie müssen mir glauben.«
    »Steve, bleiben Sie ruhig. Wir werden unsere Jungs anweisen, eine spezielle Fahndung für Cape Cod rauszugeben, aber wir wissen sicher, dass Clint Downes vor eineinhalb Stunden an der Theke einer Mietwagenfirma im Flughafen Logan stand und nach einer Karte von Maine gefragt hat. Wir haben inzwischen auch einiges über seine Freundin Angie in Erfahrung gebracht. Sie ist in Maine aufgewachsen. Wir glauben, dass sie sich dort bei Freunden versteckt haben könnte.«
    »Nein. Das Cape! Kathy ist auf Cape Cod!«
    »Warten Sie, Steve, bleiben Sie dran. Ich muss einen Anruf entgegennehmen.« Carlson schaltete Steve auf Wartestellung, meldete sich und hörte eine Minute lang schweigend
zu. Nachdem er das Gespräch beendet hatte, schaltete er wieder zu Frawley. »Steve, Sie könnten Recht haben. Es gibt jetzt eine Augenzeugin, die behauptet, Kathy heute Morgen in einem McDonald’s in Hyannis gesehen zu haben. Ab sofort konzentrieren wir unsere Suche auf diese Gegend. Eines unserer Flugzeuge wird Realto und mich in einer Viertelstunde hinfliegen.«
    »Wir kommen mit.«
    Steve legte auf und stürzte zurück ins Wohnzimmer, wo Margaret und Sylvia Harris mit Kelly in der Mitte unaufhörlich hin und her liefen. »Kathy wurde heute Morgen auf Cape Cod gesehen«, sagte er. »Wir fliegen sofort hin.«

95
    »ENDLICH BIST DU DA, im guten, alten Cape Cod« , sang Angie und schlang Clint die Arme um den Hals. »Mann, hab ich dich vermisst, Dicker.«
    »Hast du, hm?« Clint war drauf und dran gewesen, sie von sich wegzustoßen, doch er besann sich schnell. Sie durfte keinen Verdacht schöpfen. Er umarmte sie seinerseits. »Und rate mal, wer dich vermisst hat, kleiner Spatz?«
    »Clint, ich weiß, dass du stocksauer auf mich warst, weil ich mit dem Geld abgehauen bin, aber ich hab einfach Angst bekommen, dass sie die Verbindung zwischen Lucas und dir schnell rauskriegen werden, und da hielt ich es für besser, schleunigst zu verschwinden.«
    »Ist schon gut. Schon gut. Aber wir müssen hier weg. Hast du Radio gehört?«
    »Nein. Ich hab mir Alle lieben Raymond angesehen. Ich hab der Kleinen noch einmal Hustensaft gegeben, und dann ist sie endlich wieder eingeschlafen.«
    Clint warf einen raschen Blick auf Kathy, die auf dem Bett lag. Sie hatte nur einen Schuh an, und feuchte Haarsträhnen klebten ihr an der Stirn. Er konnte sich nicht zurückhalten zu sagen: »Wenn alles so gelaufen wäre, wie es abgemacht war, dann wäre dieses Kind jetzt zu Hause bei seinen Eltern. Und wir wären unterwegs nach Florida mit einer halben Million im Koffer. Stattdessen ist das ganze Land hinter uns her.«

    Clint sah Angie dabei nicht ins Gesicht, sonst hätte ihre Miene ihm gesagt, dass sie gerade ihren Fehler eingesehen hatte. Ihr war klar, dass sie ihm nicht hätte verraten sollen, wo sie steckte. »Woher willst du wissen, dass das ganze Land hinter uns her ist?«, fragte sie.
    »Du musst nur mal Radio hören. Geh alle Sender durch. Deine Serien im Fernsehen kannst du vergessen. In den Nachrichten kommst du ganz groß raus, Baby. Ob es dir gefällt oder nicht, aber du machst gerade Schlagzeilen.«
    Mit einem entschlossenen Druck auf die Fernbedienung schaltete Angie den Fernseher aus. »Also gut, was schlägst du vor?«
    »Ich hab einen sicheren Wagen. Zunächst müssen wir raus aus diesem Motel, dann lassen wir das Kind irgendwo verschwinden, wo man es nicht finden wird. Und dann sehen wir zu, dass wir von Cape Cod wegkommen.«
    »Aber wir haben doch gesagt, wir lassen das Kind und den Transporter verschwinden.«
    »Wir lassen den Transporter hier stehen.«
    Ich habe mich hier unter meinem richtigen Namen angemeldet, überlegte Angie. Wenn sie wirklich schon nach uns suchen, werden sie ziemlich bald hier sein. Aber das brauche ich Clint nicht zu sagen. Ich merke genau, dass er

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