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Weil deine Augen ihn nicht sehen

Weil deine Augen ihn nicht sehen

Titel: Weil deine Augen ihn nicht sehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Verfolgung nach ihnen aufnehmen, und wir werden sie finden. Sie werden ihrer gerechten Strafe nicht entgehen.«
    Bei C.F.G.&Y. musste Robinson Geisler darauf verzichten, die Triumphrede zu halten, auf die er gehofft hatte. Stattdessen drückte er mit stockender Stimme seine tief empfundene Trauer über den Verlust eines der Zwillinge aus, sagte aber auch, er sei überzeugt, dass die Bereitschaft seiner Firma, für das Lösegeld aufzukommen, dazu geführt habe, dass das zweite Mädchen wohlbehalten zu seiner Familie zurückkehren konnte.
    In einem getrennten Interview setzte sich Vorstandsmitglied Gregg Stanford von seinem Vorsitzenden ab. »Sie haben vermutlich davon gehört, dass über die Zahlung des Lösegeldes einstimmig beschlossen wurde«, erklärte er. »Richtig ist, dass eine Minderheit, die von mir angeführt wurde, sich damals diesem Beschluss hartnäckig widersetzt hat. Es gibt eine etwas derbe, aber dennoch treffende Redensart, welche
lautet: ›Wer sich mit Hunden schlafen legt, steht mit Flöhen auf.‹ Ich bin fest davon überzeugt, dass man die Entführer vor eine schwierige Entscheidung gestellt hätte, wenn die Lösegeldforderung von vornherein abgelehnt worden wäre. Hätten sie den Kindern etwas angetan, hätten sie noch größere Schuld auf sich geladen. Immerhin haben wir in Connecticut immer noch die Todesstrafe. Hätten sie allerdings die Zwillinge freigelassen, dann hätten sie, selbst wenn sie am Ende erwischt worden wären, auf mildernde Umstände hoffen dürfen. Im Vorstand von C.F.G.&Y. wurde eine Entscheidung getroffen, die ich in jeder Hinsicht für falsch halte, sowohl aus Gründen der Moral wie der Vernunft. Zum Schluss möchte ich als Mitglied des Vorstands all jenen, die jetzt vielleicht glauben, dass unsere Firma in Zukunft wieder mit Kriminellen verhandeln wird, in aller Deutlichkeit sagen: Dies wird nie wieder geschehen. «

42
    »MR. KATER KARLO, Lucas ist tot. Vielleicht hat er sich umgebracht. Vielleicht auch nicht. Was macht das für einen Unterschied? Eigentlich können Sie froh sein. Er wusste schließlich, wer Sie sind, im Gegensatz zu uns. Falls es Sie interessiert, er hat Ihre Anrufe auf Band aufgenommen. Ich hab die Kassetten im Handschuhfach seines Ford gefunden. Wahrscheinlich wollte er Sie damit erpressen.«
    »Ist das andere Mädchen tot?«
    »Sie ist nicht tot. Sie schläft nur«, sagte Angie. »Wenn Sie es genau wissen wollen, ich habe sie gerade auf dem Arm. Rufen Sie nicht wieder an. Sonst wacht sie noch auf.« Sie legte das Handy weg und gab Kathy einen Kuss auf die Wange. »Eigentlich sollte man doch denken, dass er mit seinen sieben Millionen zufrieden sein könnte, findest du nicht?«, fragte sie Clint.
    Es war elf Uhr. Clint sah fern. Auf allen Kanälen liefen Berichte über das Ende der Frawley-Entführung. Eines der Mädchen, Kelly, war lebend gefunden worden, mit einem festgezurrten Knebel um den Mund. Es wurde vermutet, dass ihre Zwillingsschwester, Kathy, wohl kaum in der Lage gewesen wäre zu atmen, falls man sie auf die gleiche Art und Weise geknebelt haben sollte. Es wurde bestätigt, dass Lucas Wohl am Mittwochnachmittag vom Flughafen Danbury aus zu einem Flug gestartet war. Er habe einen schweren Karton
bei sich gehabt und sei nach einem relativ kurzen Flug ohne diesen Karton zurückgekehrt. »Es steht zu vermuten, dass sich die Leiche der kleinen Kathy Frawley in diesem Karton befand«, spekulierte der Moderator. »In seinem Abschiedsbrief hat Lucas Wohl geschrieben, er habe Kathys Leiche im Meer bestattet.«
    »Was sollen wir mit ihr machen?«, fragte Clint. Die Müdigkeit nach der schlaflosen Nacht und der Schock über Angies kaltblütigen Mord an Lucas zeigten allmählich Wirkung. Sein schwerer Körper war im Sessel zusammengesackt. Die eingesunkenen Augen in seinem feisten Gesicht waren nur noch zwei rot geränderte Schlitze.
    »Wir nehmen sie mit nach Florida, und dann kaufen wir ein Boot und segeln durch die Karibik, genau das werden wir machen. Doch zuerst muss ich noch mal zum Drugstore. Ich hätte den Verdampfer nicht in den Karton mit den Sachen packen sollen, den ich Lucas mitgegeben habe. Jetzt muss ich einen neuen kaufen. Sie hat wieder Probleme mit dem Atmen.«
    »Angie, sie ist krank. Sie braucht Medikamente, sie muss zu einem Arzt. Wenn sie uns wegstirbt, und wir werden geschnappt …«
    »Sie stirbt schon nicht, und hör endlich auf, dir darüber Gedanken zu machen, dass man uns mit Lucas in Verbindung bringen könnte«,

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