Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
elegant geschwungenes Schwert aus einem Behälter ähnlicher Waffen. Er faßte den Griff mit beiden Händen, holte aus, und die Klinge schnitt mit bösartiger Geschwindigkeit durch die Kerze.
    Catherine keuchte, als die Klinge das Wachs so glatt durchschnitt, daß die beiden Hälften der Kerze zusammenblieben. Die Flamme brannte weiter und flackerte kaum merklich. »Das ist unglaublich. Ich wußte nicht, daß ein Schwert so scharf sein kann.«
    »Ich bin froh, daß ich nie einem Franzosen gegenüberstehen mußte, der eine solche Klinge hatte«, fügte Michael hinzu. »Ich möchte nicht sehen, was die bei Fleisch und Knochen anrichten kann.«
    »Ist kein hübscher Anblick.« Haldoran stellte das Krummschwert in den Schrank zurück und nahm dann aus einem anderen Behälter ein ungewöhnliches Objekt. »Haben Sie je ein indisches Wurfmesser gesehen, Captain?
    Dadurch, daß der Griff im richtigen Winkel zur Klinge steht, bekommt es ein phänomenales Gleichgewicht. Im Nahkampf soll es eine tödliche Waffe sein.«
    Während die Männer über exotische Dolche zu sprechen begannen, trat Catherine an eines der Fenster. Etwas war obszön an Clives Leidenschaft für Waffen. Sie fragte sich, ob er auch so wäre, wenn er je in einer richtigen Schlacht gekämpft hätte. Gewöhnlich zerstörte Krieg romantische Vorstellungen von Gewalt.
    Da das Haus auf einer Klippe stand, bot die Galerie einen umwerfenden Ausblick auf das Meer. Tief unten schmetterte das Wasser unablässig gegen die Felsen. Während ihres Rundrittes am Vormittag hatte sie mehrere sanfte Buchten gesehen, doch der größte Teil der Küstenlinie der Insel bestand aus abweisendem Stein. In der Ferne konnte sie die dunkle Silhouette von Bone sehen. Skull und Bone.
    Schädel und Knochen. Sollte sie hier den Rest ihres Lebens verbringen?
    Hinter ihr sagte Haldoran: »Was hältst du von unserem noblen Konstabler, Catherine?«
    Sie drehte sich um und lehnte sich an die Fensterbank. »Davin? Er scheint alles über die Insel zu wissen, was wichtig ist, und die Pächter mögen und respektieren ihn. Ich denke, mein Großvater kann sich glücklich schätzen, einen solchen Mitarbeiter zu haben.«
    »Ich gestehe zu, daß er überaus fähig ist, aber das hatte ich nicht gemeint. Hattest du keine stärkeren Gefühle? Kein Gespür für

    Verwandtschaft?«
    Verärgert fragte sie: »Was versuchst du damit zu sagen? Ich mag Davin, aber ich kenne den Mann kaum. Warum sollte ich Verwandtschaft spüren?«
    Clive lächelte böse. »Weil der gute, nüchterne Davin dein nächster Verwandter ist – dein einziger Cousin ersten Grades.«
    »Ich dachte, meine Mutter war ein Einzelkind.«
    »Das war sie. Davin stammt von der Linie deines Vaters ab – er ist das uneheliche Kind, das Harald mit einem Inselmädchen hatte.«
    Catherine starrte ihn an. »Heißt das, er ist der Enkel des Laird? Wenn das wahr ist, weiß mein Großvater das?«
    »O ja, das weiß er. Jeder auf der Insel weiß das.
    Als Harald einundzwanzig wurde, verkündete er, daß er diese Inselschöne heiraten wolle, die aus der bäuerlichen Linie der Penroses stammt. Der Laird schickte ihn prompt auf eine Bildungsreise, aber es war zu spät – das Kindchen war bereits schwanger. Es gelang ihr, diese Tatsache vor allen zu verbergen, selbst vor ihrer Familie. Und das fast bis zum Ende. Dann starb sie im Kindbett und rief nach ihrem Liebsten. Das Kind blieb bei ihren Eltern und wurde von ihnen aufgezogen.«
    Haldorans Augen glitzerten, als ob er die Geschichte amüsant fände. »Harald verzieh seinem Vater eigentlich nie, als er zurückkehrte und erfuhr, was geschehen war. Er kümmerte sich um Davin und sorgte dafür, daß er eine angemessene Erziehung bekam, aber natürlich war der Junge trotzdem ein Bastard.«
    Catherine umklammerte mit einer Hand die Fensterbank hinter sich. Kein Wunder, daß Glynis und Alice Matthews so unbehagliche Blicke gewechselt hatten, als sie am Abend zuvor über ihre Verwandten gesprochen hatten. »Mit anderen Worten, Davin wäre der nächste Laird von Skoal, wenn er legitim wäre.«
    »Ja, aber es dürfte wohl kaum damit zu rechnen sein, daß der Laird den Bastard seines Sohnes öffentlich anerkennt.« Haldoran lächelte mit unaufrichtiger Freundlichkeit. »Ich dachte, du solltest das wissen, da es alle anderen wissen.«
    Michael, der still zugehört hatte, sagte: »Glauben Sie, Davin hätte irgendeine Abneigung gegen meine Frau als mögliche Erbin?«
    »Ein wenig vielleicht, aber er ist zu stumpf, um

Weitere Kostenlose Bücher