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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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und trabte dann über den Weg zurück. Catherine schaute ihm nach. »Ich habe das Gefühl, daß er lieber nicht bei Lord Haldoran zu Gast sein möchte.«
    Bevor Michael antworten konnte, trat ein breiter, muskulöser Mann mit vernarbtem Gesicht aus dem Haus. »Ich bin Doyle«, sagte er lakonisch.
    »Ich führe Ihre Pferde in den Stall.«
    Catherine musterte Doyle neugierig, während sie ihm ihre Zügel reichte. Er kam ihr bekannt vor.
    Sie vermutete, daß sie ihn in Brüssel gesehen hatte, daß er einer der kräftigen Diener gewesen war, die Haldoran geholfen hatten, Amy und die Mowbrys nach Antwerpen zu geleiten. Doyles Londoner Akzent verriet, daß er nicht von Skoal stammte, und mit seinem entstellten Gesicht wirkte er sehr brutal. Er war wie das Haus selbst ein sonderbarer Anblick an diesem abgelegenen Ort.
    Sie stiegen die Treppe empor und wurden von dem Butler, ebenfalls einem hart wirkenden Londoner, in ein glänzendes marmornes Foyer geführt. Offensichtlich mochte Haldoran Diener, die zugleich als Wachen Dienst tun konnten.
    Haldoran kam die Treppe hinunter. »Hallo, Cousine Catherine, Captain Melbourne. Wie finden Sie unsere Insel?«
    »Einzigartig und sehr schön.« Catherine reichte ihren Hut und ihre Reitgerte dem Butler.
    »Vielleicht nicht fruchtbar, aber doch sehr gepflegt. Ich habe nichts gesehen, woran es den Menschen mangelt.«
    »Jeder hat ein Dach über dem Kopf, Essen im Bauch und Schuhe an den Füßen. Das ist mehr, als man von den meisten Orten auf dem Festland sagen kann.« Er nahm ihre Hand, hielt sie einen Augenblick länger als ihr lieb war und führte sie dann in den Salon.
    Die Konversation bei Tee und Kuchen war so höflich, wie man es sich nur vorstellen konnte.
    Haldoran ermunterte Catherine, über das zu sprechen, was sie gesehen hatte. Michael redete wenig. Seltsam, dachte sie, wie er einen Raum dominieren konnte, ohne ein Wort zu sagen.
    Als sie fertig gegessen hatten, sagte ihr Cousin:
    »Möchtest du Ragnarök sehen? Die Aussicht ist wirklich außergewöhnlich.«
    Da sie fand, daß sie ihn mit seinem Namen anreden sollte, sagte sie: »Sehr gerne, Clive.«
    Haldoran führte sie durch das Erdgeschoß und erzählte amüsant von der Geschichte des Hauses.
    Catherine genoß das mehr, als sie erwartet hatte.
    Ihr Cousin besaß einen ausgezeichneten Geschmack und sammelte leidenschaftlich gern schöne Dinge. Das Ergebnis war ein wahrer Schatz an polierten Möbeln, Orientteppichen und Kunstgegenständen.
    Die Führung endete oben im hinteren Teil des Hauses. Als Haldoran die letzte Tür öffnete, sagte er: »Ich glaube, das werden Sie interessant finden, Captain.«
    Darin befand sich eine Galerie mit breiten Fenstern zum Meer hin. Catherine glaubte, es sei nur ein weiterer schöner Raum, bis ihr bewußt wurde, daß es sich um eine Waffenkammer handelte. Die Wände waren kunstvoll mit alten Schwertern geschmückt, mit Hellebarden und Dolchen. Dazu gab es verglaste Schränke für besonders kostbare Stücke.
    Ihr Mund wurde schmal, als sie sich umsah. Da sie mit der Armee aufgewachsen war, empfand sie keine Zuneigung zu Waffen. Ganz im Gegenteil. Es gab eine starke Dissonanz zwischen dem strahlenden Sonnenschein, der durch die Fenster hineinfiel, und dem metallischen Glanz von Tod auf allen Seiten.
    »Außerhalb eines Highland-Schlosses habe ich eine solche Sammlung noch nie gesehen«, bemerkte Michael. »Sie haben Waffen, die ganz anders sind als die, die ich kenne.«
    Haldoran öffnete einen Schrank und nahm eine ungewöhnlich lange Pistole heraus. Er strich mit einer gewissen Sinnlichkeit über den Messinglauf.
    »Diese hier hat sechs Kammern und ist eine der ersten mehrschüssigen Feuerwaffen, die je gebaut wurden. Das war vor fast zweihundert Jahren. Sie ist schwer zu laden, schrecklich ungenau und anfällig für Fehlzündungen, aber interessant.«
    Michael betrachtete die Pistole mit professioneller Gründlichkeit und gab passende Kommentare ab, bevor er sie zurückreichte.
    Haldoran legte die Pistole wieder in den Schrank.
    »Ich habe auch mehrere hervorragende Schwerter. Kennen Sie sich mit Damaszenerstahl aus?«
    »Wenn ich mich recht erinnere, ist er mehrfach geschmiedet und mehrfach in sich geschlagen, wie französische Pasteten«, erwiderte Michael.
    »Es heißt, Damaszenerklingen seien schärfer als jede europäische Klinge.«
    »So ist es.« Haldoran öffnete eine Zunderbüchse und steckte eine Kerze an, die auf einem Schrank stand. »Sehen Sie sich das an.«
    Er nahm ein

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