Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
werden, und es ist möglich, daß bei dir überhaupt keine Mißbildung vorliegt. Der Schmerz, den du empfunden hast, könnte eine Folge von Jugend und Unerfahrenheit gewesen sein und einer gewissen
    Rücksichtslosigkeit bei einem jungen Ehemann.«
    Er suchte nach weiteren Worten, schüttelte dann aber verärgert den Kopf. »In der feinen Gesellschaft spricht man über solche Dinge nicht, also verzeih mir, wenn ich Dinge sage, die dich in Verlegenheit bringen. Deutlich gesagt: Wenn ein Geschlechtsverkehr zu schnell erzwungen wird, wird dies für beide Partner unangenehm sein, besonders für die Frau. Wenn die Furcht einmal da ist, kannst du in einen Teufelskreis geraten, da dein Körper so trocken und hart ist, daß du immer wieder Schmerz erfährst. Je mehr Schmerz, desto größer die Angst.«
    »Sicherlich ist es mehr als das«, sagte sie zweifelnd.
    »Vielleicht«, räumte er ein. »Aber selbst wenn du mit sechzehn ungewöhnlich eng warst, bewirkt die Geburt eines Kindes permanente Veränderungen.
    Es ist durchaus möglich, daß du den Schmerz nicht mehr empfindest, den du zu Beginn deiner Ehe gespürt hast.«
    Es war eine verblüffende Theorie, fast erschreckend hinsichtlich der Konsequenzen.
    Imstande zu sein, ohne Qual mit einem Mann zusammenzuliegen. Noch ein Kind zu haben.
    Normal zu sein.
    Catherine, die noch nicht ganz zu hoffen wagte, sagte: »Du willst sagen, daß es nur einen Weg gibt, herauszufinden, ob du recht hast.«
    Michael schaute sie lange und ruhig an. »Ich weiß, daß ich sehr viel verlange. Bist du bereit, es zu versuchen?«
    »Es war leichter, während des Kampfes auf ein Schlachtfeld zu gehen«, sagte sie mit einem unsicheren Lachen. »Aber… gütiger Gott, Michael, ich möchte so sehr glauben, daß du recht hast.
    Daß ich eine normale Frau bin, daß ich dazu fähig bin zu tun, was fast jede andere Frau tun kann, die es gibt.«

    Er nahm wieder ihre Hand. Sie senkte den Blick und sah die feine Säbelnarbe und die Größe und Kraft der warmen Finger, die ihre umschlossen. Er war so groß. So männlich.
    Dieses Erkennen löste eine plötzliche, widerliche Erinnerung daran aus, ein hilfloses Ding zu sein, das unter einem rammenden männlichen Leib gefangen war. An Schmerz und Gewalt, die erniedrigend persönlich waren. Sie preßte ihre Faust an den Mund, grub ihre Zähne in ihre Knöchel. »Aber… die Furcht sitzt so tief.«
    »Natürlich tut sie das. Sie ist nicht in einer Stunde entstanden, und sie wird nicht in einer Stunde geheilt«, sagte er beschwichtigend. »Es gibt viele, viele andere Arten sinnlicher Freuden außer dem Geschlechtsverkehr. Du mußt lernen, sie zu genießen. Erst wenn du das erreicht hast, ist es an der Zeit für die eigentliche Intimität.«
    Sie fühlte sich wie ein junger Vogel, dem gesagt wird, daß es Zeit sei, das Nest zu verlassen. Sie brauchte nichts weiter zu tun, als von ihrem hübschen, sicheren Ast zu hüpfen, und sie würde fliegen können. Es sei denn natürlich, daß ihre Flügel unzulänglich wären und sie hilflos zu Boden stürzte, wobei jeder Knochen in ihrem Körper zerbrechen würde.
    Als er ihre Unentschlossenheit sah, küßte er sanft die Innenseiten ihrer Handgelenke. Ihr Puls beschleunigte sich unter seinen warmen Lippen, und Hitze erfüllte sie schleichend.
    »Ich schwöre, ich werde nichts tun – überhaupt nichts – was du nicht magst«, sagte er sanft.
    »Wenn du dich zu irgendeinem Zeitpunkt unwohl fühlst, sag mir einfach, daß ich aufhören soll.

    Vertraust du mir, daß ich das tue?«
    Seine grünen Augen brannten mit einer Intensität, die kalte, trostlose Stellen tief in ihr anrührten. Mit einem Schock begriff sie, daß er die ganze Zeit seit ihrer ersten Begegnung sein angeborenes sinnliches Verlangen unterdrückt hatte, weil er es als etwas Verbotenes betrachtete.
    Das war nicht länger wahr. Er begehrte sie, und er brachte das auf die subtilste, wortloseste Art zum Ausdruck, mit der ein Mann eine Frau verzaubern konnte. Angesichts seiner mächtigen Männlichkeit besaß sie nicht mehr Willenskraft als eine Motte, die in die Flamme fliegt, die einen überwältigenden Augenblick der Freude sucht, bevor sie verzehrt wird.
    »Ja, Michael, ich vertraue dir«, sagte sie heiser.
    »Tu mit mir, was du willst.«

Kapitel 27
    Ein Lächeln begann in Michaels Augen und breitete sich über sein Gesicht aus. »Ich bin so froh. Und ich glaube nicht, daß du es bedauern wirst. Wir können ebensogut heute abend beginnen, bevor du Gelegenheit

Weitere Kostenlose Bücher