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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Ellenbogen. »Ich muß mich dafür
    entschuldigen, daß ich Sie zu einem kräftigen Drink verführt habe.«
    Seine Berührung erinnerte sie plötzlich und scharf daran, was für ein Gefühl es gewesen war, als er sie in seinen Armen gehalten hatte. Wieso konnte sie sich jetzt so deutlich daran erinnern, wo sie sich doch vorhin dabei die Augen ausgeweint hatte?
    Um Unbeschwertheit bemüht, sagte sie: »Unsinn.
    Man nennt mich Saint Catherine, wissen Sie. Ich bin völlig unbestechlich.«

    Er lächelte zustimmend, und seine grünen Augen glitzerten hell. Die intime Herzlichkeit seines Gesichtsausdrucks riß sie fast wieder von den Beinen. Mit einem sonderbaren Gefühl im Magen wurde ihr klar, daß sie sich noch nie so zu einem Mann hingezogen gefühlt hatte, nicht einmal, als sie sechzehn und in Colin verliebt war.
    Gott sei Dank hatte Michael ihr gegenüber keine unlauteren Absichten. Er mochte ihr Aussehen bewundern, war aber einer dieser ehrenwerten Männer, die kein Interesse an verheirateten Frauen hatten. Sie vermutete, daß er auch ein treuer Gatte sein würde, wenn er heiratete. Seine künftige Ehefrau würde eine glückliche Frau sein.
    Da sie und Michael niemals Geliebte sein könnten, mußte sie ihn zu ihrem Freund machen. Auf lange Sicht würde das besser sein, denn Freundschaft währte länger und schmerzte weniger als Leidenschaft.
    Doch als er sie zu ihrem Zimmer geleitete, wußte sie, wenn ein Mann sie verführen könnte, würde es dieser sein.

Kapitel 6
    Am nächsten Abend beschloß Michael, zu Hause zu Abend zu essen, um zu sehen, wie es Catherine ging. Er traf zur Sherry-Stunde ein.
    Anne Mowbry lächelte und reichte ihm die Hand, als er eintrat. »Ich kann es nicht glauben! Heute abend sind all unsere strammen Offiziere hier. Ich hatte schon geglaubt, Sie existierten nur in meiner Einbildung, Michael.«
    »Ich hielt es für besser, einmal anwesend zu sein, bevor Sie meine Existenz vergessen und mein Zimmer jemand anderem geben.«
    Sie kicherte und wandte sich dann wieder Kenneth Wilding zu. Michael ging zu Catherine, die Sherry einschenkte und so ruhig wie immer wirkte. Während er das Glas entgegennahm, fragte er leise: »Irgendwelche bösen Nachwirkungen von der letzten Nacht?«
    »Kopfschmerzen wegen meiner Exzesse, aber keine Alpträume.« Sie warf einen Blick auf die Kohlen, die im Kamin brannten. »Und ich kann Flammen ansehen, ohne sofort in grundlose Panik zu geraten.«
    »Gut.«
    Er wollte sich schon entfernen, als sie sagte: »Gilt dieses Angebot Ihrer Begleitung noch immer?
    Lady Trowbridge gibt morgen einen Musikabend, und ich würde dem gerne beiwohnen. Sie versicherte mir, daß das Streichquartett, das sie engagiert hat, außerordentlich ist.«
    »Es wäre mir ein Vergnügen.«
    Während sie einen Zeitpunkt vereinbarten, wurde zum Abendessen gerufen. Die Mahlzeit verlief ohne Zwischenfälle. Michael gewöhnte sich an den Schmerz des Verlangens, den er immer verspürte, wenn er in Catherines Nähe war. Gott sei Dank betrachtete sie ihn nur als Freund. Hätte es auch nur den winzigsten Hinweis ihrerseits auf gegenseitiges Interesse gegeben, wäre die Situation unmöglich. Er würde sich ein anderes Quartier suchen müssen, selbst wenn das bedeutete, in einem Holzschuppen zu leben.
    Nach dem Abendessen mußte er zu zwei Empfängen gehen, aber er verließ beide so schnell wie möglich. Er brauchte gesunden Schlaf. Die letzte Nacht hatte er mit schmerzhaft lebhaften, quälenden Gedanken an Catherine verbracht.
    Wann immer er seine Augen schloß, hatte er ihre ehrlichen, aquamarinblauen Augen gesehen, den feinen Duft von Rosenwasser und Frau auf ihrer Haut gerochen, den verführerischen Druck ihres Körpers an seinem gespürt.
    Schließlich war er in einen unruhigen Schlaf gesunken, doch nur um davon zu träumen, wie er sie in einer Welt liebte, in der sie frei war und sie ohne Unehre Zusammensein konnten. Er war erschöpft und deprimiert aufgewacht. Warum, zum Teufel, konnte er nicht von einer Frau besessen sein, die ledig war?
    Weil er in seinem Leben noch nie den leichteren Weg gegangen war. Sein Freund Lucien hatte bei mehreren Gelegenheiten darauf aufmerksam gemacht.
    Das Haus an der Rue de la Reine war ruhig, obwohl mehrere Lampen für ein schwaches Licht sorgten. Er wollte schon nach oben gehen, als er eine Männerstimme hörte. Da er glaubte, es sei die von Kenneth, ging er in die Halle, die das Haus teilte. Er gelangte zu der Abbiegung und schaute nach links. Dann blieb er stehen

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