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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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durch Müdigkeit und Angst, explodierte sie. »Ich habe es so satt, daß Männer sagen ›Oh, Catherine, das kannst du nicht tun.‹ Ich bin ein gesundes, strammes Mädchen, und etwas Blut kann ich sicher entbehren.«
    »Das ist das erste Mal, daß ich erlebe, daß Sie die Beherrschung verlieren.« Er betrachtete sie mit einem schwachen Lächeln. »Gewöhnlich betrachte ich Sie nicht als strammes Mädchen, aber ich denke, es gibt keinen Grund, warum Sie Ihr Blut nicht geben sollten. Für den Spender besteht wenig Gefahr.«
    »Dann werden Sie die Transfusion vornehmen?«
    »Er ist ein zäher Mann, sonst hätte er nicht so lange überlebt.« Ian hob Michaels Handgelenk und runzelte die Stirn, während er nach dem Puls fühlte. Eine lange Pause entstand, bevor er entschieden sagte: »Wer A sagt, muß auch B
    sagen. Also gut, wir versuchen es. Eine Transfusion gibt ihm vielleicht die Kraft, die er braucht.«
    Sie fühlte sich vor Erleichterung fast schwindelig.
    »Was brauchen Sie?«
    »Zwei saubere Federkiele, einer ein wenig größer als der andere, und einen Helfer. Sie werden nicht in der Lage sein, zu helfen.«
    Catherine ging, um Elspeth zu holen. Dafür setzte sich die Köchin zu Charles. Gott sei Dank war das Mädchen geblieben. Ihr eigenes Mädchen hätte hysterisch zu schreien begonnen, wenn sie gebeten worden wäre, eine solche Arbeit zu tun.
    Kinlocks Vorbereitung dauerte nicht lange. Er spitzte die Gänsekiele an und stach mit einem Draht durch sie, um sich zu vergewissern, daß sie sauber waren. Dann steckte er das große Ende des einen in das große Ende des anderen und dichtete die Verbindungsstelle mit Klebepflaster ab.
    Als er damit fertig war, sagte er: »Catherine, legen Sie sich neben den Colonel und schauen Sie in die andere Richtung. Ich werde die Schnitte in den Ellenbogen machen.«
    Catherine zog Michaels bloßen Arm unter der Decke hervor und rollte ihren rechten Ärmel hoch.
    Dann legte sie sich auf die Decke und hatte ein nervöses Gefühl wegen der Initimität, ein Bett mit Michael zu teilen, auch wenn die Umstände bizarr waren. Ian legte Handtücher unter, um verspritztes Blut aufzufangen, und nahm dann Korrekturen vor, bis er mit der Position ihrer Arme zufrieden war.
    Sie versuchte, sich zu entspannen, aber es war schwer, weil sie sich Michaels Nähe so bewußt war. Sein Leben schien ein winziges Fünkchen zu sein, das mit einem einzigen Atemstoß ausgelöscht werden könnte. Doch aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz lebte er noch. Sie klammerte sich an diese Tatsache.
    »Es ist wirklich ein einfacher Prozeß«, sagte Ian im Plauderton, während er eine Lanzette ergriff.
    »Ich werde eine Vene in seinem Arm freilegen und in Ihrem Arm eine Arterie und die Gefäße abbinden, um den Blutfluß zu kontrollieren. Dann werde ich ein Ende des Federkiels in die Vene des Colonels einführen und sie festbinden und das gleiche mit Ihrer Arterie tun. Danach müssen nur die Verbände und die Abbindungen gelöst werden, damit das Blut fließen kann.«
    Catherine lachte unsicher. »Das klingt ganz leicht.«
    »Ist es in gewisser Hinsicht auch. Das schwierigste wird sein, eine seiner Venen zu finden und zu öffnen, da die fast eingefallen sind.
    Schließen Sie jetzt Ihre Augen. Sie werden das nicht sehen wollen.«
    Sie gehorchte und verfolgte, was dann geschah, anhand der Geräusche. lans Murmeln bestätigte, wie schwer es war, Michaels Vene zu finden und den Federkiel hineinzuschieben. Erfolg wurde signalisiert, als er sagte: »Halten Sie den Federkiel fest, Miss McLeod.«
    Dann legte er eine Hand auf ihren Arm. »Bereit, Catherine? Sie können Ihre Meinung noch ändern.«
    Falls Michael starb, obwohl sie ihm hätte helfen können, würde sie sich das nie verzeihen.
    »Schneiden Sie, Ian.«
    Die rasiermesserscharfe Klinge schnitt in ihren Arm. Es schmerzte natürlich. Es schmerzte sehr.
    Als Ian ihre Arterie an zwei Stellen mit gewachstem Zwirn abband, biß sie sich auf die Lippe, um nicht zu winseln. Als sie einen metallischen Geschmack in ihrem Mund bemerkte, dachte sie ein wenig hysterisch, daß es nicht gut sei, Blut zu vergeuden, das Michael helfen könne.
    Die Lanzette schnitt wieder, diesmal tiefer. Ian fluchte, und Elspeth gab ein ersticktes Stöhnen von sich. Catherine öffnete ihre Augen und sah Blut aus ihrem Arm spritzen. Elspeth schwankte.
    Ihr Gesicht war aschfahl.
    Ian bellte: »Verdammt, Mädchen, ich habe Ihnen keine Erlaubnis gegeben, ohnmächtig zu werden!
    Sie sind Schottin! Sie können

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