Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
das.« Schnell stoppte er das spritzende Blut. »Schließen Sie die Augen und atmen Sie tief ein.«
    Elspeth gehorchte und schnappte nach Luft. Ein wenig Farbe kehrte in ihr Gesicht zurück. »Es tut mir leid, Sir.«
    Als die Krise vorbei war, sagte er beruhigend:
    »Sie machen das gut. Ich habe starke Männer nach einem einzigen Schnitt wie Bäume umfallen sehen. Schauen Sie nicht wieder hin. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als diesen Federkiel in Kenyons Arm zu halten.«
    »Das tue ich, Sir«, versprach Elspeth.
    Catherine, die sich selbst schwach fühlte, schloß ihre Augen. Sie wollte nicht zusehen, wie das dünne Ende des Federkiels in ihre Arterie eingeführt wurde. Gut, daß sie lag. Nachdem Ian den Federkiel befestigt hatte, löste er die Verbände und Wickel. Er gab ein zufriedenes Murmeln von sich. Seine Hände ruhten auf ihrem Arm und hielten das primitive Gerät fest.
    Sie öffnete ihre Augen einen Spalt und sah, daß der durchsichtige Federkiel sich dunkelrot gefärbt hatte. Ihr Blut floß in Michael. Jetzt, wo es zu spät war, fragte sie sich, woher sie die Arroganz genommen hatte, zu verlangen, daß etwas getan wurde, was ihn umbringen konnte. Sie hatte kein Recht – doch was hätte sie anderes tun sollen?
    Als Krankenschwester wußte sie, wenn der Tod nahte, und das hatte sie in Michaels Gesicht gesehen.
    Neugier gewann die Oberhand über Elspeths Übelkeit, und so fragte sie: »Woher wissen Sie, wieviel Blut übertragen worden ist, Dr. Kinlock?«
    »Überhaupt nicht, und ich weiß auch nicht, auf wieviel Blut der Spender verzichten kann«, sagte er rauh. »Catherine, wie fühlen Sie sich?«
    Sie leckte ihre trockenen Lippen. »Gut.«
    »Geben Sie mir sofort Bescheid, wenn Sie sich benommen fühlen oder Ihnen übel wird.«
    Kälte erfüllte ihren Körper. Sie war sich ihres Herzschlages sehr bewußt, des Pumpens, das ihr Blut in seine Venen trieb und damit ihre Liebe.
    Lebe, Michael, lebe.
    »Catherine?« lans Stimme schien sehr weit weg zu sein.
    »Es geht mir gut.« Sicher würde es sehr, sehr lange dauern, bis der Blutverlust ausgeglichen war, den Michael erlitten hatte. »Machen Sie weiter.«
    Taubheit breitete sich in ihrem Arm aus, drang in ihren Körper. Sie öffnete wieder die Augen und sah, daß Ian die Stirn runzelte. Er berührte die Abbindung, als habe er vor, die Transfusion zu beenden.
    Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, damit ihre Stimme stark klang. »Hören Sie nicht zu früh auf, Ian. Es hat keinen Sinn, das zu tun, wenn er nicht genug Blut bekommt.«
    Beruhigt hielt der Arzt inne.
    Ihre Gedanken begannen zu wandern. Sie dachte an das erste Mal, als sie Michael gesehen hatte.
    Er war gewiß attraktiv gewesen, aber das waren viele Männer. Wann war er für sie etwas Besonderes geworden, ihr sein Leben so lieb geworden wie ihr eigenes? Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern.
    »Catherine, wie fühlen Sie sich?«
    Sie versuchte zu antworten, konnte es aber nicht.
    In ihren kalten Lippen war kein Gefühl.
    Wieder fluchend, löste Ian die Abbindungen und beendete die Transfusion. Während er ihren Arm zunähte, murmelte er etwas von dickköpfigen Frauen, die weniger Verstand hätten, als Gott einem gewöhnlichen Floh gegeben hatte. Sie hätte am liebsten gelächelt, aber die Anstrengung war zu groß.
    »Miss McLeod, holen Sie eine Kanne Tee«, befahl der Chirurg. »Eine große, und geben Sie viel Zucker hinein.«
    Das leise Geräusch von Schritten, dann das Schließen der Tür. Catherine spürte eine Bewegung neben sich und merkte, daß sie von Michael kam. Sie befeuchtete ihre Lippen und flüsterte dann: »Geht es ihm besser?«
    Ian hörte mit dem Verbinden auf und legte seine Hand auf ihre. Sie fühlte sich auf ihrem kalten Fleisch fiebrig warm an. »Sein Puls und sein Atem sind stärker, und in seinem Gesicht ist ein wenig Farbe.«
    »Wird… wird er überleben?«
    »Ich weiß es nicht, aber seine Chancen haben sich verbessert.« Ian drückte ihre Hand und ließ sie dann los. »Wenn Kenyon am Leben bleibt, hat er das Ihnen zu verdanken. Ich hoffe, er ist das Risiko wert, das Sie auf sich genommen haben.«
    »Er ist es wert.« Catherine lächelte schwach.
    »Gestehen Sie, Ian. Sie sind doch froh, einen Vorwand dafür gehabt zu haben, ein neues Verfahren auszuprobieren.«
    Mit Belustigung in der Stimme sagte er: »Ich muß zugeben, daß es interessant gewesen ist. Ich bin gespannt auf das Ergebnis.«
    Catherine schloß langsam ihre Augen. Sie hatte getan, was sie konnte. Der Rest

Weitere Kostenlose Bücher