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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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aufgewachsen. Mein Zuhause ist in Wales.«
    Fasziniert sagte sie: »Sie haben in diesem Laden Süßigkeiten gekauft?«
    »Bei Mrs. Thomsen. Ja.«
    Er war so angespannt, als gestehe er einen Mord.
    Da er nicht über die Vergangenheit sprechen wollte, betrachtete sie das Dorf und versuchte, sich einen jungen Michael vorzustellen, der durch die Straßen rannte. Es schien eine freundliche, wohlhabende Gemeinde zu sein. Dann runzelte sie die Stirn. »An vielen der Türen sind schwarze Schleifen.«
    »Der Duke of Ashburton ist gestern gestorben.«
    Sie starrte ihn an, sicher, daß sie ihn mißverstanden haben mußte. »Ihr Vater ist gestern gestorben, und Sie haben nichts gesagt?«
    »Es gab nichts zu sagen.« Er starrte noch immer aus dem Fenster. Sein Gesicht war wie Granit.
    Sie erinnerte sich an die Zeit in Brüssel, als sie über seine Familie gesprochen hatten, und sie sehnte sich nach ihm. Seine Hand ruhte auf dem Sitz zwischen ihnen. Sie legte eine Hand auf seine geballte Faust. »Ich bin noch dankbarer dafür, daß Sie in einer Zeit wie dieser die Großzügigkeit haben, mir zu helfen.«
    Er sah sie nicht an, drehte aber seine Hand und umfaßte ihre fest. »Im Gegenteil, ich bin es, der dankbar sein muß.«
    Obwohl keiner von ihnen wieder sprach, blieben ihre Hände lange Zeit ineinander verschlungen.
    Sie fuhren bis es völlig dunkel war, hielten dann an einer Kutschenstation. Zwei Zimmer waren frei, wofür Catherine dankbar war. Nachdem sie sich frischgemacht hatten, aßen sie in einem Nebenraum zu Abend. Bei gutem Essen, angenehmer Unterhaltung und einer guten Flasche Bordeaux entspannten sie sich.
    Als die letzten Teller abgeräumt waren, holte Michael ein kleines Buch heraus. »Ich bin zu Hatchard’s gegangen und habe einen Reiseführer über das West Country gefunden, in dem die Isle of Skoal erwähnt ist. Sollen wir nachlesen, was uns erwartet?«

    »Bitte. Ich weiß fast so gut wie nichts.« Er blätterte in den Seiten, bis er den richtigen Eintrag fand. »Die Insel ist etwa zwei mal drei Meilen groß und in Great Skoal und Little Skoal geteilt. Es sind fast zwei separate Inseln, nur durch einen natürlichen Damm miteinander verbunden, der Neck genannt wird. Der Autor rät eindringlich, daß Besucher nicht versuchen sollen, den Neck nachts, zu überqueren, wegen der gefährlichen, schrecklich zerklüfteten Felsen im Meer, die über sechzig Meter hoch aufragen.«
    Sie nahm einen Schluck Wein und genoß den Klang seiner tiefen Stimme. »Ich werde es mir merken.«
    »Es gibt schätzungsweise fünfhundert Einwohner und mehr Möwen, als der Verfasser sich vorstellen kann«, fuhr er fort. »Fischfang und Landwirtschaft sind die Haupterwerbsquellen. Es ist seit ›uralten Zeiten‹ bewohnt und ist ›bemerkenswert wegen der Mischung keltischer, angelsächsischer und normannischer Bräuche und der von Wikingern‹.
    Es ist auch eines der wenigen Feudalreiche, die in Westeuropa übriggeblieben sind.«
    Sie stützte ihr Kinn auf eine Hand und bewunderte die dramatischen Schatten, die das Kerzenlicht auf Michaels Gesicht warf. »Was bedeutet das praktisch?«
    »Ich hoffe, Sie mögen Taubenpastete. Der Laird ist der einzige, der einen Taubenschlag haben darf.«
    Catherine lachte. »Erschöpfen sich die feudalen Privilegien darin? Ich bin enttäuscht.«
    Er schaute in das Buch. »Also, der Laird bezeugt dem König von England seine Hochachtung, was in diesen langweiligen modernen Zeiten selten ist.« Er überflog die nächsten Seiten. »Es gibt zweifellos mehr, aber der Autor zieht es vor, enthusiastisch über die großartigen Klippen und Grotten zu berichten. Am besten, Sie lesen die Einzelheiten selber.«
    »Danke.« Seine Fingerspitzen streiften ihre, als er ihr das Buch reichte. Ihre Haut prickelte dabei.
    Die Intimität dieses Essens war genau das, wovor sie sich gefürchtet hatte, als sie beschloß, ihn um Hilfe zu bitten. Zuviel Nähe. Zuviel Verlangen.
    Sie trank ihren Wein mit einem Schluck aus und stand auf. »Ich werde mich jetzt zurückziehen. Es war ein langer Tag.«
    Er leerte sein Glas ebenfalls. »Der morgige wird noch länger werden.«
    Als sie nach oben gingen, hielt er ihren Arm so zwanglos wie ein Ehemann. Aber wenn sie wirklich verheiratet wären, würde sie an diese stille Höflichkeit und intensive Männlichkeit gewöhnt sein. Sie würde nicht dieses Schwindelgefühl empfinden, das mehr zu einem sechzehnjährigen Mädchen als zu einer achtundzwanzigjährigen Witwe paßte.
    Sie erreichten ihre

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