Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
Kammer, und Michael schloß die Tür auf. Als er beiseite trat, damit sie hineingehen konnte, schaute sie in seine Augen und wußte, daß sie kein zweites Glas Wein hätte trinken sollen. Nicht, daß sie beschwipst gewesen wäre. Nur entspannt. Es würde einfach und freundlich sein, ihr Gesicht zu einem Gutenachtkuß zu heben. Und, oh, wie gut es sein würde, seine Arme um sich zu spüren.
    Unglücklich merkte sie, daß Verlangen sie wie warmer Sirup, süß und schmelzend,
    durchströmte. Begehren, ihr hinterhältiger Feind.
    Sie schluckte schwer. »Ich vergaß übrigens zu erwähnen, daß Elspeth McLeod und Will Ferris geheiratet haben. Sie leben in Lincolnshire und erwarten ihr erstes Kind.«
    »Das freut mich. Sie schienen gut zueinander zu passen.« Michael lächelte sie an. »Elspeth war fast so unerschrocken wie Sie.«
    Die Herzlichkeit seiner Bewunderung nahm ihr fast den Rest ihrer Vernunft. Hastig sagte sie:
    »Gute Nacht, Michael.«
    Er berührte ihre Lippen warnend mit einem Finger. »Benutzen Sie nicht meinen richtigen Namen«, sagte er ruhig. »Ich weiß, daß es schwer sein wird, aber für Sie bin ich jetzt Colin.«
    Zögernd sagte sie: »Es wird leichter sein, Sie mit einem Kosenamen anzusprechen.« Und ein solches Wort würde ihr heimliches Verlangen unauffällig ausdrücken. »Schlaf gut, mein Liebling.«
    Er legte den Zimmerschlüssel in ihre Hand. Dieses Mal löste seine Berührung kein Knistern aus. Es war ein Brennen.
    Sie schloß die Tür zu, verriegelte sie und sank dann auf das Bett. Ihre Zunge berührte ihre Lippen an der Stelle, wo sein Finger sie federleicht berührt hatte. Obwohl sie ihre Liebe verbergen konnte, war es viel schwerer, ihre körperlichen Reaktionen zu unterdrücken.
    Sie ballte ihre Hände und dachte an die Gründe, warum sie ihr Verlangen zügeln mußte.
    Weil Michael sie für eine ehrenwerte verheiratete Frau hielt.

    Wegen dieses wunderschönen Mädchens, das Michael zum Lachen gebracht hatte.
    Vor allem aber, weil sie die unausweichlichen Konsequenzen von Leidenschaft nicht ertragen konnte.
    So gute Gründe. Warum konnte sie das Fieber in ihrem Blut nicht kühlen, als sie sich die ganze Nacht hindurch im Bett herumwarf?
    Der kleine Hafen von Penward war das Tor nach Skoal. Sie fuhren direkt bis ans Ufer, wo ein halbes Dutzend Fischerboote vertäut lagen.
    Catherine stieg dankbar aus der Kutsche, mitgenommen von den zwei Tagen, in denen sie bei hoher Geschwindigkeit herumgeschleudert worden war.
    Gemeinsam näherten sie sich dem einzigen Menschen, der zu sehen war, einem stämmig gebauten Mann, der auf einer Steinmauer saß und eine Tonpfeife rauchte, während er auf die See hinausblickte. Michael sagte: »Verzeihen Sie, Sir.
    Wir möchten nach Skoal. Kennen Sie jemand, der uns dorthin bringen könnte?«
    Der Mann drehte sich um. Sein Blick glitt über Michael und verweilte dann auf Catherine. »Sie müssen die Enkelin des Laird sein.«
    Sie blinzelte überrascht. »Woher wissen Sie das?«
    »Inselaugen«, sagte er lakonisch. »Heute morgen traf die Nachricht aus London ein, daß Sie bald hier sein würden. Der Laird hat mich geschickt, um Sie zu erwarten. Sie waren schnell.« Er stand auf. »Ich bin George Fitzwilliam. Ich werde Sie hinüberbringen.«
    Catherine und Michael wechselten einen Blick. Der Anwalt hatte keine Zeit vergeudet und den Laird sofort benachrichtigt. Von jetzt an würden sie unter ständiger Beobachtung sein.
    Das Gepäck wurde auf Fitzwilliams Boot verladen, die Kutsche fortgeschickt. Sie fuhren hinaus auf das kabbelige Wasser. Kurz nachdem das Festland hinter ihnen verschwunden war, sagte der Kapitän: »Skoal« und deutete nach Südwesten.
    Catherine betrachtete die dunkle, zerklüftete Silhouette am Horizont. Die Sonne stand tief am Himmel, so daß es schwer war, Einzelheiten zu erkennen. Langsam waren die Klippen und Hügel der Insel zu sehen. Seevögel segelten mit langsamem Flügelschlag hoch über ihnen. Ihre Schreie klangen klagend am leeren Himmel.
    Zuweilen stürzte sich einer pfeilgerade in das Meer auf seine Beute.
    Sie segelten ein Stück um die Insel herum, nahe genug, um die Wellen zu sehen, die gegen den Fuß der Klippen schlugen. Der Reiseführer hatte recht gehabt, was die spektakuläre Landschaft betraf, aber der erste Eindruck von Skoal war abschreckend. Catherine fiel es schwer, sich vorzustellen, daß dieser abgelegene Flecken ihre Heimat werden könne.
    Michael legte einen Arm um sie. Sie wußte nicht, ob er auf die Temperatur

Weitere Kostenlose Bücher