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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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reagierte oder auf ihre Unruhe. Wie auch immer, sie war dankbar.
    Eine Lücke zeigte sich zwischen den Klippen, und das Boot steuerte darauf zu. Sie hielt den Atem an, als sie zwischen zerklüfteten Felsen hindurchsegelten. Nachts oder bei einem Sturm würde dies eine gefährliche Durchfahrt sein.
    Sie kamen in eine kleine Bucht mit drei Kais und mehreren vertäuten Booten. Als sie sich dem Ufer näherten, kam eine seltsame, niedrige Kutsche, gezogen von einem Ponygespann, hinter zwei Schuppen hervor ins Blickfeld gerumpelt. Ein großer, schlanker Mann mit wettergegerbtem Gesicht stieg aus und ging ohne Eile zu dem Kai, an dem Fitzwilliam sein Boot festmachte. Michael sprang auf den Kai, drehte sich dann um und nahm Catherines Hand, um ihr aus dem schaukelnden Boot zu helfen. Sie ließ ihn nur widerwillig los und wandte sich dann dem Neuankömmling zu. Er war Mitte Dreißig und zwanglos gekleidet, mehr wie ein Sekretär als ein Gentleman, aber er strahlte eine ruhige Autorität aus. Er neigte seinen Kopf. »Mrs. Melbourne, nehme ich an.«
    Sie öffnete ihren Mund, um zu antworten, hielt dann aber inne, beeindruckt von seinen klaren, blaugrünen Augen. Sie hatten den brillanten Farbton, den sie nur bei ihren Eltern und bei ihrer Tochter gesehen hatte. Sie reichte ihm die Hand.
    »Jetzt, wo ich Ihre Augen sehe, verstehe ich, warum ich von dem Anwalt in London und von Captain Fitzwilliam so leicht identifiziert werden konnte.«
    Er lächelte, als er ihre Hand nahm. »Sie werden sich daran gewöhnen. Die Hälfte der Menschen hier hat die Inselaugen. Ich bin Davin Penrose, der Konstabler von Skoal. Ich werde Sie zum Haus des Laird bringen.« Er hatte einen weichen, rollenden Akzent, mit keinem vergleichbar, den sie bisher gehört hatte.
    »Penrose«, sagte sie interessiert. »Sind Sie und ich miteinander verwandt?«
    »Fast alle auf Skoal sind das – es gibt nur fünf Familiennamen. Penrose, Fitzwilliam, Tregaron, De Salle und Olson.«
    Namen so verschiedenartig wie die Herkunft der Inselbewohner, bemerkte sie. Sie faßte Michael beim Ellenbogen, zog ihn neben sich und sagte:
    »Mr. Penrose, dies ist mein Ehemann, Captain Melbourne.«
    Es war das erste Mal, daß sie Michael mit Colins Namen vorgestellt hatte. Es war ein seltsames Gefühl.
    Unbeeindruckt sagte Michael: »Es ist mir ein Vergnügen, Mr. Penrose. Was bedeutet es, Konstabler zu sein?«
    »Das ist auf Skoal die Bezeichnung für den Verwalter des Laird, obwohl ich auch andere Pflichten habe.« Davin schüttelte seine Hand und gab dann Anweisung, das Gepäck zu verladen.
    Wenige Minuten später rumpelten sie auf die steilen Klippen zu, die die Bucht umgaben.
    Michael sagte: »Gibt es einen Tunnel?«
    Davin nickte. »Er wurde vor etwa fünfzig Jahren von Bergarbeitern aus Cornwall durch die Klippen gegraben. Dies ist die beste Bucht der Insel, aber bevor der Tunnel da war, war sie nutzlos.«
    Catherine schaute hinaus und sah, daß die Straße steil anstieg, bis sie in eine dunkle Öffnung in der Klippe eintauchte. Das Licht verschwand abrupt, als sie in den grob gehauenen Tunnel gelangten.
    Der Schacht war gerade so groß, daß die Kutsche hindurchpaßte. »Die Ponys sind stark, daß sie uns in einem solchen Winkel bergauf ziehen können.«
    »Das müssen sie auch sein«, erwiderte der Konstabler. »Die einzigen Pferde gehören dem Laird. Alle anderen benutzen Ochsen und Ponys.«

    Sie gelangten wieder ans Licht, und die Straße zog sich gerade hin. Die wenigen Bäume, die zu sehen waren, waren vom Wind gebeugt und gekrümmt, aber eine Unmenge von Stechginster wuchs um sie herum. Die gelben Blüten leuchteten gelb in der untergehenden Sonne.
    Als sie auf die Mitte der Insel zufuhren, passierten sie verstreut liegende Bauernhäuser, die aus rohen grauen Steinen errichtet waren, und sehr gepflegte Felder. Als sie in ein kleines Tal hinabfuhren, das üppig von größeren Bäumen und einem blauen Schleier wilder Hyazinthen erfüllt war, lebte Catherine auf. Es würde nicht schwer sein, einen Ort zu lieben, der so aussah.
    Die Sonne war unter den Horizont gesunken, als sie die Residenz des Laird erreichten. Das massive Gebäude war von Zinnen gekrönt und
    ursprünglich sicher eine Burg gewesen, obwohl später Anbauten hinzugefügt worden waren.
    Davin stieg zuerst aus der Kutsche und half Catherine hinaus.
    Während sie ihr Kleid glättete, kam eine Frau mittleren Alters aus dem Hause geeilt. »Hallo, Mrs. Melbourne, Captain Melbourne. Ich bin die Haushälterin, Mrs.

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