Weil Du an die Liebe glaubst
William war verrückt danach, in die Armee zu gehen. Er war egoistisch und ungehorsam. Ungeeignet, auch nur über einen Hühnerstall zu herrschen.«
Catherines Gesicht wurde angespannt. »Ich wünschte, du würdest nicht so über meinen Vater sprechen. Er und meine Mutter waren tapfer und großherzig und die besten Eltern.«
»Ich spreche über sie, wie es mir gefällt«, sagte der Laird harsch. »Er war mein Sohn, bis er mit dieser üppigen Bauerntochter durchbrannte.
Deine Mutter war darauf aus, ihn zu angeln, und sie hatte Erfolg damit. Hat ihrer beiden Leben zerstört.«
Von kalter Wut erfüllt sagte Catherine: »Ich kann nicht verhindern, daß du unter deinem eigenen Dach so sprichst, wie du willst, aber zuhören muß ich nicht. Ich verstehe jetzt, warum mein Vater ging und von diesem Haus nie wieder sprach.« Sie erhob sich und ging zur Tür.
»Wenn du diesen Raum verläßt, kannst du es vergessen, Lady of Skoal zu werden«, schnappte der Laird.
Sie zögerte einen Augenblick, erinnerte sich ihrer schrecklichen finanziellen Situation. Dann schüttelte sie den Kopf. Sie würde nie mit ihrem Großvater auskommen, wenn er so bösartig über ihre Eltern sprach. »Mancher Preis ist zu hoch.«
Sie warf Michael einen Blick zu. »Komm, Liebling.
Ich glaube, es ist zu spät, um heute abend abzureisen. Wir sollten versuchen, jemanden zu finden, der uns aufnimmt.«
Die Stimme des Laird wurde lauter. »Wollen Sie zulassen, daß Ihre Frau ein Vermögen wegwirft, Melbourne? Wie, zum Teufel, haben Sie es geschafft, eine Kompanie zu befehligen, wenn Sie nicht einmal Ihre eigene Frau unter Kontrolle haben?«
»Catherine trifft die Entscheidung«, sagte Michael hart. »Ich werde sie nicht bitten, um einer Erbschaft willen Kränkungen ihrer Eltern zu ertragen. Wir brauchen Sie oder Ihr Geld nicht –
ich bin durchaus fähig, eine Familie zu versorgen.« Er trat zu ihr und legte eine Hand auf ihren Rücken. Die leichte Berührung kompensierte ihre Müdigkeit und ihre bittere Enttäuschung.
Bevor sie gehen konnten, stieß ihr Großvater ein schallendes Gelächter aus. »Komm hierher zurück, Mädchen. Ich wollte sehen, was du tun würdest. Du bist eine Penrose, in Ordnung. Ich hätte keine gute Meinung von dir, wenn du wegen Geld zu Kreuze gekrochen wärest.«
Sie sagte matt: »Du wirst nicht schlecht über meine Eltern reden?«
»Nicht mehr, als sie es verdienen. Du kannst nicht leugnen, daß deine Mutter verrückt darauf war, durchzubrennen und der Trommel zu folgen, oder daß William stur war, denn offensichtlich hast du ihnen beiden nachgeeifert.«
Sie lächelte ein wenig und setzte sich wieder auf ihren Stuhl. »Nein, leugnen kann ich das nicht, obwohl ich mich gewöhnlich für ganz vernünftig halte.«
»Außer wenn du die verteidigst, die du liebst«, sagte Michael ruhig. »Dann bist du eine Löwin.«
Ihre Blicke trafen sich und verweilten ineinander.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Er war ein ausgezeichneter Schauspieler. Jeder, der zuschaute, mußte glauben, daß er ein Mann war, der seine Frau innig liebte.
Die Stimme des Laird beendete den Augenblick.
»Sie haben mir einige Antworten zu geben, Melbourne. Zwölf Jahre Ehe und als Ergebnis nur eine Tochter? Sie können doch sicher Besseres als das leisten.«
Catherines Gesicht brannte, aber Michael sagte ruhig: »Krieg schafft nicht die besten Voraussetzungen für eine Familie. Aber selbst, wenn wir nie ein anderes Kind hätten, würde ich das nicht als Fehler betrachten. Kein Mann könnte sich mehr wünschen, als eine Tochter mit Amys Intelligenz und Mut.«
Wenn Catherine ihn nicht ohnehin schon geliebt hätte, hätte er mit dieser Bemerkung ihr Herz erobert. Aber es würde besser sein, das Thema zu wechseln. »Ich weiß nichts über die Familie Penrose. Würdest du mir etwas über meine Verwandten erzählen?«
Ihr Großvater wirkte plötzlich müde. »Deine Großmutter starb vor zwei Jahren. Sie war ein Mädchen aus Devonshire, Tochter von Lord Traynor, aber sie liebte die Insel, als ob sie hier geboren sei. Mein älterer Sohn, Harald…«
Er hielt inne und schluckte, so daß die Bewegung seines Adamsapfels in seinem dünnen Hals deutlich zu sehen war. »Im letzten Herbst segelten er und seine Frau und sein einziger Sohn. Er kannte die Strömungen und Klippen so gut wie jeder Fischer, aber dann kam ein Sturm und schleuderte das Boot auf die Felsen. Sie ertranken in Sichtweite der Insel.«
Catherine atmete heftig ein. »Es tut mir so leid.
Ich
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