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Weil Du an die Liebe glaubst

Weil Du an die Liebe glaubst

Titel: Weil Du an die Liebe glaubst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Bestes getan, um sachlich zu sein, so, als ob es eine völlig normale Sache sei, ein Schlafzimmer mit ihr zu teilen. Er richtete sein Lager so weit wie möglich entfernt von dem Bett.
    Er löschte sorgfältig die Kerzen, bevor er seine Nachtkleidung anlegte und sich hinlegte.
    Sein Verhalten mußte ihre Besorgnis beschwichtigt haben, denn bald kam ihr Atem ruhig und gleichmäßig. Er beneidete sie um ihr reines Gewissen, Ergebnis dessen, daß sie eine Heilige und keine Sünderin war. Beweis für seine verderbte Natur war, daß er die Befriedigung nicht unterdrücken konnte, zu wissen, daß sie kurz auf ihn mit einer Intensität reagiert hatte, die ebenso groß wie seine war. Obwohl sie eine gute und tugendhafte Frau war, spürte auch sie die sexuelle Anziehung zwischen ihnen.
    Es wäre sicherer, täte sie dies nicht. Während er in die Dunkelheit starrte und dem unaufhörlichen Rauschen des Meeres lauschte, überlegte er, ob ihre ehrenwerten Prinzipien stark genug sein würden, sie daran zu hindern, das Unverzeihliche zu tun.

Kapitel 23
    Catherine warf ihren Kopf zurück und lachte in den Wind. »Wundervoll!«
    Michael pflichtete ihr stumm bei, aber sein Blick war auf ihre Figur gerichtet und nicht auf die tosenden Wellen tief unten am Fuße der Klippe.
    Sie sah so unheimlich aus wie jene diabolisch wunderschöne Sirene, die Kenneth gezeichnet hatte, an einer wilden, felsigen Küste stehend und ein todbringendes Lied singend, das Seeleute ins Verderben zog. Wenn die Sirene so bildschön wie Catherine war, mußten diese alten Seeleute glücklich gestorben sein.
    Davin Penrose zeigte den Besuchern Skoal, erklärte die Sehenswürdigkeiten und stellte Catherine und ihren »Ehemann« den
    Inselbewohnern vor. Die Skoaler verhielten sich zurückhaltend gegenüber der Enkelin des Laird.
    Bedächtige, nachdenkliche Blicke wanderten von ihr zu dem Konstabler, weiter zu Michael und dann zurück zu Catherine. Sie würde sich beweisen müssen, bevor man sie akzeptierte.
    Michael vermutete, daß ihre Schönheit Grund für die Reserviertheit war, denn es dürfte schwerfallen zu glauben, daß eine so wundervolle Frau auch zu etwas nütze sein könnte. Mit der Zeit würden die Inselbewohner das lernen.
    Davin sprach wieder. »Die Insel ist zwar klein, aber die Ufer sind so zerklüftet, daß die Küstenlinie fast vierzig Meilen lang sein soll.« Er deutete auf den felsigen Weg, der die Klippe hinunter führte. »Da unten ist Dane’s Cove. Da befindet sich eine kleine Bucht. Vielleicht wollen Sie sie einmal besuchen. Ist ein schöner Platz für ein Picknick.«
    Catherine lächelte. »Wenn einem die Möwen nicht das Essen rauben. Ich habe noch nie so viele Möwen gesehen.«
    »Auf Skoal ist es verboten, Möwen zu töten«, sagte Davin. »Bei Nebel warnen sie die Seeleute davor, daß Land in der Nähe ist.«
    Michael beschattete seine Augen und schaute in die Sonne. »Ist das da draußen eine andere Insel oder eine Luftspiegelung?«
    »Das ist Bone, unsere Schwesterinsel. Sie ist fast so groß wie Skoal. Haben Sie von ihr gehört?«
    »Ich fürchte nicht«, erwiderte Catherine. »Es ist ein sehr seltsamer Name – Bone. Das bedeutet Knochen.«
    »Eigentlich nicht so seltsam«, sagte Davin trocken. »Skoal bedeutete in der alten Wikingersprache ›skull‹, also ›Schädel‹. Der Trinkspruch der Krieger, ›Skoal!‹ bezog sich auf den Schädel eines Feindes, aus dem getrunken wurde. Da die Wikinger dieser Insel den Namen gaben, leuchtet es ein, daß die Nachbarinsel Bone genannt wurde.« Da Catherine ihm zuvor gestattet hatte, zu rauchen, wenn er wollte, zog Davin eine Tonpfeife heraus und füllte sie mit Tabak aus seinem Beutel. »Bone gehört zum Amtsbezirk von Skoal, und damit gehört sie auch dem Laird.«
    Catherine blickte auf die Wellen mit den weißen Gischthauben hinaus. »Lebt dort jemand?«
    »Es ist ein unheilvoller Ort.« Davin schützte den Kopf seiner Pfeife vor dem Wind und entzündete den Tabak. »Es gibt dort eine große Seevogelkolonie, und Schafe und Rinder weiden da, aber seit mindestens hundert Jahren lebt kein Mensch mehr auf Bone.«
    »Warum gilt die Insel als unheilvoll?« fragte Michael.
    »Irische Mönche haben dort genau wie hier gesiedelt, wurden aber während eines Osterfestes beim Singen der Messe von Wikingern ermordet.
    Es dauerte lange, bis Bone wieder besiedelt wurde. Am Anfang lief alles recht gut. Dann wurden alle Männer, Frauen und Kinder durch eine Seuche hingerafft. Seitdem will dort niemand

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