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Weil du ein zärtlicher Mann bist

Weil du ein zärtlicher Mann bist

Titel: Weil du ein zärtlicher Mann bist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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der Mannschaft – die er bisher noch nicht getroffen hatte – aufholen zu können, da diese schon seit über einem Jahr zusammen trainierte. Er freute sich bereits auf seine Kollegen, doch in dem Moment, wo die Frau neben ihm sich erneut schüttelte, traten die Arbeit und alles, was damit zusammenhing, in den Hintergrund.
    “Sie müssen um diese Uhrzeit noch arbeiten? Was machen Sie denn?”, fragte er neugierig, zog sich seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. Der strafende Blick, den sie ihm zuwarf, ließ ihn seine Hände sofort wieder zurücknehmen.
    “Danke. Ich muss noch etwas lesen”, erwiderte sie und kuschelte sich in die Jacke.
    “Lesen?”
    “Ich möchte jetzt nicht darüber reden.”
    “Also empfindlich in Bezug auf die Arbeit”, stellte er fest und nickte zustimmend. “Okay, ich hab's zur Kenntnis genommen.”
    “Dann ist es ja gut.”
    “Wie ist es mit Ihrem Namen? Sind Sie da auch so empfindlich?”
    Sie griff noch einmal nach ihrem Drink, legte den Kopf in den Nacken und trank den Rest aus. Dann stellte sie das Glas wieder ab und fuhr sich in einer unbewussten, aber ungeheuer sinnlichen Geste mit der Zunge über die Lippen. Mike unterdrückte ein Aufstöhnen.
    “Heute Abend bin ich in jeder Beziehung empfindlich”, entgegnete sie, machte aber keine Anstalten, jetzt empört aufzustehen. “Ich will weder über meinen Job, meinen Namen noch mein Leben reden. Und genauso wenig über Politik oder irgendwelche Schlagzeilen.” Sie sah ihn beinahe provozierend an. “Na, wollen Sie sich immer noch mit mir unterhalten, oder habe ich Sie jetzt abgeschreckt?”
    Wenn sie ihn herausfordern wollte, dann war sie an den Richtigen geraten. Er war als jüngster von vier Brüdern in einer Familie aufgewachsen, von der viele Mitglieder fürs Militär arbeiteten, und war noch nie in seinem Leben einer Herausforderung aus dem Weg gegangen.
    Wieder zuckte ein Blitz über den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag, und in der Bar waren einige Aufschreie zu hören.
    Doch die Frau neben ihm blieb ungerührt, den Blick eindringlich auf ihn gerichtet, sodass Mike den allgemeinen Tumult um sich herum kaum wahrnahm. Nur aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass immer mehr Menschen von draußen hereinströmten. Was ihm im Grunde nur recht war, denn so wurde er näher an die Frau gedrängt. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sie ja noch immer auf seine Antwort wartete.
    “So leicht lass ich mich nicht abschrecken”, sagte er.
    “Dann muss ich heute wohl nicht in Form sein.”
    “Verraten Sie mir wenigstens, wie Sie heißen.”
    “Warum?”
    “Ich habe das Bedürfnis, Sie irgendwie anzureden.”
    “In Ordnung. Nennen Sie mich einfach Lola.” Sie hob eine Augenbraue, eine Geste, die entweder Provokation oder trockenen Humor auszudrücken schien. “Ja, Lola ist für heute Abend der richtige Name.”
    Mike musterte sie amüsiert. Anscheinend war es ihr jetzt wieder warm geworden, denn ihr Gesicht glühte, und ihr Haar begann sich immer mehr zu kräuseln, je trockener es wurde. Einzelne Locken fielen ihr immer wieder in die Stirn, obwohl sie sie ständig zurückstrich.
    “Normalerweise haben die Männer Angst vor mir”, erzählte sie ihm wie beiläufig. “Ich stehe bei der Arbeit in dem Ruf, ziemlich streng zu sein.”
    “Aber wir reden heute Abend ja nicht über die Arbeit, schon vergessen? Und auch nicht über Ihren wirklichen Namen, Ihr Leben, Politik oder Schlagzeilen.”
    Als sie merkte, dass er ihre eigenen Worte benutze, verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. “Sie sind kein Einheimischer. Sie haben nicht diese typische langsame Art der Menschen hier. Auch nicht diesen Akzent. Ich meine, diese gedehnte Sprechweise und das herausfordernde Lächeln, das so viele Frauen schwach werden lässt.”
    Er schenkte ihr ein betont aufreizendes Lächeln und imitierte den Alabama-Akzent perfekt, als er sagte: “Das kann ich auch, wenn es Sie anmacht.”
    “Ist es echt?”
    “Das Lächeln? Oder der Akzent?”
    “Beides, meine ich.”
    “Versuchen Sie gerade, Ihren Charme spielen zu lassen?”
    “Sie haben ja ein gutes Gedächtnis”, konterte sie, musste aber wider Willen lächeln. “Ich sollte vermeiden, Dinge zu sagen, mit denen Sie sich über mich lustig machen können.”
    “Ich mache mich nicht über Sie lustig”, versicherte Mike ihr. “Jedenfalls nicht sehr.”
    “Hm.” Sie warf ihm einen Seitenblick zu. “Sie haben sich erfolgreich darum gedrückt, mir zu

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