Weil du mich fesselst
Mitternacht, als sie ziemlich erledigt Ians Suite betrat. Nachdem sie sich gezwungen hatte, in Ians Umkleidezimmer zu gehen, sich schnell ein Nachthemd zu greifen und frische Unterwäsche aus einer Schublade zu nehmen, wurde ihr klar, dass es am besten war, erschöpft zu sein. Je müder sie war, umso geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie alles zu nahe an sich heranließ.
Nach einer Dusche und dem Zähneputzen schlurfte sie schlaff und barfuß zum Bett. Sie genoss ihre Erschöpfung, und dennoch jagten der Anblick von Ians Bett und das Aufschlagen der luxuriösen Decke einen unwillkommenen Stoß Adrenalin durch ihren Körper.
Francesca griff nach einem Buch in ihrer Tasche, damit sie dem Nachdenken über den geschäftlichen Teil des Tages entgehen konnte, ganz zu schweigen von den bewegenden Erinnerungen, die sie in Ians Bett überfielen.
Viermal las sie den Abschnitt und konnte den Worten dennoch keinerlei Bedeutung abgewinnen. Das Laken war kühl, ein angenehmes Gefühl auf ihrer vom Duschen erhitzten Haut. Sie konnte sich lebhaft daran erinnern, wie göttlich es sich angefühlt hatte, jedes Mal wenn Ian sie aus ihrem Privatzimmer nach einem weiteren, herausfordernden, intensiven Liebesspiel herübergetragen hatte. Ihr Blick fiel auf die verschlossene, getäfelte Tür auf der linken Seite des Raumes. Gerard hatte hier in der Suite geschlafen. Ob er versucht hatte, in dieses Refugium einzudringen, fragte sie sich unruhig. Ob er vermutete , was sich auf der anderen Seite befand?
Früher – etwa vor einem Jahr – hätte sie solche Gedanken als lächerlich abgetan. Warum sollte ein Mann an solch intime, sexuelle Dinge denken, wenn er auf eine verschlossene Tür stieß? Ian hatte ihren Horizont allerdings erweitert.
Ihr fiel ein Abend im letzten März ein, als Ian ihr diese Dinge zu erklären versucht hatte.
Sie waren mit Lin und dem Mann, mit dem sie sich damals gerade regelmäßig traf, zum Abendessen in Luciens trendigem Restaurant Fusion verabredet. Doch zuvor hatte Ian sie in diesen privaten Raum geführt. Mit dem vertrauten Gefühl einer sich steigernden Erregung, die durch ein klein wenig Ängstlichkeit noch zusätzlich befeuert worden war, folgte sie ihm. Er befahl ihr, sich auszuziehen, dann fesselte er ihre Handgelenke mit den Bändern, die an Haken in der Wand befestigt waren.
In nervöser Anspannung wartete sie ab, bis er sie positioniert hatte. Schließlich stand sie da, mit dem leicht vornübergebeugten Oberkörper, die Knie durchgedrückt, die Wirbelsäule leicht gebogen, die Füße etwa einen halben Meter auseinander, ihren Po nach hinten gestreckt, die Handgelenksfesseln straff gespannt. Er nahm einen Flogger, eine schwarze, weiche Lederpeitsche, und schlug sie damit – nicht um ihr wehzutun – doch so, dass die Lederbänder die Nerven an ihrem Arsch, ihrer Hüfte und ihren Schenkeln in Brand steckten. Seine Dominanz über sie war kontrolliert und freiwillig, sie sollte erregt, nicht verletzt werden. Dass er sie gelegentlich sanft ermahnte, ihre eher schwierige Lage mit den nach vorne gedrückten Brüsten und dem für seine Schläge mit der Peitsche empfänglich gemachten Arsch nicht zu verändern, erregte sie noch mehr.
Wie üblich hielt er immer wieder inne, um ihre prickelnde, stechende Haut mit seiner Handfläche vorsichtig zu reiben. Manchmal hielt er einen Fingervibrator an ihre Klitoris oder massierte den dünnen Nervenpunkt ganz direkt mit dem Finger, während er einen anderen in ihre Muschi steckte. Wenn sie jetzt ihre Augen schloss, konnte sie noch immer seine tiefe, raue Stimme durch ihr Gewimmer und ihre Schreie hindurch hören, wie er ihr sagte, wie schön sie sei … wie begehrenswert.
Es stimmt. Du siehst niemals schöner aus als in dem Moment, wenn du mir vertraust und dich fallen lässt. Komm noch einmal, mein Engel. Komm gegen meine Hand.
Am Ende, wenn er es ihr erlaubt hatte, mehrere Höhepunkte zu erleben, wies er sie an, sich völlig aufzurichten. Er war neben sie getreten, und sie konnte zum ersten Mal einen Blick auf seinen Schwanz werfen, der aus seiner offenen Hose ragte. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als er seine schwere, geschwollene Erektion in die Hand nahm und mit der Peitsche vorsichtig über ihre Brüste strich. Sie konnte hören, wie kratzig seine Stimme geworden war, als er sie stimulierte, die blassen Brüste einen rosa Ton annehmen ließ und nur dann und wann eine Pause einlegte, um die Nippel zu streicheln und sie zu kneifen, bis sie fast
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