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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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sie ihre Arbeit verloren? Oder ihr Mann? Hatte ihr Wagen den Geist aufgegeben und sie kein Geld gehabt, ihn reparieren zu lassen? Konnten sie deshalb nicht zur Arbeit fahren? Waren sie mit ihrer Hypothek in Verzug geraten und hatten ihr Haus verloren? Und als das weg war, war das der endgültige Abstieg? Und alles, was ihr noch übrigblieb, war das hier? Sich ans Ende der Autobahnabfahrt zu stellen und zu betteln?
    Konnten wir nicht alle so enden, wenn an irgendeinem Punkt in unserem Leben etwas total schiefging und eine Kettenreaktion auslöste?
    Ich fischte einen Fünf-Dollar-Schein aus der Hosentasche und ließ mein Fenster halb herunter. Die Frau kam näher, nahm mir den Schein aus der Hand, ohne ein Wort zu sagen, und ging an ihren Standplatz zurück.
    »Für fünf Dollar bekommst du doch nichts«, sagte Kelly.

    »Sag mir, was los ist«, forderte Fiona mich in der überdimensionierten Küche mit ihren Oberlichtern und Marmorplatten und sündhaft teuren Sub-Zero-Geräten auf. Kelly und Marcus unterhielten sich im Wohnzimmer.
    Ich erzählte ihr von dem Schuss auf unser Haus. »Das und dieser Darren Slocum, der Kelly nicht in Frieden lässt, da schien es mir ratsam, sie wegzubringen. Bringt sie irgendwohin, wo sie sich amüsieren kann, das ist das Einzige, worum ich euch bitte.«
    »Mein Gott, Glen, das ist ja entsetzlich. Und was will Anns Mann eigentlich von Kelly?«
    Mein Handy klingelte. Eigentlich wollte ich jetzt nicht ans Telefon gehen, doch bei allem, was gerade los war, musste ich wissen, wer mich zu erreichen versuchte.
    »Sekunde«, bat ich Fiona, zog das Handy heraus und sah nach, wer da anrief. Es war eine Nummer ohne Namen, doch ich war mir ziemlich sicher, dass es die der Feuerwehr Milford war. Wahrscheinlich Alfie, der mich zurückrief. Ich ließ die Mailbox rangehen.
    »Es geht um das, was Kelly mit angehört hat, als Ann im Schlafzimmer telefonierte. Slocum glaubt, wenn er was aus Kelly rausbringt, dann hilft ihm das, rauszufinden, mit wem sie telefoniert hat.«
    »Glaubst du, dass sie sich an irgendetwas erinnert?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Sie hat ja kaum etwas gehört. Der Mann klammert sich an einen Strohhalm. Er weiß einfach nicht mehr weiter.« Ich schwieg einen Moment. »Und irgendwie verstehe ich das auch«, sagte ich dann. »Ziemlich genauso ist es mir auch gegangen.«
    Marcus und Kelly kamen in die Küche.
    »Wir gehen Eis essen«, sagte Kelly strahlend. »Also, wir holen Eis und essen es hier. Mit Schokosauce und Karamellsauce und Marshmallowsauce.«
    »Wir werden gut auf sie aufpassen«, versprach Marcus.
    Bevor ich aufbrach, umarmte ich Kelly. Ich hielt sie so lange fest, dass sie sich schließlich aus meiner Umklammerung befreien musste.

    Auf dem Weg zurück nach Milford, hörte ich die Nachricht auf meinem Handy ab.
    »Hey, Glen, hier ist Alfie von der Feuerwehr. Hör mal, eure Sally hat mich angerufen. Und wie’s der Teufel will, wollte ich dich sowieso heute anrufen. Wir haben diese Teile von eurem Brand ins Labor geschickt, und gestern Nachmittag haben wir den Bericht bekommen, das war schon zu spät, um noch anzurufen, aber, ja, weswegen du angerufen hast: Du hattest recht. Diese Teile, die hätten nicht mal eine Minitaschenlampe zum Leuchten gebracht. Das war totaler Schrott. Billiger, gefälschter Ramsch. Das könnte dich echt brutal in die Scheiße reiten, mein Freund.«
    Ich rief ihn zurück.
    »Tut mir leid wegen der scheiß Nachrichten«, sagte Alfie.
    »Erzähl mir alles ganz genau.«
    »Was vom Sicherungskasten übrig geblieben ist, haben wir zur Untersuchung eingeschickt, und das war alles Schrott. Der Draht war so dünn, dass er in null Komma nichts durchgeschmolzen ist, als da Strom floss. Wir sehen so was immer häufiger, ich meine, nicht hier in Milford, obwohl das Zeug auch bei uns auftaucht. Aber landesweit wird es immer schlimmer. Der Schrott, der in manchen neuen Häusern eingebaut wird, den möcht ich nicht mal für meine Hundehütte. Hör mal, Glen, ich muss das der Versicherung schicken, das weißt du.«
    »Ich weiß.«
    »Und sobald die sehen, dass in dem Haus Material verwendet wurde, das die Sicherheitsnormen nicht erfüllt, werden sie keinen Cent lockermachen. Könnte sogar sein, dass sie dir überhaupt den Vertrag kündigen. Die werden sich sagen, wenn der Typ diese Scheiße in eins seiner Häuser eingebaut hat, dann hat er das vielleicht auch bei anderen getan.«
    »Ich hab diesen Schrott nicht installiert, Alfie.«
    »Du

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