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Weil Ich Euch Liebte

Weil Ich Euch Liebte

Titel: Weil Ich Euch Liebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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nicht, Glen, ich kenn dich lang genug, um zu wissen, dass du so was nie absichtlich tun würdest, aber jemand, der für dich arbeitet, hat’s getan.«
    »Ja, und ich bin mir auch ziemlich sicher, wer das war. Er arbeitet nicht mehr für mich.«
    »Aber alle, für die der Typ immer noch arbeitet, müssen Bescheid wissen«, sagte Alfie. »Je mehr von diesem gefälschten Zeug er einbaut, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwann mal wer draufgeht.«
    »Danke für die Warnung, Alfie.«
    Ich klappte das Handy zu und warf es auf den Beifahrersitz.
    Ich wollte Theo Stamos finden. Ich wollte Theo Stamos finden und den Hurensohn umbringen. Allerdings fuhr ich gerade durch Bridgeport, und da gab es auch jemanden, dem ich einen Besuch abstatten wollte. Theo musste warten.

Vierunddreissig
    Belinda Morton traute ihren Ohren nicht, als sie Glen Garber sagen hörte, sie würde ihr Geld in der Post finden. Einen Umschlag mit zweiundsechzigtausend Dollar? So verrückt konnte er doch nicht sein, eine Summe wie diese der Post anzuvertrauen. Aber vielleicht hatte er das auch nur so gesagt, um ihr zu zeigen, wie wütend er auf sie war.
    Nicht, dass sie es ihm verübeln konnte.
    Sie war gerade auf dem Weg gewesen, um einem Paar in den Dreißigern eine Wohnung zu zeigen. Die beiden hatten genug vom Leben und Arbeiten in Manhattan, neue Arbeitsplätze in New Haven gefunden und waren jetzt auf der Suche nach etwas mit Blick auf den Long Island Sound. Sie hatte sie angerufen, ihnen gesagt, es gäbe einen Notfall in der Familie und sie müsse dringend nach Hause.
    Und sie war schon beinahe aus der Bürotür, als dieser Mann auftauchte.
    Er sagte, sein Name sei Arthur Twain, und er arbeite für ein privates Ermittlungsbüro oder eine Sicherheitsfirma oder etwas in der Art und wolle mit ihr über Ann Slocum sprechen und über gefälschte Handtaschen. Fragte, ob sie jemals auf einer Taschenparty gewesen sei und ob sie wisse, dass das Geld, das für gefälschte Markenprodukte ausgegeben wurde, das organisierte Verbrechen unterstütze. Sie spürte, wie sie ihre Kleidung durchschwitzte, obwohl es draußen gerade mal fünfzehn Grad waren.
    »Es tut mir leid«, sagte sie wahrscheinlich zehn Mal. »Darüber weiß ich nichts. Wirklich, gar nichts.«
    »Aber Sie waren doch mit Ann befreundet, oder?«, hakte er nach.
    »Ich muss jetzt wirklich los, tut mir leid.«

    Raus zum Wagen, mit quietschenden Reifen vom Parkplatz auf die Straße, so schnell, dass sie beinahe eine Radfahrerin über den Haufen gefahren hätte.
    »Ruhig Blut, ruhig Blut, ruhig Blut«, sagte sie die ganze Zeit vor sich hin. Sie würde Darren anrufen und ihm von diesem Arthur Twain erzählen müssen, ihn fragen, was sie sagen sollte, wenn der wieder auftauchte.
    Sie hoffte, dass Glen, als er sagte, sie solle in die Post schauen, in Wahrheit den Briefschlitz gemeint hatte. Sie stieg so rasch aus, dass sie nicht einmal die Wagentür zuschlug. Hätte sie ihre Schlüssel nicht zum Aufsperren der Haustür gebraucht, hätte sie sie wahrscheinlich stecken lassen.
    Sie stürzte zur Tür, verstauchte sich beinahe den Knöchel, versuchte dreimal vergeblich den Schlüssel ins Schloss zu stecken, bis sie ihn endlich drehen und die Tür aufstoßen konnte. Sie blickte auf den Boden, dort, wo die Post immer hinfiel.
    Nichts.
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße«, sagte sie. Auf wackeligen Beinen machte sie drei Schritte ins Haus, ließ sich auf die Treppe fallen, lehnte sich ans Geländer und merkte, wie sie zu zittern begann.
    Dass das Geld nicht da war, hieß ja noch lange nicht, dass es verlorengegangen war, redete sie sich ein. Vielleicht hatte Glen es ja noch. Vielleicht würde er es erst später vorbeibringen. Vielleicht war er schon auf dem Weg.
    Und vielleicht hatte der Mistkerl es tatsächlich mit der Post geschickt. Sähe ihm ähnlich. Wenn es etwas gab, das ihr in den Jahren der Freundschaft mit Sheila klargeworden war, dann dass Glen einen gewissen Hang zur Selbstgerechtigkeit –
    Sie hörte ein Geräusch im Haus.
    Es klang, als käme es aus der Küche.
    Sie erstarrte, hielt den Atem an.
    Jemand ließ Wasser in die Spüle laufen. Gläser klirrten.
    Dann rief jemand: »Bist du das, Schatz?«
    Belinda spürte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel, doch nur vorübergehend. Das war George! Warum, zum Teufel, war er zu Hause?
    »Ja«, keuchte sie. »Ich bin’s.«
    Er kam um die Ecke und sah sie zusammengesunken auf der Treppe sitzen. Er trug denselben Anzug, den er am Tag zuvor bei

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