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Weil ich Layken liebe

Weil ich Layken liebe

Titel: Weil ich Layken liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Hoover
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aufzufallen. Gavin und Nick sitzen hinten in einer Nische und winken mich zu sich. Um sie herum schwebenDutzende rosa Ballons. Eddie wird ausflippen, da bin ich mir ganz sicher.
    »Cool, dass du es pünktlich geschafft hast.« Gavin zückt einen fetten schwarzen Marker, schreibt etwas auf meinen Ballon und drückt mir die Schnüre der anderen in die Hand. »Kannst du dich mit denen dahinten bei den Toiletten verstecken und warten? Ich hole dich, wenn sie hier ist. Kann nicht mehr lange dauern.«
    Bevor ich auch nur den Mund aufmachen kann, um zu protestieren, schiebt er mich in Richtung der Waschräume. Erst als ich in dem schmalen Gang zwischen Putzkammer und Herrentoilette stehe, sehe ich, dass Gavin auf alle Ballons Namen geschrieben hat. Nach einer Weile kommt ein älterer Mann zu mir nach hinten.
    »Du bist Layken, oder?«, fragt er.
    »Ja«, antworte ich.
    »Hallo. Ich bin Joel. Eddies Pflegevater.«
    »Oh, hallo.«
    »Ich übernehme jetzt die Ballons. Gavin hat gesagt, dass ich dich wieder rausschicken soll. Eddie ist gerade gekommen und denkt, dass ich nur noch schnell zur Toilette gegangen bin. Kein Wort über die Ballons, ja?«
    »Äh … okay.« Verdattert drücke ich ihm das Bündel Schnüre in die Hand und gehe wieder rein.
    »Layken! Du bist auch da! Oh Mann, Leute, das ist so süß von euch!« Eddie umarmt mich und will sich gerade an den Tisch setzen, als Gavin ihre Hand nimmt.
    »Wir essen noch nicht gleich. Vorher musst du noch mal schnell mit rauskommen.«
    »Nach draußen? Aber da ist es total kalt!«
    »Nur kurz.« Er zieht sie zur Tür.
    Nick und ich folgen den beiden. Als ich Nick fragend ansehe, zuckt er mit den Schultern. Anscheinend weiß er auch nicht mehr als ich.
    Gavin zieht einen gefalteten Briefbogen aus der Tasche und stellt sich feierlich vor Eddie. »Ich habe diesen Brief zwar nicht geschrieben, aber derjenige, der ihn geschrieben hat, hat mich gebeten, ihn dir vorzulesen.«
    Eddie lächelt verwirrt und sieht mich und Nick an, als würde sie zu erraten versuchen, worum es geht. Aber wir sind genauso gespannt wie sie, was jetzt kommt.
    Gavin räuspert sich.
    Du bist an einem 4. Juli zu mir gekommen, Eddie. Am Unabhängigkeitstag. Du warst vierzehn, bist zur Tür reingestürmt, hast den Kühlschrank aufgerissen und mir als Erstes gesagt, dass du jetzt dringend eine Sprite brauchst. Ich hatte keine. Macht nichts, hast du gesagt und dir stattdessen eine Dose Dr. Pepper genommen. Um ehrlich zu sein, war ich ziemlich überfordert. Ich habe beim Jugendamt angerufen und gesagt, dass ich dich auf gar keinen Fall behalten kann, weil ich noch nie ein Pflegekind im Teenageralter gehabt und überhaupt keine Erfahrung mit Jugendlichen hätte. Die Sachbearbeiterin sagte, sie würde bis zum nächsten Tag eine andere Pflegestelle suchen, bat mich aber, dich über Nacht bei mir zu behalten.
    Ich war nervös, weil ich nicht wusste, worüber ich mit einer Vierzehnjährigen reden sollte. Ich hatte doch keine Ahnung, wofür man sich in dem Alter interessiert oder welche Fernsehserienman schaut, und wollte nicht, dass du dich bei mir unwohl fühlst. Aber dann stellte sich heraus, dass das gar kein Problem war, weil du nämlich alles getan hast, um es mir einfach zu machen.
    Als es später dunkel wurde, hörten wir das Feuerwerk. Du hast mich an der Hand genommen und nach draußen geführt. Wir haben uns auf den Rasen vor dem Haus gelegt und in den Himmel geschaut und du hast die ganze Zeit geredet. Du hast mir alles von der Familie erzählt, bei der du zuletzt gewesen warst, und dann von der davor und dann von all den anderen davor. Und ich hörte dir nur stumm zu und staunte. Wie konnte es sein, dass du so voller Fröhlichkeit und Lebenslust warst, obwohl das Leben dir doch schon so viele Schläge verpasst hatte, dass es dich längst in die Knie gezwungen haben müsste?
    Eddie schnappt nach Luft, als plötzlich Joel mit Dutzenden von rosa Luftballons in der Hand aus dem Restaurant kommt und sich stumm neben Gavin stellt, der weiter vorliest.
    Was materielle Dinge angeht, konnte ich dir nie viel bieten. Ich fürchte, ich konnte dir noch nicht einmal besonders viel beibringen, außer vielleicht, wie man perfekt einparkt. Im Gegenteil warst es eher du, die mir etwas beigebracht hat. Mehr, als du dir wahrscheinlich vorstellen kannst.
    Heute ist dein Geburtstag, ein ganz besonderer Geburtstag – du wirst achtzehn und damit ganz offiziell unabhängig. Von jetzt an kann niemand mehr über dich verfügen, der

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