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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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Ihnen schon erzählt: Franjo wusste von illegalen Machenschaften im Weingut Kaiser. Zwei Tage, bevor er … ermordet wurde, ist Frankenfeld, der Kellermeister von Kaiser, bei den Bertholds aufgetaucht, hat so getan, als hätte er die Familie Kaiser satt, und wollte zu den Bertholds überwechseln. Ist ihm ja auch gelungen. Als er Franjo gesehen hat, ist er beinahe erstarrt. Haben Sie ihn nach seinem Alibi gefragt?“
    „Er war auf dem Weg von seiner Wolkersdorfer Wohnung zu den Bertholds.“
    „Kein besonders starkes Alibi.“
    „Aber plausibel, wir versuchen Leute zu finden, die jeden Tag um dieselbe Zeit auf der Brünnerstraße stadtauswärts unterwegs sind und ihn eventuell gesehen haben.“
    „Und was ist mit dem Alibi der drei Kaisers?“
    „Wir waren bei ihnen, Stefan Kaisers Alibi soll seine derzeitige Freundin sein, er sagt, er habe bei ihr in Wien übernachtet. Sein Auto jedenfalls hat man am frühen Morgen in der Gasse stehen sehen. Christoph Kaiser war in den Weingärten unterwegs, das klingt auch einleuchtend. Und Nicole Kaiser ist auf Gran Canaria.“
    „Haben Sie den Betrieb kontrolliert?“
    Zuckerbrot seufzt. „So schnell bekomme ich keinen Durchsuchungsbefehl, schon gar nicht für das alteingesessene Weingut Kaiser. Aber Kaiser hat uns freiwillig das gesamte Firmengelände gezeigt, samt Zisternen.“
    „Wie gut kennen Sie sich im Weinbau aus?“
    „Ich hatte Hach dabei, der ist Nebenerwerbswinzer.“
    „Na super.“
    „Kaiser hat mir angeboten, wir könnten jederzeit den Kellereiinspektor hinzuziehen, der Betrieb stehe uns offen. Das mit den Zisternen hat er erklärt: Hier werde Sektgrundwein und Massenwein verschnitten und zwischengelagert, das ist alles andere als illegal. Und von Chips haben wir nichts gesehen, er meint, solche Verdächtigungen gebe es von Neidern immer wieder, er lasse die Weine nur sehr kurz in den Barriquefässern, daher komme die hohe Literanzahl, das sei alles.“
    „Und eine noch höhere, wenn man die Verkäufe, die an der Steuer vorbeigehen, dazurechnet.“
    „Lassen Sie es gut sein, Sie haben sich da in diverse Privatfehden hineinziehen lassen.“
    „So?“, erwidere ich und erzähle ihm, was wir aus Aichinger herausgebracht haben.
    „Sie und Ihre Putzfrau …“, sagt Zuckerbrot am Ende bloß. Aber es klingt, als wolle er der Sache nachgehen.
    „Man hat ihn also zuerst woanders bewusstlos geschlagen, dann zu dem gefährlichen Cabernet-Weingarten gebracht, auf den Traktor gesetzt und den gestartet“, fasse ich zusammen.
    „Muss Experte gewesen sein und einer, der die Weingärten kennt“, fügt Vesna hinzu.
    Auf Frankenfeld würde beides zutreffen. Er war dabei, als wir mit Eva beim Cabernet-Weingarten waren und sie gemeint hat, man benötige endlich einen sicheren Traktor für diese steile Lage.
    Wir müssen Eva sagen, was uns Aichinger erzählt hat. Er hat vom „Weingut Kaiser“ geredet, das mit ihm zusammenarbeiten wolle, das ihm den Auftrag gegeben habe, die Barriquefässer ins Rollen zu bringen. Wer repräsentiert das Weingut? Frankenfeld. Und ich muss ihr erzählen, was ich von Zuckerbrot weiß. Zu dumm, dass ich ihm versprechen musste, noch nicht darüber zu schreiben. Dafür soll ich die Erste sein, die die Ermittlungsergebnisse offiziell erhält.
    „Frankenfeld bleibt“, befindet Eva. Wir stehen auf dem Weg zwischen Hof und Kellergasse, hier sind wir ungestört. „Wenn er es war, können wir ihm nur auf die Schliche kommen, indem wir quasi sein Spiel mitspielen. Aber was sollte er für ein Interesse haben? Deckt er das Weingut Kaiser, weil er selbst mit drin steckt? Oder hat es ihm gereicht und er ist tatsächlich ausgestiegen? Dass er sie nicht verrät, ist klar: Erstens ist er loyal und zweitens war er ja zumindest bei einigen illegalen Aktionen dabei.“
    „Nachbar sagt, Frankenfeld ist da, um zu spionieren“, erinnert Vesna.
    „Auf dem Band ist nie von ihm die Rede. Und: Im Gasthaus hat Aichinger gesagt, dass er nichts davon gewusst habe, dass Frankenfeld zu uns kommen wolle. Er hat einfach Schlussfolgerungen gezogen, die können auch falsch sein. Oder er führt uns überhaupt an der Nase herum und redet sich bloß auf die Kaisers hinaus“, halte ich dagegen.
    Ich zupfe ein paar Weinbeeren von einem Stock, sie sind schon saftig und süß, aber Eva meint, um daraus guten Wein zu machen, müssen sie noch an Zuckergraden gewinnen. Ich überlege weiter: „Ist der alte Aichinger dafür raffiniert genug? Ich kann mir sogar gut vorstellen,

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