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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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tatsächlich vom Hochstand aus erschossen, der Einschusswinkel passt. Der Schuss ging präzise ins Herz, bei der Waffe handelt es sich um ein altes Jagdwehr, gutes Modell, schießt sehr exakt.“
    „Das kann man von der Kugel ableiten?“
    „Nein, wir haben das Gewehr im Wald gefunden. Gleich neben einer Forststraße. Laut den ballistischen Tests gibt es eine neunundneunzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dass es die Tatwaffe ist.“
    „Spuren?“
    Beide schütteln den Kopf. Steininger fährt fort: „Keine Spuren, wenn man einmal von der Unimog-Spur auf der Forststraße absieht, aber der Wagen gehört der Gutsverwaltung und fährt dort andauernd, wir haben schon nachgefragt. Keine Fingerabdrücke. Was freilich auch nicht viel sagt. Jeder Idiot weiß, dass man einen Gegenstand abwischen muss, mit dem man jemand umgebracht hat. Dazu der strömende Regen, also auch keine Mikrospuren. Wir haben nachgesehen. Das Gewehr ist nicht registriert.“
    Ich nicke aufgeregt. „Das ist doch ein deutliches Zeichen, dass es für kriminelle Zwecke aufbewahrt wurde – oder für solche illegal eingekauft worden ist.“
    Hach schüttelt zweifelnd den Kopf. „Bei einer Pistole ja, da schon eher. Aber es ist noch nicht so lange so, dass bei uns neue Jagdgewehre registriert werden müssen. Natürlich hätte man auch die alten nachtragen lassen sollen, aber … das haben viele nicht gemacht. Oft denkt man gar nicht daran. Vielleicht ist das Gewehr jahrelang im Schrank gestanden. Irgendjemand wollte testen, ob es noch gut funktioniert, er ist in der Früh ohne böse Absicht zum Hochstand hinausgegangen.“
    „Er?“
    „Na ja, Frauen sind keine Jäger“, meint Hach und kratzt sich am Kopf.
    Ich denke an die Chefredakteurin vom „Blatt“. Gerüchten zufolge soll es bei ihrer Bestellung eine Rolle gespielt haben, dass sie den Jagdschein gemacht hatte und seither im Schlepptau ihrer beiden Bankmanager, die passionierte Jäger sind, im Wald herumhetzt. Er hat meinen spöttischen Blick bemerkt. „Also bei uns im Ort gibt es keine Jägerinnen“, beharrt er.
    „Und in Treberndorf?“
    „Haben wir noch nicht …“
    Steininger fällt ihm ins Wort. „Noch sind die Ermittlungen nicht abgeschlossen, Frau Valensky. Wir sind außerdem gerade dabei, Fotos von der Jagdwaffe herumzuzeigen. Vielleicht erkennt sie jemand. Es ist ein schönes Stück, noch immer einiges wert.“
    „Hat man über das durchgeschnittene Computerkabel etwas Neues erfahren?“
    „Die beiden slowakischen Arbeiter haben niemand gesehen“, berichtet Hach.
    Das hätte ich ihnen auch sagen können. Ich seufze.
    Steininger scheint sich immer mehr über mich zu ärgern, da kann ich auch nichts machen, allzu viel scheint bei diesem Gespräch ohnehin nicht herauszukommen.
    „Wir sind Profis, Frau Valensky, auch wenn Sie so tun …“
    „Tue ich?“
    „Wir haben den Schnitt analysieren lassen: Er ist glatt bis auf eine Einkerbung. Scheint mit einer Zange oder einer kräftigen Schere gemacht worden zu sein, wobei ein kleines Stückchen der Klinge verbogen sein muss.“
    „Und? Haben Sie beim Nachbarn nachgesehen?“
    „Was glauben Sie eigentlich? Dass wir einen Hausdurchsuchungsbefehl wegen dieses Kabels bekommen?“
    Ich seufze. Wenn es der Nachbar war, dann hat er die Schere ohnehin längst weggeworfen. Es sei denn, er ist sehr sparsam. „Gibt es Fotos von dem Schnitt? Zeichnungen, wie die Klinge in etwa aussehen muss?“
    „Ja. Natürlich.“
    „Ich könnte sie veröffentlichen.“
    „Was erwarten Sie sich davon?“
    Ja, was? Vielleicht, dass der Täter nervös wird. Die Beamten wollen mit ihren Vorgesetzten klären, ob sie mir die Bilder geben dürfen.
    Auf meinem Weg zurück nach Wien biege ich dann doch ab, fahre nach Treberndorf. Erste Vorboten des Frühlings, die Wintersaat ist auf den Feldern hellgrün aufgegangen, selbst die Häuser wirken farbiger, als ich sie das letzte Mal empfunden habe. Gelb und grün, weiß, braun, ab und zu ein verschämtes Rosa. Ich melde mich nicht an, weiß auch nicht, warum. Wenn es nicht zu pietätlos ist, will ich einen Karton Winzersekt und einen vom Cuvée Lissen mitnehmen. Und vielleicht noch etwas von Bertholds berühmtem Riesling.
    Ich läute, es ist Martina, die mir öffnet. „Meine Mutter ist im neuen Keller“, sagt sie.
    „Wie geht es euch?“
    „Den Umständen entsprechend …“
    Wie schnell die nächste Generation die Floskeln lernt.
    „Der eine Tank ist leck“, ergänzt sie.
    „Wieder ein …“
    „Nein, da

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