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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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Eigentümer haben es eher mit Society-Events und Sportwagen.“
    Man scheint sich im Weinbau rundum zu mögen.
    „Nicht dass Sie das falsch verstehen“, fährt die Winzerin eilig fort, „wir kommen mit den meisten Kollegen gut aus. Mein Mann hat gemeinsam mit elf anderen den Treberndorfer Weinladen eingerichtet: Jeder stellt drei Weine, jede Woche hat ein anderer Dienst und verkauft.“
    „Brauchen Sie das?“
    „Wir? Jetzt nicht mehr, aber früher schon. Und es wäre mies, nun auszusteigen. Außerdem: Alles hilft – auch wenn es Zeit kostet.“ Eva Berthold dreht sich nervös nach dem Techniker um.
    „Ich muss ohnehin weiter“, sage ich. „Wollen Sie die Reportage lesen? Sie ist spätestens morgen Mittag fertig.“
    Eva Berthold schüttelt den Kopf. „Ich hab zu viel Derartiges lesen müssen in den letzten Tagen.“
    Meine Reportage ist anders, will ich schon sagen, aber wie soll sie das wissen? Und: Ist es für sie wichtig? Ich verspreche, zum Begräbnis zu kommen, gehe nach draußen. Die Sonne hat sich durchgesetzt.
    Ich will gerade in mein Auto einsteigen, als Martina aus dem Haus kommt und auf mich zuläuft. „Ich habe Großvater von der Schere oder Zange erzählt, wir haben noch einige gefunden und angesehen, nichts. Aber es gibt eine andere Möglichkeit. Wenn es der Aichinger war oder sein öder Sohn, dann können wir es herausfinden. Die haben ihre Rebscheren höchstwahrscheinlich im Presshaus, das heißt hier in der Kellergasse. Die Keller liegen nebeneinander …“
    „Ist Aichinger sparsam?“
    „Sparsam ist gar kein Ausdruck. Seine Frau hebt sogar angebrannte Zündhölzer auf, um sie noch einmal zu verwenden.“
    Keiner, der ein gutes Jagdgewehr im Wald wegwirft, geht es mir durch den Kopf. Auf der anderen Seite: Nach einem Mord?
    „Wir können in seinen Keller.“
    „So etwas nennt man Einbruch. Oder ist die Türe offen?“
    „Der sperrt alles zu. Aber er hat seine Kellerröhre so nahe zu unserem Keller hin gegraben, dass ein Teil der Wand eingestürzt ist, da kann man jetzt durch.“
    „Warum hat er es nie repariert?“
    „Vater hat dafür gesorgt, dass er nicht weitergraben darf, also hat er das Loch auch nicht zugemacht. Es gibt noch immer einen Streit vor Gericht. Außerdem: So kann er durch die Lücke kriechen und bei uns herumspionieren.“
    Sieht so aus, als würden die schlechtnachbarlichen Beziehungen noch eine weitere Generation überdauern.
    „Großvater geht in der Kellergasse spazieren und passt auf, dass niemand von den Aichingers kommt, aber so oft sind sie momentan ohnehin nicht im Keller. Ich gehe mit Ihnen zum Presshaus. Die meisten Keller sind ja inzwischen vermietet, die Presshäuser sind in Koststüberln umgebaut worden, manche haben sogar kleine Wochenendhäuser daraus gemacht.“
    Ich lasse mich überreden. Wir gehen in den Berthold-Keller, die steilen Stufen nach unten, ganz zurück in den alten Fasskeller. Martina deutet auf einen Ziegelhaufen, hinter dem ein etwa siebzig Zentimeter hohes Loch klafft. Ich klettere hinter ihr drein. Wir haben nur eine schwache, flackernde Taschenlampe, hier drinnen ist es stockfinster, der Lichtschalter ist sicher oben im Presshaus. Ich stoße mir an einem Fass das Schienbein, fluche. Martina bewegt sich, als wäre sie hier nicht zum ersten Mal. „Psst“, zischt sie, „einfach vorwärts tasten.“
    Ich hasse die Dunkelheit, mehr noch, ich habe Angst davor. Und ausgerechnet hier fallen mir Hans Bertholds blaue Augen ein. Jetzt ist er in der Gerichtsmedizin und … Mira, hör auf zu denken, konzentriere dich. Feucht und modrig ist es hier, wie in einer Gruft. Die Wände sind glitschig.
    „Achtung, Stufen“, wispert Martina und schon stoße ich an eine, beinahe wäre ich gestürzt. Ich arbeite mich Stufe um Stufe nach oben, versuche den Kontakt mit der glitschigen Wand zu vermeiden, höre, wie eine Tür geöffnet wird, nicht viel, aber immerhin etwas Licht dringt nach unten, ich nehme die letzten Stufen rascher, stehe neben Martina im Presshaus. Rechts von mir ein Ungetüm aus Edelstahl, die Presse. Hoch oben ein kleines Fenster mit kreuzförmigem dickem schmiedeeisernem Gitter. Martina sieht sich um. „Licht machen wir keines.“
    Sie sucht in der Lade eines alten Tisches, in einem Kasten. Ich lausche angespannt, was vor der Tür passiert. Nichts. Bloß einmal fährt ein Traktor vorbei, ich zucke zusammen.
    „Großvater verständigt uns übers Handy, wenn etwas los ist“, meint Martina.
    Ich reiße mich zusammen. „Mach

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