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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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strikt verboten. Ein erfolgreicher Anwalt, der bei ihr … Na ja, besser so, beim Servieren ist er nicht besonders geschickt. Er geht wieder hinüber ins Haus, um sich mit den wirtschaftlichen Verhältnissen vertraut zu machen.
    Die paar Gäste, die schon zu viel Wein gekostet haben, beruhigen sich wieder und es stellt sich heraus, dass die übrigen der Weinjournalisten froh darüber sind. Sie wollen hören, was die Winzerin zu sagen hat. Ich kenne das. Es sind eben häufig sehr gemischte Partien, die bei solchen Reisen zusammenkommen: Die einen interessiert das Thema, der Ort, die anderen wollen in erster Linie von der Redaktion wegkommen, gratis unterwegs sein und sich auch noch wichtig machen.
    Einer, dessen Kopf eine ungesunde rote Farbe hat, kommt in die Küche und meint: „Das Rezept von der Suppe hätte ich gern, Süße.“
    Ich glotze ihn an. „Nix deutsch, Slowakei.“
    Er probiert es noch einmal, greift nach meiner Hand. Ich dresche auf seine, er zieht sie mit schmerzverzerrtem Gesicht weg, ich sage: „Nix deutsch, slowakisches Ringmeister.“
    Vesna wäre stolz auf mich.
    Um zehn am Abend fährt der Bus mit den Weinjournalisten wieder ab. Wir sammeln leere und angebrochene Flaschen, Aschenbecher, Gläser, Servietten, Teller ein. Die Journalisten haben viel mehr Mist gemacht als die Japaner. Manche haben ihre Zigaretten ganz einfach auf dem Boden ausgetreten. Ob sie das daheim auch so machen? Wie lange der Abend damals schon zurückzuliegen scheint.
    Ich öffne die Kellertür, ein schreckliches Geheul.
    Ich knalle die Tür wieder zu, suche nach einem Riegel. „Was ist das?“
    Eva ist mit einem Korb voller Dinge beladen, die ins Haus gehören. „Klingt nach den Kindern der Natur, du weißt schon. Wenn mich nicht alles täuscht, ist heute Vollmond.“
    Der Großvater drängt sich an mir vorbei, öffnet die Türe, wir folgen ihm. Wieder Geheul. Es kommt aus einem der Keller weiter vorne.
    „Wie ich gesagt habe, die haben dort einen Keller gepachtet. Viele Keller sind inzwischen verpachtet. Die Wiener stehen auf so etwas. Unsere zwei anderen Keller haben wir auch verpachtet. Einen an einen Rechtsanwalt, den anderen an einen Installateur.“
    „Was tun die in dem Keller? Nach einem Alkoholrausch klingt das nicht.“
    „Nein, sie machen seltsame Atemübungen, um frei zu werden oder so, hat mir Clarissa Goldmann erklärt.“
    „Die scheinen ziemlich durchgeknallt zu sein.“
    „Die Kurse sind gar nicht billig.“
    „Das ändert auch nichts daran.“ Ich sehe, wie aus einem der Keller Menschen strömen, sie laufen bloßfüßig über das Kopfsteinpflaster, scheinen etwas zu suchen, irren herum wie beim Blinde-Kuh-Spiel. Einer umarmt die alte Bank, die vor einem Keller steht. Eine rennt zu einer Weide, hält sich daran fest. Für einen Augenblick kommt es mir vor, als würde ich meinen Chefredakteur sehen, der Typ galoppiert die Kellergasse hinunter, verschwindet aus meinem Blickfeld. Ich sollte mir doch endlich eine Brille besorgen. Clarissa Goldmann wallt aus dem Keller, „Sucht!“, kreischt sie und wirft die Arme in die Luft. „Sucht die Natur! Haltet sie fest! Haltet euch an ihr fest!“
    Oskar sitzt immer noch über den Büchern und macht sich Notizen. Als wir ihm von den Naturkindern erzählen, schüttelt er den Kopf.
    „Wie sieht es aus?“, frage ich später, als wir in unser Bett im Gasthof Herbst kriechen.
    „Das Ganze steht ziemlich auf der Kippe. Sie sind ein hohes Risiko eingegangen.“
    Ich warte auf Oskar in einer italienischen Bar, die gleich beim Bankgebäude liegt. In den letzten Jahren sind im Zentrum Wiens eine Menge Bars entstanden, manche fürchten schon, sie könnten die Kaffeehäuser ablösen. Ich finde, etwas mehr internationales Flair und etwas weniger Lipizzaner- und Walzertraum tun meiner Stadt gar nicht schlecht. Außerdem sind die Snacks in den neuen Bars eindeutig besser. In welchem Café bekommt man schon Alici? Ich liebe diese roh marinierten Sardinen.
    Zu meiner Überraschung ist Oskar nicht alleine, als er zurückkommt. „Darf ich vorstellen? Direktor Kainbacher“, sagt er.
    „Wir kennen uns“, erwidere ich einigermaßen frostig. Der eine Teil des Mafiaduos. Natürlich geben wir einander freundlich die Hand.
    Die beiden nehmen Kaffee, ich bestelle einen Campari-Soda. Ich habe gesehen, dass dem Paar am Nachbartischchen Salzmandeln und köstlich aussehende riesige Oliven dazu serviert wurden. Bei so etwas bin ich etwas kindisch.
    „Mehr war nicht drin“, sagt

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