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Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Wein & Tod - ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wien/Bozen Folio Verlag
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weiß nicht mehr.“
    „Gib sie her.“
    Ich will nicht, dass sie alles noch schlimmer macht. Wenn das möglich ist. Aber ich Idiotin habe die Nummer auf die Seite mit dem Artikel gekritzelt, sie entdeckt sie, wählt wieder.
    Der Journalist reagiert anders, er will mit ihr persönlich reden, sofort.
    „Wo ist Franjo?“, fragt Eva. „Er muss ihm alles erzählen.“
    „Und er soll zugeben, dass er eine Saison bei Kaiser schwarz gearbeitet hat?“
    „Auch das!“
    „Ich dachte, du brauchst ihn.“
    „Was haben wir sonst für Beweise? Es ist meine einzige Chance, darüber zu reden.“
    Ich sage ihr nicht, dass ich glaube, dass es dafür schon zu spät ist.
    Der Journalist kommt, er fährt einen roten Pseudo-Sportwagen und ist mir auf Anhieb unsympathisch. Er sieht mich, stutzt. „Mira Valensky? Sie sind aber schnell hier.“
    „Ich weiß, wo es eine Story gibt. Und ich lasse mir von den Kaisers nichts aufschwatzen.“
    „Ich kenne die Kaisers gut, bin mit Stefan zur Schule gegangen. Also bitte – mein Kontakt war einfach besser als Ihrer, okay?“
    Eva ist nicht zu stoppen, sie erzählt das, was sie bereits Gerold geschildert hat, noch einmal. Wenigstens lässt sie Franjo aus dem Spiel. Spätestens morgen werden die Kaisers von unseren Informationen wissen, ein Trumpf weniger in der Hand. Ich seufze.
    Der Journalist hört aufmerksam zu, murmelt, er werde sehen, was sich daraus machen lasse, natürlich sei er an allen Neuigkeiten interessiert, das sei ja schließlich sein Job. Bloß: Er habe gehört, dass reihenweise Verpächter abspringen würden und dass die Bank ihr den Kredit fällig gestellt habe.
    „Niemand ist abgesprungen“, faucht Eva.
    Tatsächlich haben in den letzten Wochen ein paar Verpächter besorgt angerufen, ob es mit dem Weinbaubetrieb Berthold weitergehe, sonst müsse man sich rechtzeitig für das nächste Jahr um einen anderen Pächter umschauen.
    „Und ich zahle meine Kreditraten pünktlich.“
    Was sie nicht dazusagt: Im Kreditvertrag findet sich ein Passus, laut dem bei einer grundsätzlichen Änderung der Geschäftsgrundlage der Vertrag neu bewertet und der Kredit entsprechend fällig gestellt werden kann. Der Tod von Hans ist wohl so eine Änderung, meint zumindest Oskar.
    „Sie werden darüber berichten?“, fragt mich der Journalist.
    „Darauf können Sie wetten. Ist doch hochinteressant, was da bei Kaiser los ist. Ich lasse mich von keinem Schulfreund einkaufen.“
    „So sieht es aus“, sagt er und sieht mich spöttisch an. „Glauben Sie, ich weiß nicht, dass Sie hier wohnen?“
    Ich wünsche mich zurück in die Stadt und in ihre Anonymität. Wie soll man hier bluffen? Bestenfalls … durch ein gezielt gestreutes Gerücht. Ich denke nach. Vielleicht …
    Eva fährt nach Wien, Termin in der Bankzentrale. Diesmal hat sich der niederösterreichische Landesdirektor nicht mehr nach Treberndorf begeben, die Schonfrist ist wohl vorbei. Ich muss mit Kainbacher reden, eines möchte ich wissen …
    Ich rufe in der Bankfiliale des Ortes an, er sei gerade zur Tür hinaus, heißt es. Ich hetze zu meinem Auto, überlege, welchen Weg ich nehmen muss, um vielleicht noch vor ihm an der Ortsausfahrt Richtung Wien zu sein, gebe Gas, warte am Ortsende. Eine Minute, zwei Minuten. Kein Direktor Kainbacher in Sicht. Da: sein großer Mercedes. Ich hupe, blinke, springe aus dem Auto, winke und hoffe, er bleibt stehen. Er fährt an den Straßenrand und sieht mich erstaunt an.
    „Ich weiß von dem Termin in Wien. Lesen Sie den ‚Weinviertler Boten‘ immer, sobald er aus der Druckerei ist?“
    „Ich … ich habe ihn nicht gelesen, erst nachdem ich von der Zentrale angerufen wurde. Man hat dort schon davon gewusst.“
    „Woher?“
    „Kaiser … Wir sind eine seiner Banken. Er will ein neues Konto bei uns eröffnen für die Abwicklung der Geschäfte mit dem deutschen Großhändler – zumindest will er darüber verhandeln.“
    „Und so haben alle sofort davon erfahren. Geschickt ist er. Wenn er beim Weinbau auch so geschickt wäre …“
    „Wie meinen Sie?“
    Das Gerücht. Schieße Nebelgranaten, streue Gerüchte. „Ich weiß nicht …“, beginne ich, „… ich habe gehört, die Finanz ist hinter ihm her. Er soll beim Qualitätswein gemogelt haben, ausländischen Billigwein als Qualitätswein deklariert, teilweise schwarz und ohne Qualitätssiegel verkauft haben. Aber wie gesagt: Es ist nur ein Gerücht.“
    „Kann ich mir nicht vorstellen.“
    „Sie sollen den Auftrag sehr dringend

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