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Weinland & Stahl

Weinland & Stahl

Titel: Weinland & Stahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bad Blood 01 - Das Blut der Nacht
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merkte nichts, gar nichts davon, wie ihre Finger und Lippen sich mit seinem Glied beschäftigten, das wie ein abgestorbener Wurm zwischen seinen Beinen hing.
    »O Mann, das darf nicht wahr sein«, gurgelte er heiser und wollte die Kraft, die seinen Kopf fast bersten ließ, hinab zwingen, dorthin, wo sie nötiger gebraucht wurde. Doch es gelang ihm nicht. Die Schöne konnte sich mühen, wie sie wollte, Delacroix bekam keinen hoch.
    Schlimmer noch als das Wissen um sein Versagen brannte der Blick in ihm, den die Nackte ihm zuwarf. Es lag so viel Verachtung darin, so viel Spott...
    ... und noch viel ärger wurde es, als weitere Gestalten am Rande seines Blickfeldes auftauchten.
    Joseph Brundle.
    Roscoe Fairchild.
    »Was wollt ihr hier?«, rief Delacroix ihnen mit schwerer Zunge zu. »Haut ab, verdammt!«
    »Er ist zu nichts nutze«, sagte das nackte Mädchen zu den beiden.
    Zu den beiden?
    Nein, es kamen noch mehr Leute in seine Kabine.
    Fremde.
    Einer in einem schmutzigen Priestergewand. Ein anderer nackt – und geschlechtlos...
    »Mein Gott, was geht hier vor?! Was passiert hier?!«, kreischte Delacroix, und er flehte darum, aus diesem Traum aufwachen zu dürfen, von dieser grässlichen Angst, die einer Rattenhorde gleich in ihm fraß, erlöst zu werden.
    Und er wurde erlöst.
    Von der Panik wenigstens.
    In jenem Moment, da er zu sehen glaubte, dass Captain Nomad die Kabine betrat.
    Aber miterleben zu müssen, was weiter mit ihm geschah, ohne Angst verspüren zu können, das war noch viel grauenhafter.
    Vor Delacroix' drogenvernebeltem Blick führten die seltsamen Gestalten einen lahmen Reigen auf, formierten sich um ihn, kamen näher und näher und waren schließlich über ihm. Er spürte ihre kalten Hände immer nur dort, wo sie gerade noch gewesen waren, dann feuchtkalte Berührungen und schließlich Schmerzen, als würde ihm ein Dutzend Nadeln zugleich in die Adern gestoßen.
    All dies erlebte er ohne ein Fünkchen Angst.
    Denn im gleichen Maße, wie sie in ihm entflammte, schien sie aufgesogen zu werden von etwas Finsterem, das Lloyd Delacroix im allerletzten Moment seines Lebens an die Schwärze um Captain Nomads Augen erinnerte.
     
     
    Aus der Finsternis des Tunnels und verborgen hinter Schuttbergen hatten Heaven und Reuven beobachtet und mit angehört, was sich in dem riesigen Raum, der das Ziel des verfolgten Vampirs gewesen war, zugetragen hatte. Heaven gleichermaßen interessiert wie fasziniert, Reuven nur entsetzt und von wachsendem Grauen gepackt. Ihre Berührung hatte es kaum lindern können, doch sie hatte ihm wenigstens geholfen, nicht daran zu zerbrechen.
    Gebannt hatte die Halbvampirin dem gelauscht, was in dem düster und bizarr ausstaffierten Saal gesprochen wurde. Sie sog jedes Wort und jedes Bild in sich auf, und was die Schranken ihrer Wahrnehmung passierte, schien sich dahinter in etwas zu verwandeln, das sich nahtlos an bereits vorhandene Erkenntnis fügte, um im Verbund zu –
    – Erleuchtung
zu werden.
    Wissen, das bislang verborgen in ihr geruht hatte, seit sie es vor nicht langer und doch unendlich weit zurückliegender Zeit empfangen hatte.
    Mit den Fingern der Rechten berührte sie das Tattoo von der Form einer Fledermaus in ihrer linken Handfläche, und als hätte es nur noch dieses Kontaktes bedurft, wusste sie, was zu tun war.
    Was sie tun
musste
!
    Was ihre
neue
Bestimmung war.
    Heaven hatte es, tief in sich, geahnt. Doch erst jetzt ergab es Sinn, ließ es sich begreifen.
    Weil es plötzlich
machbar
schien!
    »Bleib hier und rühre dich nicht vom Fleck«, flüsterte sie ihrem Begleiter zu, bevor sie zu einem flatternden Schatten wurde, der in Reuven Lamarrs Augen blitzschnell von der Finsternis verschlungen wurde.
    In ihrer menschlichen Gestalt ließ Heaven sich zwischen die beiden Hauptakteure fallen und ging jäh zum Angriff über, getrieben und beseelt von Durst und dunkler Lust.
    Wie sie es nicht anders erwartet hatte, kannte Zebulon etwas wie eine Schrecksekunde nicht. Noch bevor sie ihn im Sprung erreicht hatte, hatte sich sein in lederne Riemen, Metall und Ketten gekleideter Leib in den eines gewaltigen Wolfs verwandelt, der sich ihr mit gleicher Vehemenz entgegenwarf.
    Ineinander verkrallt stürzten sie von dem Podest und wälzten sich brüllend über den steinernen Boden.
    Heaven spürte die Krallen des Wolfs und sah sein klaffendes Maul auf ihre Kehle zurasen. Sie schaffte es, sich eine Winzigkeit von ihm wegzudrücken. Gerade weit genug, dass die mörderisch

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