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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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betraut. Halt dich also zurück. Das gibt sonst Streit und Chaos wie das letzte Mal.« Steiner fuhr versöhnlicher fort: »Ben, ich mag dich, wir sind Freunde. Aber wenn du noch einmal dazwischenfunkst, beschwere ich mich offiziell bei Miltenberger, darauf kannst du einen lassen. Auf alle Fälle wissen wir jetzt, dass Hoffmann nicht ganz freiwillig ausgeschieden ist.«
    Liebstöckl hatte Sybille den Grund der Frühverrentung von Hoffmann also mitgeteilt. Damit war die Polizei einen Schritt weiter. »Weswegen ist er denn ausgeschieden?«, wollte Röder wissen.
    Â»Du hast doch selbst mit ihm gesprochen.« Dann fiel der Groschen bei Steiner. »Er hat’s dir also gar nicht gesagt. Kluger Mann, dieser Liebstöckl.« Röder hörte ihn kichern und trat die Flucht nach vorn an.
    Â»Hat Sybille ihn auch nach den Satellitenbildern gefragt?«
    Â»Welche Satellitenbilder?«
    Röder erklärte es ihm.
    Â»Ach, Ben. Du lebst in einer Traumwelt. Du verrennst dich da. Selbst wenn etwas dran sein sollte, ich verfolge erst mal die Spuren, solange sie noch heiß sind. Deine ist mehr als fünf Jahre alt. Die läuft nicht weg. Vielleicht ist was dran, vielleicht nicht. Wenn die offensichtliche Spur nichts bringt, dann können wir immer noch in diese Richtung ermitteln. Deine Theorie ist jedenfalls weit hergeholt. Du und deine Fälle. Überlass die Ermittlungen lieber den Profis.«
    Röder konnte keinen klaren Gedanken fassen. Am meisten ärgerte ihn das Essen mit Liebstöckl, das sie für den Abend vereinbart hatten. Als er am Vortag Manu vom Treffen mit ihrem ersten Lover erzählt hatte, fing sie fast an zu schwärmen. Sie freute sich auf das gemeinsame Abendessen, der alten Zeiten wegen. Schließlich seien sie damals als Freunde auseinandergegangen, sagte sie. Der Thomas habe schon damals einen richtigen Sportflitzer gehabt. Ein Cabrio. Eigentlich sei er ein richtiger Gentleman.
    Â»Jetzt hat er eine ganz schöne Wampe!«, konterte Röder, als ihm der Geduldsfaden riss.
    Â»Ah, der Herr Staatsanwalt ist eifersüchtig! Recht so. Man soll sich seiner Sache bei den Frauen nie zu sicher sein!«
    Schon am Anfang des Tages quälte sich Röder mit seiner Routinearbeit. Am frühen Nachmittag würde er eine Vorverhandlung haben. Unlustig ackerte er sich durch die Akte. »Betrug, Gefährdung des Straßenverkehrs und Sachschaden«, stand auf dem staubigen Aktendeckel. Gewürzt wurde die Liste noch mit Paragraphen. Röder gähnte. Zu gut Deutsch: Zechprellerei mit anschließender Trunkenheitsfahrt und Sachschaden.
    Magnum ertönte wieder. »Ben, du musst mir helfen. Ich will nicht wieder in den Knast.« Ein tief verzweifelter Hellinger heulte am anderen Ende.
    Â»Jetzt beruhige dich. Was ist passiert?«
    Â»Die machen eine Hausdurchsuchung bei Maria und stellen dumme Fragen wegen mir.«
    Â»Woher weißt du das?«
    Â»Maria hat mich gerade angerufen.«
    Â»Warum ruft Maria ausgerechnet dich an?« Röder stellte sich dumm. Der Winzer geriet ins Stottern.
    Â»Weißt du, wir sind seit einiger Zeit befreundet.«
    Â»Befreundet?«
    Â»Also gut, ich steig mit ihr in die Kiste. Ben, bitte erspar mir das. Ich war’s nicht. Ich will nicht so eine Scheiße mitmachen wie im letzten Jahr. Ben, bitte hilf mir.«
    Â»Wie stellst du dir das vor? Soll ich ein paar Akten verbrennen oder irgendwelche Richter bestechen?«
    Â»Ich weiß auch nicht. Hilf mir irgendwie.«
    Â»Jetzt mach mal langsam. Was hat die Polizei gegen dich in der Hand?«
    Â»Keine Ahnung. Aber lass uns nicht am Telefon darüber reden. Kannst du kommen?«
    Röder stöhnte. »Die Weiber sind noch mal dein Untergang.«
    Eine halbe Stunde später stand Röder im Arbeitszimmer seines Freundes. Der schob ihm einen Tresterschnaps aus eigener Produktion hin. Röder lehnte erst ab, aber nach freundlichem Drängen kippte er das Zeug runter. Er war angenehm überrascht. »Schmeckt wie Grappa.«
    Â»Ist im Prinzip ja auch einer.« Hellinger goss noch mal ein.
    Â»Also, was willst du mir sagen? Was ist so dringend?«
    Â»Maria hat gesagt, die Bullen wissen, dass wir was miteinander haben. Sie meint, die Bullen verdächtigen mich, ihren Mann umgebracht zu haben, weil ich sie für mich alleine haben wollte.«
    Röder konnte nicht glauben, dass Steiner so etwas gesagt haben sollte. Dazu war der Verdacht

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