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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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frage ihn. Das will ich genau wissen.«
    Â»Und was ist, wenn er tatsächlich mit drinhängt? Steiner wird lange brauchen, bis er dahinterkommt. Und so lange gehe ich in den Bau.« Flehend fügte Hellinger hinzu: »Ben, hilf mir. Ich will nicht wieder in den Knast.«
    Â»Ich glaube das nicht«, erwiderte Röder, aber der Stachel saß. »Also gut, wie heißt der Kunsthändler?« Sein Jagdinstinkt war erwacht. Was konnte es schaden, ein wenig auf eigene Faust zu recherchieren? Zu gegebener Zeit könnte er Steiner auf die richtige Spur bringen. Steiner würde es ihm sogar danken, wenn er eine Belobigung erhalten würde, weil er einen äußerst komplexen Fall gelöst hatte.
    Â»Weiß sie nicht. Aber ein Juwelier in Grünstadt kennt ihn auch. Und den kenne ich nun wieder gut.«
    Der Juwelier hieß Wiegand und begrüßte Hellinger überschwänglich. Vermutlich hatte Hellinger schon ein paar Tausender bei ihm gelassen.
    Â»Guten Tag Herr Hellinger. Schön, Sie zu sehen. Wie hat Ihrer Frau Gemahlin das Collier von letzter Woche zum Geburtstag gefallen?«
    Soweit Röder wusste, hatte Katrin erst im Sommer Geburtstag.
    Â»Ã„h, sehr gut«, stotterte Hellinger und wechselte schnell das Thema.
    Â»Herr Wiegand, Sie verkaufen doch auch antiken Schmuck?«
    Â»Hin und wieder.« Röder hatte den Eindruck, dass der Juwelier nicht gern darüber sprach.
    Â»Woher bekommen Sie denn diesen Schmuck?«
    Â»Also, Herr Hellinger, ich werde Ihnen doch nicht meine Einkaufsquellen verraten.« Wiegands Augenzwinkern ging voll in die Hose. Es wirkte überhaupt nicht locker.
    Â»Ich will Ihnen keine Konkurrenz machen, aber ich weiß, dass Sie einen guten Kunsthändler an der Hand haben. Ich möchte im Auftrag eines Freundes ein Gutachten erstellen lassen, und nehmen Sie es mir nicht übel, aber ich möchte Sie da nicht reinziehen.« Hellingers Augenzwinkern hingegen war perfekt. Er konnte fast jeden um den Finger wickeln.
    Wiegand atmete auf, war dankbar für so viel Rücksichtnahme auf seinen guten Ruf. »Ach so ist das. Sie sollten sich an Walter Demlmaier in München wenden. Das ist der Einzige, mit dem ich solche Geschäfte mache. Warten Sie, ich suche Ihnen die Adresse raus.
    Gut gelaunt verließen sie den Juwelierladen. Es war halb zwölf, und sie beschlossen, eine Kleinigkeit essen zu gehen. »Lass uns zu Vito gehen, der macht die besten Pizzen im gesamten Umkreis.«
    Der quirlige Italiener begrüßte Hellinger mit seinem zum Markenzeichen gewordenen »Danke, gut«, und die beiden tauschten einige Neuigkeiten aus. »Wenn ich fünfzig werde, dann koche ich nicht selbst. Das lasse ich den Vito machen. Italienisches Essen und mein Rotwein Cuvée Spezial. Bis dahin habe ich mir dann auch einen toskanischen Garten angelegt, in dem wir rund um die Uhr feiern können.« Sie tranken Frascati und genossen die Gastfreundschaft des Italieners. Dabei schmiedeten sie den unausgegorenen Plan, mit dem Münchner Kunsthändler Kontakt aufzunehmen und eventuell sogar persönlich dorthin zu fahren. Hellinger könnte sich als Kaufinteressent ausgeben. Sie wussten nur noch nicht, für welche Kunstschätze sich Hellinger eigentlich interessieren sollte. Mit seinem Ruf als bekannter Winzer in der elften Generation sollte er jedenfalls als kaufkräftig genug gelten. Röder könnte ihn begleiten. In München waren sie schon lange nicht mehr gewesen, und die Aussicht auf ein paar Maß im richtigen Ambiente ließ sogar den Weinbauer ins Schwärmen geraten.
    Beinahe hatten sie vergessen, dass es noch etwas zu tun gab. Sie fuhren zurück nach Battenberg, zum Haus der Hoffmanns. Die Tür sollte so langsam geknackt sein.
    Röder ließ das Fahrzeug wieder eine Straße weiter stehen und ging allein zum Haus. Aus den Augenwinkeln sah er noch, wie Hellinger sofort das Handy zückte und eine Nummer aus dem Telefonspeicher wählte.
    Er passierte den Posten an der Tür und lief direkt in einen mürrischen Steiner hinein. Dieser bekundete lautstark sein Missfallen, aber schließlich gingen sie gemeinsam in den Keller. Röder sah Maria an ihrem vertrauten Platz auf der Terrasse. Sie hatte ihr Handy ans Ohr gepresst.
    Mit einem riesigen Brecheisen hob der Schlosser die Tür an. Zwei Polizisten bewahrten sie davor, krachend in den Raum dahinter zu fallen. Mit einiger Mühe hievten sie das solide

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