Weinstrassenmarathon
vier Stunden würde er brauchen, wenn es gut ging.
»Kennt die Frau den Code nicht?«, hatte Röder gefragt.
Steiner schüttelte den Kopf. »Sie sagt, das sei immer ein Geheimnis ihres Mannes gewesen, das sie respektierte.«
Röder schüttelte verwundert den Kopf. »Was für Geheimnisse hat sie denn, wenn sie die ihres Mannes so leicht akzeptiert? Ich muss wieder zur Arbeit. Sagst du mir Bescheid, wenn die Tür offen ist?«
Steiner blickte ihn spöttisch an, besann sich aber auf das Gerichtsverfassungsgesetz.
»Klar, mach ich«, es klang absolut nicht echt. »Was ist denn eigentlich mit Achim los? Ich habe das Gefühl, er geht mir aus dem Weg.«
»Was willst du damit andeuten?«
»Och, gar nichts.«
Als Röder das Haus verlieÃ, stand Maria auf der Terrasse und telefonierte leise. Röder ging zum Auto zurück und sah Hellinger mit dem Handy am Ohr. Er legte in dem Moment auf, in dem Röder einstieg. Es war offensichtlich, mit wem er telefoniert hatte.
»Was soll das? Hast du Geheimnisse vor mir?«
»Nein, aber es ist zu deinem eigenen Schutz. Ich will nicht, dass du in einen Gewissenskonflikt gerätst und da reingezogen wirst.«
»Witzbold, ich bin schon mittendrin.« Röder machte eine Pause. »Ich fahre jetzt zur Arbeit zurück.«
»Warte, ich habe eine Idee.«
»Oh nein. Willst du Viagra in deinen Weinfässern herstellen? Damit könntest du âne Menge Geld sparen.«
»Blödmann. Nein, ich weiÃ, wer der Mörder ist.«
»Prima. Ich habe nun fünfunddreiÃig Jahre gebraucht, um dich für mein Hobby zu begeistern«, spöttelte Röder.
»Ich meine es ernst.«
»Und, wer warâs?«, fragte Röder betont gelangweilt.
»Jemand, der hinter seiner Sammlung her ist.«
»Name, Adresse.«
»Jetzt hör auf!« Hellinger wurde sauer. »Es liegt auf der Hand, dass Hoffmann wegen irgendwelchen Kunstschätzen ermordet wurde.«
»Woher willst du das denn wissen?«, fragte Röder, obwohl er die Quelle ahnen konnte.
»Das tut hier nichts zur Sache.«
»Tutâs schon. Maria hat aber der Polizei gesagt, dass sie nicht wüsste, was sich hinter der Tür verbirgt und was ihr Mann so da unten treibt.«
»Ist doch klar, die hat Angst.«
»Vor wem?«
»Na, vor euch und vor den Hehlern, die ihren Mann auf dem Gewissen haben.«
»Das hat sie dir gesagt?«
Hellinger überging die Frage und fuhr fort. »Jedenfalls weià ich, wie ich uns reinwaschen kann. Deine Hilfe vorausgesetzt. Maria und ich sind unschuldig.«
Röder blickte seinen Freund von der Seite an. »Sein Tod kommt dir aber nicht unrecht. Besonders beeindruckt warst du nicht, als er sterbend neben der Piste lag.«
»Ich habâs nicht gerafft, dass er das war, ehrlich.« Hellinger schluckte und fuhr fort. »Ich habe die ganze Zeit nur an Katrin und Max gedacht. Ich war mit den Gedanken woanders.«
»Du liebst sie?«
Hellinger nickte.
»Warum betrügst du sie dann ständig?«, fragte Röder scharf.
»Sie ist so anders geworden, seit Max auf der Welt ist. Ich kannâs mir halt nicht durch die Rippen schwitzen.«
»Kinder verändern nun mal das Leben eines Paares. Max ist gerade ein Jahr alt. Damit muss sie erst mal fertig werden. Hast du schon mit ihr darüber gesprochen?«
Hellinger schüttelte den Kopf. Er sah aus, als wollte er gleich weinen. Dann machte er einen Gedankensprung. »Maria sagte mir, dass ihr Mann häufiger mit einem dubiosen Münchner Kunsthändler zu tun gehabt hat.«
»Warum sagt sie das nicht der Polizei?«
»Sie hat Angst, sagte ich doch schon.«
»BullenscheiÃe!«, sagte Röder heftig.
»Mensch, sie kommt aus Südamerika, da hat man den Polypen gegenüber eine andere Einstellung.«
»Wir sind hier in der Pfalz, nicht in irgendeiner Bananenrepublik.«
»Hast du eine Ahnung. Sie sagt, irgendein alter Polizist, den ihr Mann vom historischen Verein her kennt, steckt mit darin.«
»Wie bitte? Die spinnt. Pyreck ist die Integrität in Person.« Röder ereiferte sich. Das konnte er auf seinem väterlichen Freund nicht sitzen lassen.
Hellinger reichte ihm ein Blatt Papier. Es war eine Kopie einer Banküberweisung. Viertausend Euro. Empfänger: Hans Pyreck. Verwendungszweck: Bekannt.
»Das ist eine ungeheuerliche Unterstellung. Ich
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