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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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niemand hörte Röder zu.
    Draußen vor dem Sitzungssaal passte Röder seinen Freund Steiner ab, der sich ganz offensichtlich lieber verdrückt hätte.
    Â»Ich habe das vorhin ernst gemeint. Du siehst den Fall zu einfach.«
    Â»Und du machst ihn unnötig kompliziert«, keifte Steiner sofort zurück. »Wir haben den Täter. Dank deiner Hilfe sogar schön säuberlich in einer Kiste verpackt.«
    Â»Ich konnte nicht wissen, dass die zu allem entschlossen waren. Es wurde von Kunsträubern gesprochen, nicht von einem Killerkommando. Außerdem habe ich dich sofort angerufen. Wo warst du? Auch Anastasia war früher da.«
    Â»Ach, sieh an, du duzt das Playmate schon. Na ja, dass du einen Hang zu jungen Frauen hast, das kenne ich ja schon.« Steiner lächelte süffisant.
    Â»Was soll denn das heißen?«
    Â»Das weißt du genau.« Steiner lächelte immer noch. Röder beherrschte sich.
    Â»Was ist denn mit dem fehlenden Teil aus Hoffmanns Keller?«, wollte Röder wissen.
    Â»Ach, was weiß ich. Ist wahrscheinlich bei Demlmaier im Fundus. Es ist jedenfalls vollkommen nebensächlich. Vargas hat Hoffmann umgebracht, weil dieser mit den Plänen seines Schwagers nicht einverstanden war. Kann doch sein, dass er darüber hinaus irgendeine Antiquität von Hoffmann verticken wollte. Er hat ja seine Schwester auch laufend angepumpt. Demlmaier, der die Überfallpläne kannte, wollte wahrscheinlich zu viel vom Kuchen und ist draufgegangen. So ist das in den Kreisen. Demlmaier war definitiv ein Hehler im großen Stil.«
    Â»Habt ihr dran gedacht, dass der dritte Mann noch in Deutschland ist?«
    Â»Wir wissen nicht genau, nach wem wir suchen müssen, aber wir haben das Foto an alle Flughäfen geschickt. Die Fahndung läuft europaweit.«
    Â»Vielleicht will er mit Maria Kontakt aufnehmen. Ihr solltet sie überwachen.«
    Â»Ben, noch mal: Der Fall ist abgeschlossen, und du weißt selbst, dass ich Maria Hoffmann nicht so ohne Weiteres überwachen kann.«
    Â»Doch, wenn sie selbst zustimmt. Dann könnten wir eine Fangschaltung einrichten und zusätzlich das Haus beobachten.«
    Â»Ben, ich habe nicht genügend Leute, und die, die ich habe, sind anders eingesetzt. Warum springst du nicht ein?«
    Â»Warum nicht?«
    Steiner fing an zu lachen. »Mann, du spielst immer noch Räuber und Gendarm. Du hast dich schon wieder verrannt, dabei ist die Sache klar wie Kloßbrühe.« Damit ließ Steiner seinen Freund stehen.
    Auch an diesem Tag erledigte Röder nur die nötigste Arbeit. Von Miltenberger bekam er eine einzige E-Mail: »Melde dich beim psychologischen Dienst!«
    Â»Das mache ich auch«, murmelte Röder vor sich hin, hob den Hörer ab und wählte eine vertraute Nummer. Sein persönlicher Psychologe empfing ihn sofort, auch er wollte reden.
    Sie saßen auf der Terrasse vor Hellingers Arbeitszimmer, ließen sich die Sonne auf den Pelz brennen und den Blick über die Rheinebene schweifen. Röder konnte den schönen Tag und die liebliche Landschaft nicht genießen, auch wenn er die erste Rieslingschorle schon zur Hälfte geleert hatte. Er hatte sich gleich zu Beginn seines Besuches über die Theorien von Steiner ausgelassen. Als der Anschlag auf Hellinger und Steiners Theorie dazu Thema wurden, nickte der Winzer nur abwesend. Röder merkte, dass Hellinger darüber nicht sprechen wollte, und fing an, im Spaß zu philosophieren. »Rechts Philippsburg, links Biblis und in der Mitte die BASF . Was, meinst du wohl, wird aus der Vorderpfalz, wenn das alles hochgeht?«
    Â»Dann mutieren die Weinstöcke zu riesigen Monstern, und ich muss mir keine Gedanken mehr über Ökoweinbau machen. Das Zeug läuft dann alleine zur Kelter, und Schädlingsbekämpfung erübrigt sich.«
    Â»Gibt’s was Neues von Katrin?« Hellinger antwortete nicht. »Willst du Maria heiraten?«, setzte Röder nach.
    Â»Quatsch, das ist doch nur eine Affäre, außerdem hat sie im Moment andere Probleme.«
    Â»Hoppla, die Liebe scheint ziemlich abgekühlt zu sein.«
    Hellinger brummte nur zur Antwort. »Was ist denn mit deinem Auto?«
    Â»Schrott. Ich brauche wohl bald ein neues.«
    Â»Hauptsache, dir ist nicht passiert.«
    Â»Was hat Maria dir erzählt?«
    Â»Das, was du auch schon weißt. Ihr Bruder ist morgens aufgetaucht, wollte Geld, machte

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