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Weinstrassenmarathon

Weinstrassenmarathon

Titel: Weinstrassenmarathon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Guthmann
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Pressemitteilung lauten. Röder war damit aus der Schusslinie, auch wenn er einige wütende Blicke von Miltenberger und von Steiner ertragen musste. Die Kollegen von der Polizei hätten ihn gern hängen sehen, Miltenberger konnte es nur mit Mühe abwenden.
    Der Waffenexperte vom BKA führte als Nächster seine Erkenntnisse aus. »Auch die Verwendung eines Spezialgeschosses aus Wachs und Metallpulver zum Knacken der Vitrine spricht für ein exzellentes Know-how der Räuber. Die Ladung war so genau berechnet, dass die kinetische Energie des Geschosses das Kunstharz der Klebestellen der Glassplatten brechen ließ. Die Kraft des weichen Geschosses verteilte sich auf die gesamte Fläche der vorderen Scheibe, die aber nicht durchschlagen wurde. Sehr clever!«, fügte er anerkennend hinzu.
    Â»Wo kam der Schuss her, der die Situation zur Eskalation brachte?«, wollte der Präsident wissen.
    Â»Von dem Platz neben dem Dom. Wir haben in dem Park dort, neben einer Platane, eine Geschosshülse gefunden. Das Geschoss selbst wird gerade untersucht. Wir tippen auf eine alte Kriegswaffe, einen K98, weil die Hülse charakteristische Spuren des Auswerfers zeigt. Solche Dinger findet man noch recht häufig illegal. Marke altes Familienerbstück von Opa aus dem Krieg. Wurde auch gerne zur Jagd benutzt.«
    Â»War da nicht was mit dem Winzer im vergangenen Jahr, der hier auch wieder seine Finger im Spiel hat?«, fragte der Polizeipräsident.
    Â»Er war unschuldig und hat alle seine Jagdwaffen verkauft«, warf Röder vehement ein.
    Â»Haben wir ihn überprüft?« Der Präsident wandte sich an Steiner.
    Â»Keine Erkenntnisse. Er scheint sauber zu sein, abgesehen davon, dass er etwas mit der Halbschwester des mutmaßlichen Rädelführers hat.«
    Röder ärgerte sich über Steiner. Er musste wieder alles relativieren. Überzeugend klang er nicht. Er war Hellinger gegenüber immer noch skeptisch eingestellt. Das konnte auch die exklusive Weinprobe bei Hellinger nicht bereinigen.
    Â»Was ist eigentlich aus dem dritten Mann geworden?« Miltenberger meinte, auch etwas zur Diskussion beitragen zu müssen. Hauptsache, seine Staatsanwaltschaft war nicht mehr Thema.
    Â»Er hat wohl absichtlich im Foyer des Museums rumgeballert, um die anschließende Panik zur Flucht zu nutzen. Er hat womöglich das Polizeiaufgebot gesehen, den Abzug gedrückt, die Waffe fallen lassen und ist mit dem Strom der flüchtenden Besucher verschwunden. Ziemlich kaltblütig.«
    Â»Hat er den Schuss abgefeuert?«
    Â»Möglich. Aber warum sollte er?« Steiner blickte in die Runde. Alle, bis auf Röder, zuckten mit den Schultern.
    Â»Irgendwie muss er verschwunden sein. Es ist doch anzunehmen, dass die irgendwo ein Fluchtauto hatten, welches sie ursprünglich benutzen wollten. Haben wir da Erkenntnisse?« Der Polizeipräsident wollte es genau wissen.
    Â»Er muss mit dem Auto geflüchtet sein, aber wir haben bisher keinerlei Spuren von dem Wagen«, antwortete Steiner. »Wir überprüfen zur Zeit alle öffentlichen Videokameras, die zur fraglichen Zeit in der Umgebung etwas aufgenommen haben könnten.«
    Â»Bringt die Überwachungskamera im Museum was?«
    Â»Wie die Täter vor der Vitrine vorgegangen sind, können wir sehr gut nachvollziehen. Da sind fast alle Einzelheiten drauf. Den Rest konnte Frau Kaufmann bestätigen.« Der BKA -Mann erwähnte Röder mit keinem Wort.
    Â»Was ist mit dem dritten Mann? Sind die Aufnahmen aus dem Foyer gut genug, um ihn zu identifizieren?« Röder meldete sich mit dieser Frage zurück, der BKA -Beamte blickte ihn böse an und antwortete dem Polizeipräsidenten.
    Â»Die Aufnahmen vom Foyer sind leider nicht besonders gut. Die Kameras dort sind zu hoch montiert. Wir haben nur diese eine Aufnahme.« Er reichte das grieselige Foto nach vorn. »Sehr schlank, sehr jung, wohl ebenfalls Lateinamerikaner. Wir haben die Halbschwester verhört, aber sie konnte uns keinen Hinweis geben. Meinte nur, dass ihr Halbbruder vor einigen Wochen aufgetaucht und viel mit ihrem Mann allein gewesen sei. Die beiden hatten sich offensichtlich gut verstanden, sagt sie. Von den anderen Männern wusste sie nichts, es kam immer nur ihr Bruder zu Besuch. Heute Abend ist wieder eine XY -Sendung. Wir wollen es auch dort veröffentlichen. Manchmal bringt’s ja was. Vor allem, wenn die Spur frisch und das

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