weißblau queer gestreift
viel Glück mit Birgit, vielleicht ist ja noch was zu machen!«
»Danke, Hilde. Schauen wir mal. Servus.«
Ich steige aus dem Wagen und gehe zu meiner Wohnung. Als ich den Flur betrete, höre ich Musik durch Mandys Tür dringen. Irgendeinen Kuschelrock -Scheiß. Ist Jens bei ihr? Oder ist sie alleine und traurig? Ich weiß es nicht und werde es auch nicht erfahren. Niemals würde ich es wagen, jetzt an ihre Tür zu klopfen. Mandy weiß das, sonst hätte sie die Musik nicht angedreht, nicht so laut jedenfalls. Diese Gewissheit schnürt mir für einen Moment die Kehle zu. Nein, ich darf mich nicht schon wieder in meine Trauer hineinsteigern. Vielleicht hat Hilde recht. Vielleicht sollte ich wirklich Birgit anrufen. Kann sein, es ist noch nicht alles verloren. Ich sollte zumindest versuchen, mein dummes Verhalten wiedergutzumachen und ihr zu zeigen, dass sie mir wichtig ist.
Kaum bin ich in meiner Wohnung, setze ich mich aufs Sofa und greife zum Hörer. Was genau soll ich ihr überhaupt sagen? Keine Ahnung. Das wird schon. Zu viel nachdenken ist auch nicht gut. Außerdem ist es schon spät. Also nicht für mich, aber für Leute, die richtig arbeiten. Birgit muss ja unter der Woche so früh raus. Also lieber gleich anrufen, nicht mehr trödeln und hadern. Ich wähle und halte mir den Hörer ans Ohr. Es läutet. Einmal, zweimal, dreimal, viermal … ob sie schon schläft? Oder sieht sie meine Nummer auf dem Display und will gar nicht rangehen? Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum. Oh bitte, Birgit! Nimm doch ab! Na gut, wenn sie nicht rangeht, dann werde ich zumindest auf den AB sprechen. Sie hat doch einen Anrufbeantworter?
Da höre ich plötzlich ihre Stimme: »Ja, hallo?«
»Oh Birgit! Du bist da!«
»Heidi? Du?«
»Ja, ich. Ähm … Birgit, ich wollte dir nur sagen, wie leid es mir tut. Und dass du mir sehr wichtig bist. Und dass ich mich sehr freuen würde, wenn du mir noch mal eine Chance gibst … ja, das wollte ich dir sagen.«
»Oh mei, Heidi.«
»Was meinst du damit?«
»Ich weiß nicht recht. Es ist wegen dir und Mandy. Solange sie dir ständig im Kopf herumspukt, kann es mit uns nichts werden.«
»Bitte, Birgit! Du spukst mir doch auch im Kopf herum! Ganz arg sogar!«
»Ach? Wirklich?«
»Ja! Es tut mir so leid, dass ich dich verletzt habe. Unser letztes Telefonat ist sehr dumm gelaufen. Ich war total durcheinander. Aber nun bin ich wieder etwas klarer, ehrlich!«
»Kannst du mir dann jetzt sagen, was du für Mandy empfindest?«
»Viel. Aber was ganz anderes als für dich.«
»Was bedeutet das?«
»Naja, bei dir passt einfach alles. Du bist klug, humorvoll, siehst toll aus und tust mir gut. Bei dir fühle ich mich wohl. Obwohl ich in deiner Gegenwart immer ganz aufgeregt bin. Eigentlich reicht es schon, wenn ich nur an dich denke, dann werde ich nervös. Aber es ist ein schönes Gefühl von Aufregung und Nervosität.«
»Und bei Mandy ist das nicht so?«
»Ach, Mandy tut mir schon auch gut und ich finde sie sogar ein bisschen süß, aber sie macht mich nicht derart nervös und zappelig.. Das ist mehr was Freundschaftliches.«
»Ist das wirklich alles so simpel, Heidi?«
»Hm … naja …«
»Woran hast du gestern gedacht, als ich dich gefragt habe, was du für Mandy empfindest? Du hast nur ›Zefix‹ gesagt und dann geschwiegen. Was ist da in deinem Kopf vorgegangen?«
Ich atme tief durch. »Ganz ehrlich?«
»Ja, ganz ehrlich, Heidi. Bitte.«
»Na gut … ich habe an Mandys Brüste gedacht. Aber bitte sei nicht böse und leg nicht gleich auf! Lass mich das erklären.«
»Nur zu.«
»Ich, äh, okay … ich habe Mandy nackt gesehen. Und das hat mich … wie soll ich sagen … ziemlich verwirrt.«
»Du hast sie nackt gesehen? Wie denn das?«
»Ach, das war nur ein Versehen. Ich habe sie beim Baden unterbrochen und dann ist ihr das Handtuch runtergerutscht.«
»Und? Hat dir gefallen, was du gesehen hast?«
»Ähm, ja … schon.«
»Würdest du gern mit Mandy schlafen?«
»Oh nein! Um Gottes Willen! Bloß nicht! Das wäre total verkehrt!«
»Warum? Weil sie eine Hete ist?«
»Nein, weil wir befreundet sind und weil es einfach nicht richtig wäre.«
»Hmm … darf ich dich fragen, wann du das letzte Mal Sex hattest?«
Mir schlägt das Herz bis zum Hals. Unser Gespräch nimmt ja eine äußerst merkwürdige Wendung. Worauf Birgit wohl hinaus will?
»Naja … vor ein paar Monaten. Mit Lizzy. Aber das war nicht so toll.«
»Wieso?«
»Nun, zum einen mussten wir
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