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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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Theater
veranstalten würde, da ihm damit ein satter Profit entgangen war. Ja, du dope,
ich werde dich langsam in den Ruin treiben und dann werde ich dir sagen, warum
ich das getan habe, du Menschenschinder.
     
    Wenige Tage später erschien Jack Clivers abermals in dem
Büro, verlangte, dass er in Zukunft alle Artikel zuerst angeboten bekommen
sollte.
    „Das geht leider nicht, Mister Clivers“, lehnte er
freundlich ab. „Sehen Sie, wir müssen an den verkaufen, der am meisten zahlt.
Das ist so im Geschäftsleben.“
    „Was fällt dir Rotzlöffel ein“, brüllte der los. „Ich will
sofort mit Wilder sprechen, du dummer Bengel. Du weißt wohl nicht, wer ich
bin?“
    Die Tür öffnete sich und Stanley trat heraus.
    „Brüll hier nicht herum“, meckerte er den Mann grob an,
„und rede nicht so mit meinen Leuten. Was hast du für ein Problem?“
    „Dieser dumme Rotzlöffel begreift nicht, dass ich generell
alles zuerst angeboten bekomme.“
    „Bekommst du nicht. Warum? Wir verkaufen an den, der am
meisten zahlt, so wie du das ebenfalls handhabst. Der junge Mann heißt Mister
Shrimes.“
    „Ich habe mir stets zuerst die Sachen aussuchen können und
ich habe dich gut bezahlt, so wie es vereinbart war.“
    „Ja, das hat sich eben geändert. Man muss mit der Zeit
gehen. Die Kosten steigen und ich muss meine Leute bezahlen. Wer viel zahlt,
bekommt den Zuschlag. Ankauf und Kosten – Verkauf und Gewinn.“
    „Du vergisst, dass ich Lagerräume von dir gemietet habe“,
tobte Clivers.
    „Und? Was hat das damit zu tun? Mäßige gefälligst deinen
Tonfall!“
    „Ich könnte die kündigen und du stehst schön blöd da. Mit
mir machst du das nicht. Wir haben eine Vereinbarung.“
    „Sehr gut kündige. Ich benötige die zwei Hallen sowieso
für mich. Wann kannst du sie räumen? Hast du einen Vertrag mit mir?“
    William schaute auf sein Buch, verkniff sich ein Lachen.
Er hatte mit seinem Chef gesprochen und ihm mehr Gewinne in Aussicht gestellt,
wenn er seine Sachen nicht nur an Clivers verkaufte. Der hatte ihm zwanzig
Pound gegeben, anteilig für den zusätzlichen Gewinn beim Verkauf der Maschinen.
Er würde von jetzt ab zehn Prozent bekommen, wenn er die Sachen besser
verkaufte. So konnte er zwei Fliegen mit einem Schlag erledigen. Er verdiente
mehr Geld und er konnte diesem Clivers eins auswischen.
    Die beiden Männer stritten weiter. Stanley Wilder wurde
ebenfalls lauter und Clivers brüllte mit hochrotem Kopf. Den trifft gleich der
Schlag, dachte William, der die beiden verstohlen beobachtete. Schließlich
stürmte der aus dem Büro, ohne die Lagerhallen gekündigt zu haben. Die acht
Männer schauten sich grinsend an. Alle kannten den unangenehmen Mann und jeder
freute sich über die Abfuhr.
    Noch am gleichen Tag lief ein weiteres Schiff ein. Sie
sahen die Papiere durch und kauften die gesamte Lieferung auf. Wilder hatte
genug Geld und er versprach sich einen großen Gewinn davon.
    Wie immer stürmte Clivers in das Kontor, wollte alles
aufkaufen. Dieses Mal lehnte Wilder ab. Er würde die Sachen anderweitig
verkaufen. Er vertraute dem Jungen und seinem Geschäftssinn blindlings.
    William hatte nun allerdings ein kolossales Problem. Er
musste die Ware an den Mann bringen, und zwar schnell. Er sprach mit seinen
Arbeitskollegen darüber, so richtig wusste keiner, wie man das anstellte.
    „Dieser Clivers verkauft doch direkt von der Halle? Wie
kommt er denn an die Kunden?“ Er blickte seine Kollegen fragend an.
    „Ja, jeder weiß, dass er ständig was stehen hat. Die Leute
kommen nach Mombasa, schauen bei ihm hinein, ob sie etwas davon gebrauchen“,
antwortete Robert, ein schmaler, leicht gebeugter Mann.
    „Oder sie geben Bestelllisten bei ihm ab, was sie
benötigen“, Jack, ein anderer.
    „Vielleicht sollten wir ein Schild aufstellen, das es bei
Mister Wilder ab sofort Sachen zu kaufen gibt. So eine Art Laden. Wenn die
Leute bei Clivers nichts finden, gehen sie zu Mister Wilder. Sie müssen ja
praktisch an den Hallen vorbei.“
    „So macht er dem Clivers ja direkte Konkurrenz?“
    „Ist gut“, grinste er, und hoffentlich geht er dabei
Bankrott, fügte er gedanklich hinzu. Nur das funktionierte eine Weile, dann
würde Clivers vor Ort direkt vom Schiff die Ware in Empfang nehmen und damit
könnte er Wilder ausbooten. Dafür musste man eine Lösung finden. Die beiden
würden sonst die Preise hochtreiben, das wiederum allen Käufern schadete.
    Über das Problem grübelte er abends nach. Eine Lösung fand
er

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