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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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ihn zeitweise Angst befiel,
dass er kein Ackerland mehr bekommen würde, da ständig neue Siedler ins Land
strömten, dass durch die Kriegsgerüchte in Europa ausgelöst wurde. Besonders
viele Deutsche trafen mit ihren Familien ein, um der Diktatur dort den Rücken
zu kehren, wie man ihm berichtet hatte.
     
    An einem Morgen legte ein riesengroßes Schiff an. Stanley
trat wenig später herein und berichtete, dass unter anderem Autos an Bord wären
und er die kaufen wollte, sobald er die Papiere in der Hand hätte. William
sollte daher sofort hinübergehen und aufpassen, dass ihnen keiner zuvor komme.
Sie lagen bei jedem Schiff im Konkurrenzkampf mit Jack Clivers. Bisher hatte
Wilder permanent gewonnen, da er gute Kontakte zur Hafenbehörde hatte und er
Sam eine gewisse Provision zahlte, so wie es ihm William vorgeschlagen hatte.
„Dein Mister Kanther hatte da eine gute Idee“, wurde er damals von Stanley
gelobt.
    „William, schnapp dir einen. Du brauchst ihn“, rief ihm
augenzwinkernd Peter, einer seiner Kollegen, zu. „Billiger kommst du nicht
heran.“
    Auf dem Weg zu den Hafenbehörden grübelte er über die
Worte nach und so etwas wie Verlangen meldete sich in ihm. Das war etwas, dass
ihn förmlich elektrisierte. Oft hatte er sich diese Autos bei anderen angesehen
und war fasziniert davon. Autos waren Mangelware und alle sehr, sehr teuer, wie
er in letzter Zeit festgestellt hatte, falls jemand überhaupt seinen alten
Wagen verkaufte. Nur wenn er ein Automobil erstand, fehlte ihm das Geld für den
Landkauf und er hatte keine Ahnung, wie man so ein Ding bediente. Bei Robin
hatte er nicht darauf geachtet, was man da machen musste.
    Bei Sam setzte er sich, wartete, bis die beiden Männer
dessen Büro verlassen hatten.
    „Na, William, was wollt ihr heute?“
    „Besonders die Automobile sagt der Boss.“
    „Woher wisst ihr das schon wieder?“ Sam, ein etwa
50-jähriger kleiner, dicker Mann, grinste den Jungen an. Seine grauen Augen
unter den hellen Augenbraunen funkelten belustigt. Er schlurfte nach hinten und
kam wenig später mit zwei Tonbechern zurück, in den der heiße Kaffee dampfte.
„Trink. Das dauert noch.“
    „Mister Wilder möchte sie alle. Sind das Neue oder
Gebrauchte?“
    „Beides! Zwei von den Neuen sind eine Bestellung. Bleiben
noch drei übrig und vier Gebrauchte.“
    Er brütete darüber nach, ob er sich wohl so einen
gebrauchten Wagen leisten konnte.
    „Wie viel wollen sie dafür haben? Ich meine, für einen
Gebrauchten?“
    „Für dich?“
    Er nickte nur, fand den Gedanken schön, aber erschreckend.
Nur wie sollte er zu seiner Farm kommen, wie Material hinschaffen?
    „Kannst du fahren?“
    Er schüttelte den Kopf und trank den Kaffee in kleinen
Schlucken. Inzwischen mochte er das Getränk sehr und es schmeckte ihm sogar
besser als Tee. Das war ein Luxus, den er sich jeden Morgen gönnte.
    Sam griff nach den Papieren, blätterte eine Weile darin,
zog eine Seite hervor und studierte diese.
    „Wann willst du weg?“ Er wusste, wie jeder andere, dass
der Junge, wie sie ihn alle nannten, nur vorübergehend in Mombasa arbeitete und
später ins Highland wollte.
    „Ende des Monats höre ich auf. Mister Wilder weiß es
bereits. Ich möchte nach Nairobi, Land kaufen und einige Viecher, je nachdem
wie viel das kostet. Danach werde ich mir für einige Zeit Arbeit in Nairobi
suchen, bis ich etwas Geld gespart habe.“
    Der Mann musterte ihn ein Weilchen, überlegte.
    „Ich mache dir einen Vorschlag. Du arbeitest sechs Monate
bei meiner Schwester im Hotel in Nairobi. Nicht Betten machen oder so, sondern
bringst ihre Papiere in Ordnung. Du bekommst denselben Lohn wie bei Stan, aber
die Hälfte davon bekomme ich und dafür kriegst du eins von den Autos. Von den Gebrauchten
selbstverständlich, und zwar den besten.“
    Er grübelte einige Sekunden, rechnete schnell.
„Einverstanden, aber in dem Hotel habe ich freie Unterkunft und eine Mahlzeit
am Tag bekomme ich umsonst und Kaffee.“
    Sam lachte laut. „Du bist der geborene Geschäftsmann. Ein
kleines Zimmer für dich, Essen und Trinken umsonst. Sechs Monate!“
    Sie reichten sich die Hand und es war damit besiegelt. Sam
Hendsen wusste, dass er ihm vertrauen konnte. Er war die Zuverlässigkeit in
Person.
    „Sam, ich kann nicht fahren“, warf er verlegen ein.
    „Das habe ich vermutet, so jung, wie du noch bist. Morgen
Nachmittag hast du frei? Wir werden üben und am Sonntag nochmals. Dein Auto
bleibt so lange unter Verschluss, bis du es

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