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Weisse Haut - Schwarze Haut

Weisse Haut - Schwarze Haut

Titel: Weisse Haut - Schwarze Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
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mich darein verliebt. Wenn du geschwitzt
bist, genau die richtige Abkühlung. Die watoto rennen ihr deswegen die Küche
ein. Seit Theresa zurück ist, gab es keinen mehr und morgen muss Eve welchen
zubereiten. Musste ich den njamas versprechen.“
    „Gut, dass du mir das sagst, William. Bereite ich dir gern
welchen zu, gleich eine große Schüssel.“
    „Erledigt Eve. Ich habe sie bereits darum gebeten. Wisst
ihr, solche Delikatessen zaubert sie andauernd. Sie kocht himmlische Dinge.
Theresa, du könntest dich morgen um die Wäsche kümmern. Eve ist keine
Hausangestellte, der du die Arbeit zuteilst.“
    „Wenn Jane Hilfe benötigt, kann Evelyn zu ihnen ziehen.
Sie wollte sowieso von hier weg.“
    „Ich möchte zurück nach Great Britain, das stimmt. Mein
Besuch hat sich bereits viel zu lange ausgedehnt, wie Theresa zu Recht bemerkt
und er wird mir inzwischen zu kostspielig. Noch einige Wochen und ich habe
keinen Penny mehr, nur noch Geld für die Überfahrt.“
    „Wieso musst du bei William etwas zahlen?“
    „Ja sicher. Mein Zimmer, Kost und …“
    „Evelyn, du solltest Kaffee holen“, unterbrach sie Theresa
und sie stand sofort auf. „Ihr könnt sie ja mitnehmen. Von euch aus ist es für
sie wesentlich einfacher, nach Mombasa zu kommen.“
    „Theresa, halt deinen Mund. Eve bleibt noch eine Weile
hier.“
    „Du hast doch gehört, dass sie fort will. Das hier oben
ist eben nichts für solche Püppchen, die sich nicht die Finger schmutzig machen
wollen. Du kannst sie doch nicht zwingen, zu bleiben.“
    „Halt besser deine Klappe“, meckerte Robin. „Du bist
hinterhältig und scheinheilig. Du machst dir nie die Finger schmutzig, gibst
nur an und lügst.“
    Eve kehrte mit der Kanne zurück, goss ein und setzte sich.
    „Unser Kolonialminister Oliver Lyttelton hat ja nun seine
Reise beendet und ist zurück.“
    „Was hat er zu berichten, falls er überhaupt etwas kapiert
hat?“
    „Oh, er ist sehr intelligent und hat verkündet, die
Mau-Mau ist eine revolutionäre Bewegung. Sie ist keineswegs das Ergebnis
wirtschaftlicher Verhältnisse, wie dies meistens behauptet wird. Sie ist
antieuropäisch, antiasiatisch und antichristlich, eine unheilige Gemeinschaft
des Hexenkults und des modernen Gangstertums. Wir werden die
Mau-Mau-Terroristen stoppen! Wir werden in Kenya bleiben!“
    „Wie ich sagte, er hat nichts begriffen. Hätte er gleich
in London bleiben können. Idiotien allesamt.“
    Doug schmunzelte. „Die Reise des netten Kolonialministers
war notwendig, weil die Abgeordneten des britischen Unterhauses Aufklärung über
die Hintergründe des blutigen Terrors haben wollten, den die nationalistische
Geheimorganisation der Kikuyu entfesselt habe. Gouverneur Sir Evelyn Baring hat
bisher vergeblich versucht, der Lage Herr zu werden, indem er einzelne
Ortschaften mit Kollektivstrafen belegte, wenn sie sich weigerten,
Mau-Mau-Vereidigte anzuzeigen.“
    „Ndiyo, der dope, hat alles nur verschlimmert. Der kriegt
nichts mit. Die zwölf shilingi je Kopf kollektiv verurteilten Eingeborenen
wollten oder konnten nicht zahlen. Sie gingen daher noch in den Busch, legten
den Mau-Mau-Eid ab. So haben die Partisanen wenigsten regen Zulauf. Härte
erzeugt Hass, wie sie es so nett nennen. Da er nicht weiter wusste, er aber
mitbekommt, dass die vorhandenen Polizei- und Militärkräfte nicht ausreichen,
um die weißen Farmer in den Highlands zu schützen, schreit er um Hilfe.“
    „Wurde erhört. Einige Tage vor Lyttelton kamen ein Dutzend
Transportmaschinen der britischen Luftwaffe und 800 Lancashire-Füsiliere an.
Sie haben sie aus der Suez-Kanal-Zone geholt. London musste wohl oder übel am
Suez darauf verzichten, um bei uns für Ordnung zu sorgen. Viel zu tun für
unsere Kolonialmacht. Dazu kamen Lastwagen mit welchen von den Kings African
Rifles. Die haben sie aus unseren Kolonien Tanganjika und Uganda abgezogen. In
Mombasa ist eine Abteilung Marinetruppen, aus Ceylon eingetroffen. Einen dieser
Marines haben sie bereits mit der panga zerhackt aufgefunden. Als mit einer
anderen Maschine die Labour-Abgeordneten Fenner Brockway und Leslie Hale
eintrafen, machten die Siedler richtig Stimmung auf dem Flugplatz. Brockway
sagt, er wolle die Schwarzen vor Ungerechtigkeit schützen. Lyttelton vorher,
ich bin gekommen, um mich von der Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen gegen
die Terroristen zu überzeugen.“
    „Die drei Briten haben am nächsten Tag beobachtet, wie
motorisierte Käfige durch die Straßen von Nairobi

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