Weisse Haut - Schwarze Haut
auf der Hut sein, jegliches Geräusch vermeiden. Hagenia- und Podobäume,
Zedern, Kapkastanien und viele mehr bilden in unterschiedlichen Regionen die
Waldpartien. Daneben unzählige Büsche, Sträucher. Es roch muffig, stank an
Stellen, wo Tierkot lag. Kaum ein Windhauch durchdrang das dichte nasse
Blätterwerk.
Die Colobusaffen sowie Weißkehl-Meerkatzen in den Bäumen
veranstalteten hin und wieder Lärm. Je höher sie stiegen, umso dunkler, kälter
und feuchter wurde es. Hier gab es teilweise Gebiete, die nie wirklich
austrockneten. Diese Hochwälder wurden von Moorlandschaften und Ebenen
unterbrochen. Der Wald war durch den sehr üppigen Baumbestand ein perfektes
Gebiet für die wild lebenden Tiere. Die dichte Vegetation bot für zahllose
Arten eine perfekte Deckung. Sehr große Herden von Elefanten und Büffeln
bewegen sich beinahe schweigend durch das Unterholz, während oben laute Vögel
und Stummelaffen das Baumkronendach dominierten.
Sie benutzten stückweise diese ausgetretenen Pfade, kamen
dann schneller vorwärts. An einem klaren Bergfluss hielten sie kurz, tranken
das kalte Wasser, beobachteten eine Wasserschlange, die auf der anderen Seite
im Gestrüpp verschwand. Forellen tummelten sich darin herum und die vier
Schwarzen langten schnell zu. Das Abendessen war gesichert, amüsierten sich die
übrigen. Ein Augur-Bussard zog über ihnen seine Kreise und eine Weile schaute
William ihm zu. Sie marschierten stumm und er versuchte an etwas Schönes zu
denken, um die kalten, müden Knochen zu ignorieren.
Es wurde steiniger und sie mussten über einige Felsbrocken
steigen, da sie damit den Weg etwas abkürzten. Thomas hatte die Spur von
Nashörnern entdeckt und gerade diese Tiere benutzten häufig immer den gleichen
Pfad. Einen Zusammenstoß mit so einem Koloss wollte man vermeiden. Das Bild der
Vegetation veränderte sich ständig. Nun durchstreiften sie einen dichten
Bambuswald. Dieser würde noch weiter oben abgelöst von Johanniskrautbäumen,
Erikagewächsen, offenen Flächen mit Tussock-Gras, Senezien, Lobelien, Lilien
und Gladiolen.
Endlich näherte sich man dem Ziel. Marvin schickte leise
Ndemi und Samuel vor. Sie sollten nachsehen, ob sich in der Nähe der Höhle
jemand aufhielt. Egal ob Mensch oder Tier.
Die Dämmerung zog schon langsam über das Gebiet, das
generell immer leicht dunstig war. Alle freuten sich schon auf ein Feuer,
heißen Tee und die Forellen. Noch lag aber ein halbstündiger Marsch vor ihnen,
und der schien endlos und noch schwieriger zu sein.
Die Höhle war groß und unbewohnt. Nirgends entdeckten sie
eine Spur von Menschen und doch mussten die Mau-Mau hier irgendwo sein. Karega
entfachte tief in der Höhle ein kleines Feuer, das stark qualmte, da die Äste
feucht waren. Nur das nahmen alle gern in Kauf.
Schnell wurde es warm und die Männer verteilten ihre
feuchten Sachen auf Ästen, damit diese etwas trockneten. Die drei Kikuyu und
der Rendile sorgten für Essen und Tee. Einer der Männer stand mit dem Gewehr im
Anschlag Wache.
Die Dunkelheit hatte sich ausgebreitet. William und Marvin
traten hinaus, schauten auf das unter ihnen liegende Gebiet. Alles war finster,
nirgends konnten sie einen Feuerschein entdecken.
Das Essen war fertig und allen kam der Fisch wie eine
Delikatesse vor.
„Sie müssen irgendwo sein.“
„Schräg unter uns sind einige kleine Höhlen. Vielleicht
hausen dieser Kerle dort.“
„Wenn man westlich geht, ist da so ein Felsvorsprung, von
dem man einen guten Ausblick auf alles hat, was unter uns ist.“
„Müssen wir morgen erkunden.“
„Vielleicht haben die Weiber gelogen und sie sind mehr
östlich.“
„Brian, alles kann sein. Das ist, als wenn du eine
Stecknadel im Heuhaufen suchst. Wenn sie im Osten sind, müssten Scott und seine
Leute auf sie treffen. Die Aberdare Mountains sind ein sehr sicheres Versteck.
Der Wald ist dicht und man kann sich leicht verstecken. Wir vermuten, dass sie
von Thomsons Falls oder Rumuruti aus, mit Mitteilungen oder Nahrung versorgt
werden. Sie haben mehrere Farmen überfallen und Gewehre geklaut.“
„Wenn Hunderte Kerle sogar mit ihren Weibern hier sind,
werden die nicht alle auf der gleichen Stelle hocken. Die müssen versorgt
werden. Man müsste so einen Kerl schnappen, der die Gruppen mit Informationen
versorgt. Der weiß genau, wann er wo wen trifft.“
„Die Kerle reden nicht, lassen sich lieber einsperren.
Uhuru kommt bald und dann fließt kein Wasser mehr, sondern, das Schlaraffenland
ist
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